125. Die Gulliver-Frucht

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Scheiße, war die groß!

Miss Grands-Honoration grinste. „Mit der Gulliver-Frucht kann ich meine Größe beliebig ändern! Von 1,5 mm..." Plötzlich verschwand sie vor meinen Augen, oder besser gesagt, sie wurde so klein, dass ich sie nicht mehr sehen konnte auf diesem sandigen Boden. „... bis zu 1,5 dm!" Sie wurde wieder 15 Meter groß. „Mit dieser Kraft kann mich keiner besiegen!"

Okay, Ally, ganz ruhig. Das ist bloß eine Teufelsfrucht, jeder ist besiegbar!

„Es gibt immer ein erstes Mal!", erwiderte ich zur Agentin aufschauend.

Ihr Grinsen verschwand. „Dann probier's doch, Süße!"

„Mit Vergnügen!"

Ich rannte auf sie zu und wollte sie treten, doch sie machte sich blitzschnell klein und an einer anderen Stelle wieder normal groß. „Du weißt doch, dass das keinen Sinn hat!!", kam es von ihr.

Ich rannte, ohne ihre Worte zu beachten, wieder auf sie zu und wollte abermals zuschlagen, doch sie lachte bloß und wich wieder mithilfe ihrer Teufelsfrucht aus. „Das ist Zeitverschwendung, Hübsche!"

Ich drehte mich zu ihr um und musste einsehen, dass sie recht hatte. Sie würde jedes Mal ausweichen.

„So... Ich würde wirklich gerne noch länger spielen, aber ich muss einen Auftrag erledigen!" Die Agentin sprach mit ganz sachlicher Stimme.

Im nächsten Moment stürmte sie auf mich zu und trat und schlug zu. Erfolglos.

Ich konnte ihr zwar momentan nichts anhaben, aber kämpfen mit Nané-Instinkt konnte ich dennoch.

Ducken, Schlängeln und Drehen war angesagt. Selber meine Feindin zu verletzen versuchte ich auch, aber das klappte nicht.

Im Prinzip waren wir beide in der Lage den anderen zu verletzen, doch wir ließen es nicht dazu kommen.

Wir tanzten einen Tanz aus Attacken ins Leere.

Ich musste einen Plan entwickeln und mit dem Nané-Instinkt noch weiter vorausdenken. Ich konnte mich nicht nur auf ihn und seine meist zutreffenden Vorhersagen verlassen. Ich musste selber überlegen und Risiken eingehen, Möglichkeiten nutzen, deren Wahrscheinlichkeit, dass sie aufgehen würden, unter 50% lagen...

Das merkte ich erst jetzt. Ich verließ mich zu sehr auf meine Kräfte als Nané. Wenn eine Handlung sehr riskant war, hieß das nicht gleich, dass sie tödlich war.

Ich brauchte mehr Vertrauen in meine Taten... in die unbekannte Zukunft.

Als Nané hatte ich den Luxus für ein paar Sekunden in die Zukunft zu blicken und ich tat meistens das, was ich sah. In diesem Moment war es die sicherste Lösung. Aber was war mit den nächsten paar Minuten? Von denen wusste ich nichts und wenn ich nicht eigenständiger werden würde, würde ich für den Moment die sicherste Variante nehmen.

Allerdings war es möglich, dass die sichere Lösung für den Moment für die nächsten Minuten schwerwiegende Folgen haben könnte.

Wenn ich jetzt eine riskante Variante nehmen würde, könnte es sein, dass sich dadurch ein sicherer Sieg für mich auftat.

Ich musste voraussichtlicher denken! Und eigenständiger!

Ich brauchte einen Plan!

Es könnte vielleicht klappen, wenn...

Vielleicht. Dieses Wort verunsicherte mich schon immer. ‚Vielleicht' hieß nicht ‚Sicher'. Genau das war mein Problem. Am liebsten hätte ich es 100%ig sicher. Das hieß nicht, dass ich vorsichtig war, nein, das bestimmt nicht... Aber ich hätte es lieber klipp und klar, anstatt spontan und ohne über die Folgen nachzudenken (so wie Ruffy es meistens tat)... Auf dieses ‚Vielleicht' musste ich eingehen!

Nicht einer, sondern zwei (eine One Piece Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt