„Er ist ein Ungeheuer, wirklich, Ruffy", meinte Corby.
Wir waren noch auf dem Meer, aber bis zu unserem Ziel war es nicht mehr weit.
Corby redete weiter: „Er wird auch ‚der Piratenjäger' genannt. Wie ein Bluthund sucht er das Meer ab und spürt Leute auf, die gesucht werden! Ein schauriger Kerl! Ein Teufel in Menschengestalt!"
„Aha", sagten Ruffy und ich gleichzeitig. „Also nehmt ihn nicht auf!", sagte Corby energisch. „Wir haben uns ja noch nicht entschieden", beruhigte ich ihn. „Vielleicht ist er ja nett?!", meinte Ruffy. „Und deswegen sitzt er im Knast!!", rief Corby.
An Land einer Insel:
„Da wären wir, in der Stadt der Marine!", rief Ruffy glücklich. „Du hast es geschafft, Corby!"
„Was?"
„Du hast den Weg gefunden!", erklärte ich ihm lächelnd.
„Natürlich!", erwiderte er. „Seeleute müssen das können! Ihr könnt euch nicht nur so treiben lassen! Ihr braucht dringend einen Navigator!"
„Stimmt!", sagte Ruffy strahlend. „Lasst uns was essen!"
Hatte der überhaupt zugehört?
Wir saßen in einer Gastwirtschaft und hatten gerade fertig gegessen.
„Hier trennen sich also unsere Wege", sagte Ruffy strahlend und tätschelte zufrieden seinen vollen Bauch. „Werd' ein guter Offizier, Corby!", riet ich ihm. Er schluchzte. „Ja! Und ihr werdet anständige Piraten! Dann sind wir Feinde!"
„Übrigens", wollte Ruffy wissen, „ist dieser Zorro auch hier?"
Bei dem Namen des Kopfgeldjägers fielen alle anderen Gäste vor Schreck von ihren Stühlen und pressten sich mit ihren Rücken zitternd an die Wand. Sie starrten uns an, als wären wir der Tod persönlich.
„Wir sollten hier wohl besser nicht über ihn reden...", raunte Corby uns zu. Wir nickten.
Die Gäste hatten sich wieder einigermaßen beruhigt und setzten sich wieder an ihre Plätze.
„Vorhin habe ich ein Plakat gesehen; auf dieser Basis gibt es einen Kapitän Morgan", teilte Corby uns mit.
Sofort kippten die Gäste wieder von ihren Stühlen.
„Hahaha. Was für ein ulkiger Laden! Da geh' ich nochmal hin!", kicherte Ruffy auf unserem Weg zur Marine-Basis.
„Irgendetwas stimmt hier nicht! Ich mache mir Sorgen!", sagte Corby. „Ich mir auch", stimmte ich zu. „Dass die Leute vor Lorenor Zorro Angst haben, ist noch verständlich. Aber vor Morgan, einem Marine-Kapitän?"
„Vielleicht sind sie ja aus Spaß umgekippt", meinte Ruffy. „Red' kein Scheiß!!!", rief Corby. „Mein' ich ernst", erwiderte Ruffy.
Ich kannte ihn, er meinte es ernst.
Bei der Marine-Basis:
Wir standen vor dem Haupttor.
Die Basis bestand aus mehreren Gebäuden, die allesamt mit Kanonen auf den Dächern ausgestattet waren. Hinter dem Tor waren die zwei höchsten Gebäude. Es waren auch die Auffälligsten; sie waren zylinderförmig, wurden nach oben hin allerdings schmaler. Außerdem waren sie weiß mit blauen mandelförmigen Punkten und auf dem höheren der beiden, auf dem auch die Flagge der Marine wehte, stand fett geschrieben ‚MARINE'. Um die ganzen Gebäude herum war eine etwa zweieinhalb Meter hohe Mauer gezogen.
Es war ziemlich beeindruckend.
„Geh schon, Corby!", munterte Ruffy ihn auf. Er stotterte: „A-aber ich bin noch nicht bereit. Außerdem ist da noch die Sache im Lokal..."
Ruffy hörte ihm gar nicht mehr zu, sondern zog sich an der Mauer bis zu seiner Brust hoch. „Na, wo ist das Ungeheuer?", fragte er scherzhaft und legte seine Hand schützend über die Augen, um besser sehen zu können.
„Er ist bestimmt nicht so leicht zu finden. Er sitzt wahrscheinlich in einer Einzelzelle", behauptete Corby. Ruffy sprang wieder runter. Sobald er landete, rannte er an der Mauer entlang los. „Nee, da hinten ist etwas. Ich glaub', das ist er", erklärte mein Bruder. „Ja, das ist er!", rief ich und rannte ihm hinterher.
Der Satz ist mir einfach durch den Kopf geschossen, doch als ich ihn ausgesprochen hatte, wusste ich, es stimmte. Guter, alter Nané-Instinkt.
Ein paar Sekunden später blieb Ruffy stehen und zog sich wieder die Mauer hoch. Corby und ich taten es ihm nach.
Als Nané konnte ich den Herzschlag des Brillenträgers hören, so aufgeregt war er.
Wir blickten auf einen Hof, der leer war bis auf eine Gestalt.
Corby fiel vor Schreck von der Mauer. Ruffy und ich schauten ihn an. „Was ist?"
Corbys Herz klopfte schneller.
„Schwarzes Tuch und Bauchbinde?! Das ist er! Das ist der leibhaftige Lorenor Zorro!"
Wir schauten wieder zu der Gestalt.
Es war ein etwa neunzehn Jahre junger Mann. Corby hatte Recht; er trug unter anderem eine grüne Bauchbinde und ein schwarzes Tuch war bis knapp über seine Augen um seinen Kopf gebunden.
Er war an den Ellenbogen an dem Querbalken eines Kreuzes gebunden. Da der Querbalken zu niedrig für ihn war, als dass er aufrecht stehen konnte, musste er seine Beine von sich strecken und konnte nur mit den Fersen den Boden berühren, sodass sein ganzes Gewicht auf seinen Armen lag.
Das war also Lorenor Zorro.
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Nicht einer, sondern zwei (eine One Piece Fanfiction)
FanfictionBruder und Schwester stechen als Piraten in See, um ihre Träume zu verwirklichen. Doch bis dahin gibt es noch einiges zu besorgen, eine Crew zum Beispiel. Dies hier ist das große Abenteuer der unzertrennlichen Monkey D.-Geschwister.