Nojiko holte tief Luft, dann fing sie an zu erzählen:
„Nami und ich sind keine leiblichen Schwestern. Vor siebzehn Jahren hat Bellemere, unsere Ziehmutter, uns aufgegabelt. Ich weiß nicht mehr, wo, aber sie war mit schweren Verletzungen übersät. Sie hatte schon den Lebenswillen verloren, doch als sie die kleine Nami und mich sah, war sie wieder froh und hat beschlossen, uns großzuziehen.
So wuchsen wir heran. Laut Bellemere war ich immer die Brave von uns beiden gewesen und Nami die Rebellische. Schon damals hat sie schon das ein oder andere Buch aus der Buchhandlung geklaut, doch Bellemere sah das ziemlich locker.
Vor acht Jahren hatten Nami und Bellemere einen schlimmen Streit und Nami ist abgehauen. Bellemere hat es bereut und ich sollte Nami zurückholen, während Bellemere was Leckeres kochen würde. Also ging ich los zu Genzo, denn ich war mir sicher, dass Nami dort war."
Ich hatte keine Ahnung, wer Genzo war und wollte es auch gerne wissen, doch der Moment zu fragen schien nicht gerade passend.
Nojiko erzählte weiter: „Während Nami und ich bei Genzo waren, befielen Piraten unser Dorf, die Arlong-Bande. Arlong befehligte die Insel. Auf Genzos Rat hin versteckten sich Nami und ich im Wald. Von dort aus konnten wir alles beobachten. Arlong verlangte monatlich hunderttausend Berry pro Kopf, bei Kindern fünfzigtausend. Die Bewohner in Kokos konnten alle bezahlen, doch Bellemere war eine der Ärmsten und sie konnte nie zweihunderttausend Berry aufbringen. Unser Haus lag etwas abseits von den anderen, deswegen bestand die Möglichkeit, dass man unser Haus und somit auch uns nicht bemerken würde... nur war dem nicht so. Man bemerkte sie. Sie hatte nur ein bisschen mehr als hunderttausend Berry. Sie zahlte die hunderttausend Berry... aber nicht für sich, sondern für uns. Es war nirgendwo bestätigt, dass Nami und ich existierten beziehungsweise Bellemeres Töchter waren. Man sagte uns, wir sollen fliehen und wir waren kurz davor gewesen es auch zu tun, doch dann sagte Bellemere, dass diese hunderttausend Berry für uns wären. Arlong machte kurzen Prozess. Er hat Bellemere eine Pistole an den Kopf gehalten und abgedrückt..." Ihre Stimme war immer leiser geworden und sie blickte traurig.
Nach einigen Momenten des Schweigens schüttelte Nojiko den Kopf und erzählte weiter:
„Die Fischmenschen haben Namis Seekarten entdeckt, die sie selber gezeichnet hatte. Sie waren sichtlich beeindruckt und wollten Nami mitnehmen, doch die Dorfbewohner wollten dies nicht zulassen. Da hat Nami geschrien, dass die Dorfbewohner aufhören sollen; sie wolle nicht, dass jemand ihretwegen stirbt. Also hat Arlong und seine Bande Nami mitgenommen.
Ein paar Tage später hatten die Bewohner bereits beschlossen, den Arlong-Park zu stürmen, um Nami da rauszuholen, da stand sie auf einmal vor uns. Wir waren alle überglücklich sie unverletzt wieder zu sehen. Nur erzählte sie uns, dass sie der Arlong-Bande beigetreten ist, um für sie Seekarten zu zeichnen. Sie bekomme Geld dafür. Wir wollten das nicht glauben, doch sie zeigte uns ihr Tattoo. Ich wurde sauer und habe Nami beschimpft. Genzo unterbrach mich und schrie Nami an, dass sie verschwinden soll. Ich fand Nami später bei Bellemeres Grab wieder. Dort hat sie mir schließlich alles erzählt. Sie wolle das Dorf für 100 Millionen Berry freikaufen. Sie wollte nicht mehr weinen und sie wollte von da an alleine kämpfen. Vor acht Jahren hat sie aufgehört zu weinen und um Hilfe zu bitten!!! Damit nicht noch mehr Menschen Arlong zum Opfer fallen...!!! Nami war erst zehn Jahre alt und hat in dieser Situation beschlossen alleine weiterzukämpfen!!", schloss Nojiko.
Ich war gerührt. „Nur um ihr Dorf zu retten bleibt sie beim Mörder ihrer Mutter..."
„Und das hat sie mit zehn Jahren beschlossen!" Auch Lysop war geschockt.
Sanji dagegen war stinksauer. „WER MEINE GELIEBTE NAMI QUÄLT, DEN ZERFLEISCHE ICH!!!"
Daraufhin bekam er eine Beule von Nojiko höchstpersönlich. „Genau das sollt ihr eben nicht tun!!! Wenn ihr erzählt, ihr wärt Namis Freunde wird sie von den Piraten verdächtigt und die acht Jahre wären umsonst. So macht ihr alles kaputt!!!"
Wir schwiegen.
Dann verschränkte ich die Arme vor der Brust und lächelte selbstbewusst. „Nojiko... Die Geschichte hat uns wirklich berührt und wir verstehen Nami jetzt auch. Genauso verstehe ich jetzt auch, warum wir so dringend von hier verschwinden sollen..." Ich schaute ihr direkt in die Augen und lächelte immer noch. „... aber ich glaube, wir werden hier noch gebraucht!!"
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Nicht einer, sondern zwei (eine One Piece Fanfiction)
FanfictionBruder und Schwester stechen als Piraten in See, um ihre Träume zu verwirklichen. Doch bis dahin gibt es noch einiges zu besorgen, eine Crew zum Beispiel. Dies hier ist das große Abenteuer der unzertrennlichen Monkey D.-Geschwister.