Nicht einer, sondern zwei (eine One Piece Fanfiction)

012. Navigator gesucht!

Auf dem Meer:

„Ich hab' Hunger!", quengelten Ruffy und ich gleichzeitig.

Zorro ging nicht drauf ein, sondern sagte stattdessen: „Sagt mal, dass ihr nicht navigieren könnt, ist doch wohl ein Witz! Du bist doch eine Nané. Kannst du nicht die Himmelsrichtungen bestimmen?"

„Das schon", antwortete ich mit knurrendem Magen, „Aber das war's schon. Ich hab' keine Ahnung, in welche Richtung wir fahren müssen!"

„Wir dachten, du kennst dich auf dem Meer aus", meinte Ruffy.

„Blödsinn!", schnaubte Zorro. „Ich ging zur See, weil ich jemanden suchte, doch am Ende hab' ich nicht mehr nach Hause zurück gefunden. Um mich über Wasser zu halten, hab' ich Piratenschiffe überfallen und das Kopfgeld einkassiert."

„Du hast dich also verirrt", stellten Ruffy und ich fest.

„Ja, bohrt in meinen Wunden!!!", rief Zorro gereizt.

„Wie dem auch sei. Wir brauchen dringend einen Navigator!", schloss ich.

Ruffy zählte an den Fingern ab. „... und einen Koch, und ein Musiker...!"

„Unbedingt einen Musiker!!", rief ich begeistert. Ich liebte Musik, auch wenn ich kein Instrument beherrschte. Ich konnte bloß vielleicht ein bisschen singen und tanzen, wobei mir bei Letzteres keiner was vormachen konnte!

„DIE KOMMEN ZUM SCHLUSS!!!", rief Zorro.

Wir ließen uns allesamt auf den Rücken plumpsen, streckten alle viere von uns und stöhnten gequält: „Ich hab' Hunger!!!"

Ein lautes Knurren unserer Mägen unterstrich unsere Worte deutlich.

Plötzlich sahen wir etwas Großes am Himmel fliegen.

Ruffy setzte sich auf und schaute nach oben. „Ui, ein Vogel! Ob man den essen kann?"

Zorro hob den Kopf. „Wie willst du denn da hinkommen?"

Ich setzte mich auch auf. „Na, ganz einfach..."

„... mit der Gum-Gum-", beendete Ruffy meine Erklärung, während er seine Arme bis zum Querbalken dehnte, wo die Segel unseres kleinen Bootes festgemacht waren, und danach griff.

„RAKETE!!!", brüllte er und schoss nach oben.

Zorro und ich schauten nach oben und hielten uns schützend die Hand über die Augen.

„Ganz schön praktisch!", meinte der Schwertkämpfer.

Ruffy war beim Vogel angelangt... und blieb dort.

„Hä?", Wir schauten genauer hin.

Ruffys Kopf steckte im Schnabel des Vogels und er konnte sich nicht mehr bewegen. Der Vogel flog mit seiner neu ergatterten Beute munter weiter.

„HILFE!!!", rief Ruffy panisch.

Zorro griff sofort nach den Rudern und paddelte so schnell er konnte hinterher.

„RUFFY! DU IDIOT!!!", brüllten wir beide gleichzeitig.

Der Vogel flog langsam aber sicher aus unserer Sichtweite.

„Los, paddel schneller!!!", spornte ich Zorro an.

„Wieso muss ICH eigentlich paddeln?!"

„Weil ICH meinen dämlichen Bruder im Auge behalten muss!! Und jetzt MACH!"

Nach ein paar Sekunden erblickte ich etwas Zappelndes im Wasser.

Drei Männer, die sich verzweifelt an die Überreste eines kleinen Bootes klammerten.

„HILFE!! BITTE HELFT UNS!!", riefen sie.

Zorro hatte sie auch bemerkt. „Ich halte nicht an!!!", rief er zurück ohne sein Tempo zu drosseln. „Springt auf, wenn ihr gerettet werden wollt!!"

Und er fuhr mitten in sie hinein. Im letzten Moment griffen sie unser Boot und zogen sich hinauf.

„Was sollte das?", fragten sie entsetzt. „Wolltet ihr uns überfahren?"

Sie warteten keine Antwort ab, sondern zückten ihre kurzen Schwerter.

„Stoppt das Schiff!!!", befahlen sie und grinsten uns böse an. „Wir gehören zur Mannschaft des Piraten Buggy, der Clown!!"

Zorro schaute sie ungerührt an. „Na und?"

Zwei von den von Zorro zusammengeprügelten Piraten saßen je einer am Ruder und der dritte in der Mitte meinte nervös lächelnd: „DU bist also der gefürchtete Kopfgeldjäger Lorenor Zorro! Tut uns leid, dass wir euch überfallen wollten."

Zorro ignorierte ihn und wandte sich an mich. „Hast du ihn?"

Ich blickte nochmal kurz zum Himmel und schüttelte dann bedauernd den Kopf. „Selbst als Nané ist er schon aus meiner Sichtweite, spüren kann ich auch nicht mehr!"

Ich hatte zwar versucht, Ruffy im Auge zu behalten, doch diese verdammten Typen hatten mich abgelenkt.

„Na toll!", meinte Zorro sauer. „Wegen euch Jammerlappen haben wir unseren Kumpel aus den Augen verloren. Rudert einfach immer geradeaus. Irgendwann mal muss er ja schließlich landen!"

Sie gehorchten

„Was machen Piraten eigentlich mitten im Ozean?", wollte ich wissen.

Sofort gerieten sie in Rage: „Das war dieses unverschämte Weib!!!"

„Jawohl!! Sie hat uns ausgetrickst!!"

„Wieso? Was ist den passiert?", fragte Zorro, dessen Interesse ebenfalls geweckt war.

Sie begannen zu erzählen: „Das war so: Wir hatten gerade ein Schiff überfallen und uns über die Beute gefreut. Da sahen wir ein kleines Boot auf dem Meer treiben. In dem Boot war eine Frau. Sie wirkte sehr erschöpft. Sie meinte, sie sei so froh, jemanden auf der offenen See zu treffen. Sie bat uns, um etwas Wasser und ein Stückchen Brot. Sie könne uns auch bezahlen, sie hatte nämlich eine Schatztruhe bei sich. Sie war ziemlich süß und bei solchen Frauen sollte man besonders gut aufpassen! Also gingen wir zuerst rüber auf ihr Boot, um uns die Truhe näher anzusehen. Plötzlich rief die Frau, sie bedanke sich sehr für das Gold. Wir könnten das Schiff und die Truhe ruhig behalten. Wir drehten uns um und sahen, wie sie putzmunter und gut gelaunt mit unserem Schiff und dem ganzen Gold verschwand. Natürlich war die Truhe, die sie dagelassen hatte, leer. Dann passierte etwas Seltsames! Sie verkündete: ‚Von Süden her ziehen mit einer Kaltfront schwere Wolken herauf!! Bald bricht ein heftiger Sturm los, der mit starken Regenfällen verbunden ist. Für kleiner Schiffe besteht die Gefahr des Kenterns!!' Im nächsten Moment prasselte ein heftiger Regen auf uns nieder und unser Boot kenterte."

„DIESES VERFLUCHTE WEIB HAT UNS UM UNSERE GANZE BEUTE BETROGEN!!!", wütete einer.

„Was wird Käpt'n Buggy dazu nur sagen?!"

„Wer ist eigentlich dieser Buggy?", fragte Zorro.

„Der Kapitän unseres Piratenschiffes, Buggy, der Clown. Ein Ass unter den Essern von Teufelsfrüchten!! Ein furchtbarer Kerl!!"

Ich blinzelte. „Teufelsfrüchte?"

„Aber diese Frau", meinte Zorro, „beherrscht anscheinend das Wetter."

Wir grinsten uns an und sagten gleichzeitig: „Sie wäre ein Klasse Navigator!!!"