Es war nicht allzu schwer gewesen, den Eingang zum Inneren des Berges zu finden, genauso wenig den Raum, in dem mich Glamoria erwartete, obwohl das Berginnere ziemlich kompliziert aufgebaut war.
Es war alles auch richtig edel eingerichtet, aber darauf hatte ich mich nicht konzentrieren können und wollen.
Tara hatte neun Jahre gewartet, ich musste endlich zu ihr!
Am Anfang hatte Glamoria mir gesagt, dass ich gegen ein paar Typen kämpfen musste, die sich alle bis aufs Haar glichen und auch die gleichen grauen Anzüge trugen. Ich sollte gegen fünf von denen kämpfen und zwar in einem strahlend weißen T-Shirt und einer Hose in genau der gleichen Farbe. „Mal schauen, wie viel Blut du verlieren wirst!", hatte Glamoria gemeint und gegrinst. Normalerweise hätte ich mich geweigert, auf diese Frau zu hören, doch ich wollte Tara wieder sehen.
Die Typen hatte ich in null Komma nichts besiegt.
Tara hatte ich nirgendwo gesehen, also nahm ich an, dass Glamoria sie irgendwo anders im Berg festhielt. Verdammt, ich wollte sie sehen!
Nun saß ich auf einem Stuhl. Meine Hand- und Fußgelenke waren fest gekettet. Mein rechter Arm war so festgebunden, dass meine Handfläche nach oben schaute. Ich sträubte mich, doch kam ziemlich schnell aus der Puste. Das lag aber nicht an den fünf Typen von vorhin... das war was anderes und ich wusste auch genau, was...
„Na?" Glamoria lächelte schadenfroh. „Hast du schon keine Power mehr? Und Schmerzen auch, oder? Ach, du armes Ding!" Sie blickte gespielt mitleidig; am liebsten hätte ich ihr ins Gesicht gespuckt.
Sie merkte, dass sie mich provozierte und grinste wieder. „Tja... Aber gegen Nená-Essenz kommen Nané nun einmal nicht an... Aber keine Sorge, in den Fesseln ist bloß fünfprozentige... Doch in dem Käfig ist leider 25-prozentige, das könnte schmerzhaft werden!"
Ich versuchte immer noch mich zu befreien, doch die Nená-Essenz machte mir zu schaffen.
„Wo ist Tara?", wollte ich wütend wissen.
Glamoria hielt kurz inne, dann brach sie in schallendes Gelächter aus. „Hahahahaha!!! Du glaubst doch wohl nicht ERNSTHAFT, dass ich neun Jahre lang auf so eine freche, kleine Göre aufgepasst hab!!"
Ich hörte auf mich zu wehren.
... Was?
Nein! ... NEIN!!! Das durfte nicht wahr sein... Das KONNTE nicht wahr sein! Nicht Tara!!...
Glamoria lachte wieder. „Hahaha!! Du solltest mal dein Gesicht sehen! Aber wir haben jetzt keine Zeit für sowas... Du hast noch was, was mir gehört!"
Sie zückte ihr Messer und trat auf mich zu.
Ich war noch zu entsetzt, um zu realisieren, was Glamoria da machte. Erst als ein scharfer Schmerz meinen rechten Unterarm durchzog, war ich wieder da.
Ich zuckte zusammen.
Glamoria seufzte genervt auf. „Du musst still bleiben, sonst erwisch ich noch eine wichtige Ader!"
„Was machst du da?", fauchte ich.
„Ich schneide dir den Chip aus dem Unterarm, also bleib gefälligst still! Ich tu hier was Gutes für dich, denn soweit er keine Fehlfunktion ist, brennt er! Er ist so konstruiert, dass er anfängt zu brennen, wenn man die Insel passiert oder die Frist abgelaufen ist! Damit man auch ja nicht vergisst, dass es hier noch etwas zu erledigen gibt! Die Entchippung ist so schon ziemlich schmerzhaft, also bleib still!!", keifte sie zurück.
„Warum bringst du mich nicht gleich um? Früher oder später wirst du das doch eh tun!!"
Glamoria richtete sich auf und schaute mich mit zusammengekniffenen Augen an. „Oh nein, meine Liebe, ich werde dich nicht töten! Ich hatte nie vor dich zu töten! Ich will, dass jede Nané auf dieser Welt das erleiden muss, was ich erleiden musste! Wenn ich keine Nané sein kann, dann keiner!! Und jetzt halt still, sonst erwische ich wirklich noch eine Ader und dann hätte ich mich neun Jahre umsonst gefreut!"
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Nicht einer, sondern zwei (eine One Piece Fanfiction)
FanfictionBruder und Schwester stechen als Piraten in See, um ihre Träume zu verwirklichen. Doch bis dahin gibt es noch einiges zu besorgen, eine Crew zum Beispiel. Dies hier ist das große Abenteuer der unzertrennlichen Monkey D.-Geschwister.