Kapitel 13

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„Was bildet sich dieses Wiesel eigentlich ein? Ich könnte so aus meiner Haut fahren." Ich stand auf, an ein ruhiges Essen konnte ich jetzt nicht mehr denken, ich lief in den Keller, betrat dort das Labor und begann einen hochkomplizierten Trank zu brauen, es gab für mich keine bessere Abregung als Tränke zu brauen. Hermine war mir gefolgt und starrte mich an während ich die benötigten Zutaten vorbereitete. Mit größter Sorgfalt schnitt ich die Zutaten in die richtige Form, doch ich benutzte sehr viel mehr Kraft und Energie als nötig gewesen wäre, und eine hochgefährliche Zutat sprang unter meinem Messer weg. Hermine hatte Glück, sie stand nicht in der Flugbahn dieser Zutat, jedoch war das Regal was an der Wand stand, welches von der Zutat getroffen wurde danach nur noch Schrott. Da half auch kein „Reparo" mehr.

„Severus, was soll das?" fragte Hermine mich. Ich brach in mich zusammen, ich war so voller Wut, wusste nicht wohin mit mir, wollte ihr nicht weh tun, hätte sie aber beinahe mit der Zutat getötet. Wie konnte mir nur das passieren? Ich saß auf meinen Knien am Boden, war zusammengekauert, wie ein Baby.

Ich starrte ihn erschrocken an. Er zitterte und regte sich ansonsten nicht mehr. „Severus...", begann ich leise, doch er stieß meine Hand von sich, als ich ihn zögerlich an der Schulter berührte. „Bitte geh.", brachte er hervor. Ich stand für einen Moment unschlüssig da, kniete mich dann jedoch neben ihn und zog ihn in meine Arme, ohne seinen Protest zu beachten. „Wieso hast du das getan?", fragte ich leise, doch er brauchte mehrere Anläufe zum antworten, seine Stimme zitterte vor unterdrückter Wut. „Weasley...Potters Brief." Ich rief den Brief stumm heran, in dem Moment war es mir vollkommen egal, was er davon hielt, ich musste wissen, was mit ihm los war. Meine Augen weiteten sich und ich konnte seine Wut gut nachvollziehen. Ich dachte an Rons Worte und strich über seine Wange. „Beruhige dich, bitte Severus. Lass Ron reden, ich heirate dich und niemand anderen. Du weißt, dass er unrecht hat. Du würdest mir nie etwas antun." Ich beobachtete ihn aufmerksam und wartete auf irgendeine Reaktion, die mir zeigte, dass er verstanden hatte.

Ich vernahm ihre Worte, doch das Blut rauschte mir so durch meine Ohren, ich sollte mich beruhigen, das war gerade gänzlich nicht möglich, ich hätte sie töten können durch meine Unachtsamkeit. „Bitte geh, ich hätte dich gerade beinahe durch die Zutat umgebracht, gib mir ein wenig Zeit für mich, eine Halbe Stunde. Bitte." Flehte ich Sie an. Ich spürte, das sie nicht glücklich war mit meiner Forderung, doch sie erhob sich und ließ mich alleine im Labor hocken. Nachdem die Tür geschlossen war erhob ich mich, griff den erstbesten Gegenstand und warf ihn gegen die Wand, ich war nicht wütend auf Weasley, ja der Brief hatte die Wut ausgelöst, aber mittlerweile war ich nur noch auf mich selber wütend. Ich griff nach dem nächsten Gegenstand, auch der landete an der Wand und zerbrach in tausend kleine Teile. Es folgten noch mehrere Gegenstände, am Ende schlug ich mit den blanken Fäusten auf die Wand ein. Mehrere Male knackten meine Finger und Handknochen. Meine Haut war an den Händen aufgeplatzt und in den Wunden waren feine Splitter von den Gefäßen die ich an der Wand zertrümmert hatte. Der Schmerz verdrängte die Wut, ich kam endlich wieder zu mir, begann die Gegenstände wegzuschmeißen, meine Hände müsste sich Madame Pomfrey wohl später mal anschauen, jede Bewegung der Finger tat weh. Ich trat nach einer halben Stunde aus dem Labor und lief nach oben in eins der Badezimmer, ich ließ kaltes Wasser über die Wunden laufen und säuberte diese mühsam. Ich wollte gerade meine Hände abtrocknen, da kam Hermine in das Zimmer.

Ich hörte, wie er wütete. Es klang beinahe so, als wenn er sein Labor auseinandernehmen würde. Er fühlte sich ohne Grund schlecht, der Auslöser war Ron und ihm gab ich ganz alleine Schuld. Ich wartete, bis die Tür aufging und sah ins Labor, wie ich erwartet hatte, alles zerstört. Kopfschüttelnd folgte ich ihm ins Badezimmer, dort stand er und säuberte die Wunden. Ich sah ihn beinahe resigniert an, als er seine Hände abtrocknete und mich entdeckte. „Das muss Madame Pomfrey sich ansehen.", brummte er und ich schüttelte nur den Kopf. „Ich hoffe du hast dich beruhigt. Ja du hättest mich töten können, aber wärst du nicht wütend gewesen, dann wäre alles nicht passiert.", sagte ich und wartete bis er mir in die Augen sah. „Gib dir dafür nicht die Schuld Severus, ich vertraue dir mit meinem Leben.", sagte ich offen und zwang mich zu einem Lächeln. „Und bitte...überleg dir, ob du zu Madame Pomfrey gehst, ich kann das nicht heilen, aber es wäre schön wenn du damit nicht zu lange wartest, das tut weh und erzähl mir nicht, dass es das nicht tut."

Resigniert schloss ich die Augen „Ja es tut verdammt weh, bist du nun glücklich? Wenn ich nicht zu lange warten soll, dann müssen wir in das St. Mungo, was allerdings auch nicht risikofrei ist. Ich darf dort nicht ohne dich auftauchen. Du musst also bitte mitkommen." Ich war immer noch so aufgewühlt, dass ich nicht spürte, wie ich in meiner Wut sie duzte. Das böse Funkeln in ihren Augen sah ich nicht. Jetzt war ich auch noch schuld daran das wir in das St. Mungo mussten, wenn ihr etwas auf dem Weg dorthin passieren würde, oder auf unserem Rückweg. Ich war so ein Idiot, wieso hatte ich zugelassen so die Kontrolle zu verlieren?

Ich setzte mich auf den Boden, schloss die Augen und begann mit einer Entspannungsübung, wenn wir schon gleich uns, in die Welt außerhalb dieser geschützten Mauern begeben müssen, dann sollte ich zumindest wieder ich sein. Ich atmete tief durch, sie sprach mich nicht an, das war zumindest ein Erfolg, sie schien zu spüren das es mir noch nicht gut ging, aber mit dieser ruhigen Art der Entspannung und dem zur Ruhe kommen, konnte sie anscheinend mehr anfangen als mit der körperlichen Gewalt. Ich hätte ja auch liebend gerne anstelle meines Labors Weasley so zugerichtet, doch er würde mein Schüler sein, für ein verdammtes langes Jahr noch. Ich spürte wie ich schon wieder begann mich aufzuregen, also noch eine weitere Atemübungen, jetzt endlich war mein Kopf wieder klar, mein Puls und der Blutdruck unter Kontrolle, ich schlug die Augen auf und sah in ein mich noch immer böse anfunkelndes Gesicht, Hermine schien nicht glücklich mit meinem Verhalten.

Am liebsten würde ich ihm die Meinung sagen, doch ich schwieg, funkelte ihn nur an und wartete, bis er sich beruhigt hatte. Seine Worte liefen mir nach, ich sollte glücklich sein wenn er Schmerzen hatte? Ich bemühte mich, nicht auch noch wütend zu werden, das würde uns nicht helfen. „Bist du jetzt fertig?", zischte ich und wartete.

Die dunkle QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt