Kapitel 71

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Lucia stand gut gelaunt auf. Bald wäre Weihnachten und überall würde Schnee liegen. Für einen Moment wunderte sie sich, dass Draco nicht da war, dachte sich jedoch nichts dabei.

Sie ging ins Wohnzimmer und sah Julian reglos da liegen. „Was ist denn hier passiert?!", murmelte sie, mit einem Mal war ihr mulmig zumute. Julian schien geschwächt zu sein, sein Atem war sehr flach.

Kopfschüttelnd ging sie ins Schlafzimmer und erstarrte. Sie sah ihre Mutter, die blass und müde im Bett lag und auf der Seite, wo immer ihr Vater lag, lag Draco. Er schien genauso erschöpft zu sein wie ihre Mutter und Julian. „Was ist hier los?" Lucias Stimme war hoch und beinahe ängstlich. „Komm her.", murmelte Hermine. Lucia legte sich zwischen ihre Mutter und ihren Freund. Draco zog sie sofort an sich und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. „Ich erkläre es dir sobald ich fit bin.", hörte sie ihre Mutter sagen, dann war sie schon wieder eingeschlafen.

Als ich wieder zu Bewusstsein kam und meine Augen öffnete stand Lucius an meinem Bett. „Lucius, ich will zu meiner Familie!", knurrte ich, er hob beschwichtigend die Hände. „Ganz ruhig Severus, wenn du jetzt lange genug wach bleibst können wir dich zurück nach Hogwarts bringen. Bisher hast du immer wieder die Besinnung verloren, deine Verletzungen haben gereicht um fast vier Menschen zu töten, das du noch lebst grenzt an ein Wunder. Harry, Hermine und Julian haben mit dir deine Verletzungen getragen. Du bist mehrfach fast gestorben, hätte Tom nicht deine Verletzungen auf Hermine und Harry übertragen. Julian hat dann die Verletzungen von Hermine auf sich übernommen, und sie geheilt. Harry liegt nebenan in dem Zimmer und Tom hat seine Verletzungen so gut er konnte geheilt. Ich habe mich sofort auf den Weg gemacht, als ich spürte das die Phiole heiß geworden ist, wie kam es überhaupt dazu das Bellatrix dich in die Finger bekommen hatte?", fragte Lucius mich nun. „Ich war im Wald Zutaten sammeln, da war ein Werwolf, Bellatrix hat Mulciber und ihn in den verbotenen Wald geschickt, ich hab es nicht gesehen, wir waren doch auf dem Manor um herauszufinden wo Bellatrix ist, sie war auf ihrem Manor, auf dem Lestrange Anwesen, mit ihrem Mann und ihrem Schwager, es waren noch mindestens drei weitere Anhänger von ihr dort. Julian wollte für den Fall der Fälle Tränke im Vorrat haben, dafür musste ich im verbotenen Wald Zutaten sammeln. Dabei bin ich leider dem Werwolf und Mulciber in die Arme gelaufen. Meine zerfetzte Haut verdanke ich dem Werwolf, ebenso wie die zerstörten Muskeln, leider konnte diese Verletzungen Tom nicht auf jemand anderen übertragen. Es wird ewig dauern bis ich mich halbwegs bewegen kann. Also sieh bitte nach Harry, und dann lass uns aufbrechen nach Hogwarts.", knurrte ich. Lucius nickte, erhob sich und ging um nach Harry und Tom zu schauen. Beide schliefen tief und fest. „Winky, appariere bitte die Zwei nach Hogwarts, ich nutze mit Severus das Flohnetzwerk." Winky verbeugte sich, griff nach den Händen von Tom und Harry, wenige Sekunden später lagen sie in ihren Betten auf Hogwarts. Dann flammte der Kamin grün auf und Lucius trat mit mir aus dem Kamin. Lucius hielt mich aufrecht, er trug mich mehr als das ich lief, doch er brachte mich so ins Schlafzimmer und stellte entsetzt fest das in meinem Bett neben Hermine auch Lucia und Draco lagen. „Auf der Couch liegt Julian, wo soll ich dich ablegen?", fragte mich Lucius gerade. „Leg mich neben Julian, ich kann mich kaum noch halten.", nuschelte ich leise.

Lucius legte Severus im Wohnzimmer neben Julian auf der Couch ab, als Severus lag, war sein Bewusstsein schon wieder am schwinden. Julian erwachte und schaute fragend zu Lucius. „Was ist passiert?", wollte er wissen. „Ich bin als die Phiole heiß geworden war direkt zum Manor appariert, dort fand ich Severus im Bett liegend vor, seine Haut ist noch immer zerfetzt, er sagte etwas davon das auch seine Muskeln etwas abbekommen haben, das verdanke er dem Werwolf. Keiner der Heilzauber die Tom angewendet hat, haben seine Haut oder Muskeln heilen können, es war Tom nur möglich einen großen Teil der Verletzungen auf Hermine und somit dich zu übertragen. Als es Severus im Manor wieder schlechter ging, hat Harry gesagt er wolle die Schmerzen auf sich nehmen. Dann hat Tom die Verletzungen die er an Harry übergeben konnte an Harry übertragen, diese hat er umgehend geheilt, doch das hat beide Männer viel Kraft gekostet. Beide sind nicht ausgebildet als Heiler, da ist es wesentlich schwerer und kräftezehrender mit den Heilungen. Deshalb liegen die Zwei auch in ihren Betten und schlafen." Julian sah sich die Verletzungen von Severus an, da würde kein Zauber helfen, kein Trank, nichts es gab nichts auf dieser Welt, dass diese Verletzungen hätte schneller heilen lassen. Er ließ Verbände erscheinen und verband Severus komplett. Die Wunden mussten so steril und sauber wie möglich abgedeckt sein. So würde zumindest nach außen hin eine Schutzschicht existieren.

Nach mehreren Stunden, es war mittlerweile Abend geworden kam Hermine noch immer müde und erschöpft aus dem Schlafzimmer. Sie trat auf die Couch zu und sank neben Severus zu Boden. „Severus, oh Severus.", Hermine weinte, die Tränen liefen ihr Gesicht hinunter. „Ich werde die Hexe umbringen.", schwor Hermine. Lucius schaute sie wissend an. „Hermine, bitte ich liebe dich!", hauchte Severus der gerade eben wieder zu Bewusstsein gekommen war. „Ich liebe dich auch Severus. Julian wie lange wird es dauern bis Severus gesund ist?", fragte sie Julian. „Hermine das kann ich so nicht abschätzen, er muss,... nun,... seine Verletzungen die jetzt noch da sind,... sie müssen auf normalen Wege heilen. Da hilft nichts, wenn wir da etwas beschleunigen wollten, würde es nicht klappen, denn dann würde das nicht zu ihm passen, die Verletzungen müssen auf natürliche Art und Weise heilen. Alles was beschleunigt werden konnte ist geheilt. Er muss liegen bleiben, ich weiß es fällt ihm schwer aber er muss es.", antwortete Julian resigniert „wir müssen aufpassen das er keine Infektion bekommt, das würde er vermutlich nicht auch noch überleben.",schloss er seine Antwort. „Ich werde schon nicht sterben, ich liebe Hermine, ich will leben.", Severus Stimme klang schwach, aber trotzdem steckte seine Aussage voller Energie.

Ich spürte den Hass in mir lodern, noch nie war ich so zornig gewesen. Ich strich über Severus Wange. „Bitte werd wieder gesund, ich liebe dich. Ich brauche dich." Vorsichtig küsste ich ihn und stand auf. „Dad.", hörte ich Lucia schreien. Ich drehte mich um und sah sie mit Draco im Türrahmen stehen. Sie wollte etwas sagen, doch Draco musste etwas in meinen Augen gesehen haben, obwohl ich mich bemühte kühl zu bleiben, sie schwieg überrascht. Ich drehte den Kopf zu Julian. „Lass Tom und Harry schlafen, bring Severus ins Schlafzimmer." „Und du?", fragte Julian. Ich sah von ihm zu Lucius. „Ich werde lesen." Lucius verstand sofort und neigte den Kopf. „Ich bringe dich dorthin. Und mach dir keine Sorgen. Du wirkst nicht wie eine Muggelstämmige, sie werden dich nicht belästigen." Ich nickte und folgte ihm.

Verwirrt sah Julian ihnen hinterher. „Was hat das zu bedeuten?", fragte er kaum hörbar. Draco seufzte. „Sie ist im Manor." „ja und? Das ist sie doch öfter.", sagte Julian irritiert. „In unserem Manor, dort wo meine Tante sie fast umgebracht hat. Sie muss wirklich wütend sein, so habe ich sie noch nie gesehen.", brachte Draco hervor und sah auf seinen Onkel, der inzwischen eingeschlafen war.

„Aber...sie kommt doch wieder?", fragte Lucia ängstlich. „Natürlich.", sagte Draco beruhigend.

„So hier sind wir! Suchst du was bestimmtes?", fragte Lucius und beobachtete mich aufmerksam. Ich sah mich um. „Ich will alles über Legilimentik lernen. Es wird Zeit, dass Bellatrix bezahlt.", flüsterte ich. Er rief mehrere Bücher und stellte mich vor einem Sessel ab und sah mich ernst an. „Vergiss nicht, dass deine Kinder und Severus dich brauchen." Ich sah ihn voller Bitterkeit an. „Ich bin Severus keine Hilfe. Hätte Julian mich nicht aufgehalten, wäre ich wohl in der Lage dazu gewesen, aber so?" „Oder ihr wärt beide tot! Denk doch mal nach.", sagte er und sah mich liebevoll an, ich jedoch wandte dem Blick ab, ich wollte sein Mitleid nicht sehen, das war mehr als ich ertragen konnte. „Die Kinder sind bei euch gut aufgehoben.", sagte ich kalt und er gab mir einen behutsamen Kuss auf die Stirn. „Vergiss nicht, was ich gesagt habe, niemand kann die Mutter ersetzen." Er ließ mich alleine und ich sank in Tränen aufgelöst im Sessel zusammen.

Lucius betrat die Wohnung in Hogwarts wieder und sah selbst für seine Verhältnisse ungewöhnlich ernst aus. Harry und Tom schienen inzwischen aufgewacht zu sein und saßen eng nebeneinander. „Wo ist Mum?", fragte Lucia sofort. „Im Manor." Sie sah anklagend zu Draco. „Du hast gesagt sie kommt wieder." „sie kommt auch wieder. Im Moment jedoch ist sie..." „Sie ist wütend auf mich.", mutmaßte Julian deprimiert. „Nicht nur auf dich.", beschwichtigte Lucius ihn. „Du musst sie nicht vor mir beschützen Lucius. Ich verstehe sie ja.", winkte Julian ab und seufzte.

„Was ist überhaupt passiert?", fragte Lucia und alle sahen sich stumm an, dann begann Tom zu sprechen und sie lauschte ihm aufmerksam.

Als er geendet hatte, liefen ihr Tränen übers Gesicht und sie schluchzte leise auf. Tom zog seine kleine Schwester in den Arm und es dauerte nur wenige Minuten, bis sie sich beruhigt hatte und ruhig an seiner Schulter eingeschlafen war. Er erhob sich mit ihr und setzte sie auf Dracos Schoß. „Danke.", murmelte Draco und Tom nickte nur. „Kannst du das nicht bei Hermine machen?" Tom schüttelte den Kopf.

Die dunkle QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt