061. Eine Nachricht von Ruffy

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Glamoria schritt auf mich zu, um mich vom Stuhl loszubinden und dann in den Käfig zu sperren, als wir plötzlich ein leises Geräusch hörten. „Böleböleböleböleböle... Böleböleböleböleböle..."

Die Frau blieb stehen und kramte eine kleine Teleschnecke aus ihren schwarzen Hotpants. Sie nahm ab. „Ja?"

„Wir haben ein Problem, Herrin!", kam es aus der Teleschnecke zurück.

„Was denn?", wollte Glamoria gereizt wissen.

„Wartet... Ich schicke euch jetzt eine Aufnahme von der Hauptvideoteleschnecke aus Iro!"

„Ist gut", meinte Glamoria, „aber beeil dich!!"

„Ja, Herrin!", erwiderte die Stimme hastig und legte dann auf.

Ein paar Sekunden später sprang der Bildschirm über der großen Eingangstür an.

Seit wann war da bitteschön ein Bildschirm? Ich hatte wirklich kaum was wahrgenommen!

Jedenfalls zeigte der Bildschirm nun den Marktplatz von Iro, wo ich meine Freunde angeschrien hatte. Auf dem Bild schien alles normal, bis plötzlich eine vertraute Gestalt erschien.

Ruffy betrat den Platz und stellte sich direkt vor der Statue auf. Im nächsten Moment kamen auch Nami und die restlichen Jungs hinzu.

Ruffy holte aus und zerschlug die Statue.

Es betraten noch zwei Personen den Marktplatz, der Obstverkäufer Muzu und... ein braunhaariges Mädchen. Sie war kaum älter als ich und kam mir bekannt vor... Sobald ich sie sah, wusste ich, wer das war!

Aber konnte das sein? Glamoria hatte doch gesagt, dass...

„GLAMORIA!!!", brüllte der Ruffy in der Aufnahme direkt zur Videoteleschnecke und riss mich so aus meinen fieberhaften Gedanken. „ICH WEISS, DASS DU MICH HÖREN KANNST!!!", brüllte Ruffy weiter. Er wirkte wirklich aufgebracht.

„NIEMAND TUT MEINER SCHWESTER WEH UND WER ES DOCH MACHT, KRIEGT ES MIT MIR ZU TUN!!!"

Der Bildschirm wurde schwarz, doch meine Augen ruhten immer noch auf ihm.

... Ruffy...!!!

Ein kleiner Teil von mir hatte ja gewusst, dass es so kommen würde, doch ich war trotzdem gerührt. Mir liefen tatsächlich Tränen in die Augen.

„So so... Das ist also dein Bruder...", stellte Glamoria fest.

Ich antwortete nicht, sondern starrte immer noch mit feuchten Augen auf den schwarzen Bildschirm. Ruffy... Und das Mädchen im Hintergrund... das war hundertprozentig...

„Teisu!!", rief Glamoria laut.

Wieder kam ein Mann herbeigeeilt, doch diesmal trug er nicht Blau, sondern Rot. Er glich dem ersten bis aufs Haar. Der war übrigens vom Säubern des Chips noch nicht zurückgekehrt.

„Ja, Herrin?", fragte der Mann in Rot.

„Wie viele Klone haben wir auf Lager?", fragte die Blonde.

„Vierundzwanzig, Herrin... Die, die von dem Mädchen besiegt wurden, nicht mitgezählt!"

Dann waren die Typen, die sich so ähnlich gesehen hatten und die ich vorhin fertig gemacht hatte, Klone gewesen. Zu jedem anderen Zeitpunkt wäre ich jetzt erstaunt gewesen.

„Gut!" Jetzt grinste Glamoria. „Schickt sie alle los!"

Der Mann blinzelte verdutzt. „Herrin?"

Nun war die Frau gereizt. „Schickt sie los!! Sie sollen den Jungen mit dem Strohhut und seine kleinen Freunde erledigen!! Und danach" Sie grinste selbstsicher, „produziert neue... hundert Stück!"

„Hundert, Herrin??"

Als Glamoria ihn scharf ansah, machte der Typ schnell eine kleine Verbeugung. „Jawohl, Herrin! Erst die vierundzwanzig losschicken, dann hundert neue produzieren, habe verstanden."

Er verließ den Raum, ein dritter Mann, der genauso aussah wie er und der Mann davor nur in Grün, hinterher.

Glamoria wandte sich abermals mir zu. „So... Jetzt aber in den Käfig! Wie bereits gesagt, enthält er Nená-Essenz, also mach dich auf was gefasst!"

Sie grinste fies.

Ich warf ihr einen vernichtenden Blick zu.


„Mensch, dieser Ruffy wieder!!" Nami verdrehte genervt die Augen. „Was muss der schon wieder wegrennen?!"

„Er hat doch recht!! Wir müssen schnell..." Zorro wollte sein Tempo beschleunigen, doch Nami packte ihn im letzten Moment. „Halt!!! Sonst verlieren wir dich auch noch!!!"

Nami, Zorro, Lysop und Sanji standen im Wald, um sie herum lauter gleich aussehende Bäume.

Nach seiner Ansage war Ruffy vom Sockel gesprungen und losgesprintet Richtung Berg.

„Der findet schon irgendwie dahin!", meinte Sanji im Rennen.

Der Rest der Bande war ebenfalls auf dem Weg zum Berg.

Nami seufzte wieder. „Schon... aber wenn er mal dort ist, wird er sich sicherlich verlaufen! Wie gut, dass Tara uns noch gesagt hat, wie wir uns im Berg am besten zurecht finden!"

„Schon", erwiderte Lysop und keuchte ein wenig, „aber früher oder später finden wir ihn schon... oder er uns... Du kennst ihn doch!!"

„Ja..." Nami war immer noch nicht ganz so überzeugt, sagte aber nichts mehr.


„Hä? Wo bin ich denn jetzt hier gelandet?" Ruffy blieb verwirrt stehen.

Er war aus dem Wald heraus gerannt und blickte auf ein kleines Dorf hinab. Nicht weit davon entfernt, sah er auch eine Videoteleschnecke.

Verblüfft drehte sich der Schwarzhaarige um und schaute zum Berg rauf. „Ich muss doch dahin!! Wieso bin ich dann hier? Jedenfalls muss ich mich beeilen! Ally braucht mich!!"

Und er stürmte wieder in den Wald hinein.

Nicht einer, sondern zwei (eine One Piece Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt