In der Dorfkneipe:
„Hmpf...", machte Ruffy und fasste sich in den Mund. Er holte eine Gräte raus. „Blöde Gräte! Irgendwann mal schaff ich's!!"
„Tja... Übung macht den Meister!", meinte Zorro.
„Idioten!", sagte Nami. „Die isst man doch nicht! Die bleibt übrig!! Ally, sag's ihnen!"
Anstatt zu antworten hustete ich nur auf einmal heftig. Um mich vorm Verschlucken zu bewahren, zog ich ebenfalls eine große Gräte heraus. „Verdammt!", ärgerte ich mich über meinen eigenen Misserfolg.
Nami seufzte genervt auf. „Wie geht's eigentlich mit deinen Beinen?", fragte sie mich dann.
„Wird besser!! Ich glaube, in ein paar Tagen kann ich wieder normal laufen!!"
Ruffy dehnte seinen Arm, um mir auf die Schulter zu patschen. „Tja... Wärst du keine Nané, müsste meine kleine Schwester jetzt im Rollstuhl sitzen!!"
Genervt verdrehte ich die Augen. „Ich bin NICHT deine kleine Schwester!"
„Doch!"
„Nein!"
„Doch!"
„Fünf Minuten vielleicht!"
„Eben!!"
„Das zählt nicht!"
„Wohl zählt das...!"
Jemand betrat die Bar und beendete unsere Diskussion, die schon unser ganzes Leben stattgefunden hatte. „Das seid ihr ja!"
Ruffy grüßte Kaya. „Hallo, Miss!"
„Geht's dir besser?", fragte ich sie. Sie lächelte. „Ja! Ich war krank, weil ich nach dem Tod meiner Eltern verzweifelt war, doch Lysop hat mich geheilt! Jetzt fange ich eine neues Leben an!!" Aus dem Lächeln war ein Strahlen geworden. „Übrigens... Ihr braucht doch ein Schiff, oder?"
Ruffy war begeistert. „Kriegen wir deins?!"
Kaya führte uns zum Strand.
Dort angekommen, rissen Ruffy, Nami, Zorro und ich die Augen auf.
Am Strand stand ein Mann, der aussah wie ein Butler... und ein bisschen wie ein Schaf; das war wahrscheinlich Lämmchen.
Aber hinter ihm... Hinter ihm stand ein wunderschönes, großes Schiff.
„Boah!!", machte Zorro.
„Eine Karavelle!!" Nami klatschte entzückt in die Hände.
„Sau cool!!!" Ich war nicht minder begeistert.
„WOOOOOW!!!", staunte Ruffy nur.
Das Schiff war einfach prächtig!!
„Der Stil ist etwas altmodisch, aber ich habe sie selbst entworfen! Die Karavelle hat Lateinsegel und ein Zentralheckruder... Sie heißt ‚Flying Lamb'!!", erklärte Lämmchen.
Das passte auch; die Gallionsfigur war der Kopf eines Lammes.
„Habt ihr mit Lysop die Piraten besiegt? Ihr seht so harmlos aus!", stellte der Butler fest.
Er lief zu Ruffy. „Soll ich erklären, wie das Schiff gelenkt wird? Also..."
„Äh... Sagen Sie das lieber mir! Der peilt das nicht!", unterbrach Nami ihn.
Während Nami erklärt wurde, wie das Schiff gelenkt wurde, wandte sich Kaya an uns. „Das Schiff hat massig Proviant geladen!"
Ruffy strahlte. „Danke!! Das lässt ja zu wünschen übrig!!"
„...Nichts zu wünschen übrig, Idiot!", verbesserte Zorro ihn.
„HILFE!!!"
Alle wandten den Blick in die Richtung, aus der der Hilferuf kam.
Eine große Kugel mit Lysop dran kugelte den Hang hinunter. Der würde noch in unser Schiff knallen!
Ehe das passieren konnte, hoben Zorro und Ruffy eines ihrer Beine und hielten mit ihren Füßen die Kugel auf, die sich als vollbepackter Rucksack herausstellte.
„Danke auch!", keuchte Lysop mit Ruffys und Zorros Schuh im Gesicht.
„Bitte!", meinten beide gleichzeitig.
„Du willst zur See, Lysop?", fragte Miss Kaya nach.
„Jep! Ich gehe, ehe ich es mir anders überlege!"
Ruffy, Zorro, Nami und ich waren bereits an Bord der Lamb. So wie ich es mitbekommen hatte, hatte Lysop sich bereits bei seinen drei kleinen Freunden verabschiedet und die Piratenbande Lysop aufgelöst. Und nun, verabschiedete sich der Langnasige bei Miss Kaya.
Danach wandte er sich an Ruffy, der seine Arme auf der Reling und seinen Kopf auf diese abgelegt hatte.
„Und ihr haltet die Ohren steif! Bis dann!!" Lysop lächelte.
Ruffy legte den Kopf ein wenig schief. „Bis wann?"
„Na... Bis irgendwann halt. Wenn wir uns auf See als Piraten mal wieder treffen!"
„Was laberst du da?", wollte Zorro wissen und zeigte aufs Deck. „Steig ein!!"
Ruffy blickte Lysop ganz unschuldig an. „Wir sind doch Freunde!!!"
Lysop war erstaunt und rührte sich erst mal nicht. Dann sprang er in die Luft. „Kann ich vielleicht nicht doch euer Kapitän werden?"
„Niemals, Blödmann!!!", rief Ruffy zurück.
Auf dem Meer:
„Auf unser neues Schiff!!!", rief Ruffy und wir stießen an. Ich hütete mich Bier zu trinken und Ruffy auch... Okay, einen kleinen Schuss hatten wir schon drinnen, aber hauptsächlich tranken wir beide Saft. Lysop hatte Halbe-Halbe gemacht und Nami und Zorro blieben beim Alkohol.
Wir tranken alle fünf gleichzeitig.
Nachdem wir abgesetzt hatten, redeten wir und lachten... freuten uns, ein weiteres Crewmitglied und ein Schiff zu haben.
Auf einmal sprach Zorro zu mir. „Danke!"
Ich drehte mich verwirrt zu ihm. „Danke für was?"
Zorro schien ein bisschen mit sich selbst zu ringen. „Danke... dass du mein Leben gerettet hast!"
Die anderen bekamen davon nichts mit. Ich lächelte überrascht. „Gerne doch!" Ich trank noch einen Schluck, dann meinte ich. „Ich nehm's mir zu Herzen... Sowas sagst du bestimmt nicht oft!"
„Ich bedanke mich im Allgemeinen ziemlich selten!"
„Dass du das jetzt zugegeben hast, ist ein Fortschritt!" Ich lächelte wieder. „Du lernst es schon noch!"
„Hm... Aber vergiss die Wette nicht!"
„Keine Sorge! Immerhin habe ich sie vorgeschlagen!!"
Wir beide prosteten uns nochmal grinsend zu, dann tranken wir gleichzeitig aus.
Ich wandte mich wieder zu den anderen, lachte über Lysops Witz und merkte gar nicht, dass Zorro mich weiterhin beobachtete.
Ich war zu sehr mit dem Gedanken abgelenkt, dass wir bald wieder in ein neues Abenteuer segeln würden.
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Nicht einer, sondern zwei (eine One Piece Fanfiction)
FanfictionBruder und Schwester stechen als Piraten in See, um ihre Träume zu verwirklichen. Doch bis dahin gibt es noch einiges zu besorgen, eine Crew zum Beispiel. Dies hier ist das große Abenteuer der unzertrennlichen Monkey D.-Geschwister.