Kapitel 86

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Ich sank nachmittags müde in den Sessel. Der Tag war eine einzige Qual gewesen und zu allem Überfluss hatte Julian mir untersagt ins Schlafzimmer zu gehen, bis Severus wieder fit war, was hieße, dass ich wohl auf der Couch schlafen müsste, Julian schlief in Antonios Zimmer. Als ich ihn gefragt hatte, warum er das dann dürfe, hatte er traurig ausgesehen, jedoch nicht geantwortet. Die Schüler waren alle außer Rand und Band als sie erfuhren, dass Severus erkrankt war, doch zu ihrem großen Verdruss hatte ich den Unterricht übernommen und hörte schon die ersten Beschwerden, dass ich nicht netter als mein Mann sei, was mich zum Lächeln brachte. Lucia würde bei Draco sein, Tom verbrachte die Zeit mit Antonio und Ginny war nachmittags im Fuchsbau. „Mama...", rief Jean und ich sah sie verwirrt an. „Was ist denn?" „Lesen.", bat sie leise. Ich seufzte und hob sie auf die Couch, genauso wie unsere Zwillinge, die sich sofort beschwerten.

Freitagabend war ich vollkommen geschafft. Ich musste zwei Fächer unterrichten und die drei Kleinen beschäftigte. Ich lächelte kurz, Tom hatte sich gestern voll schlechtem Gewissen erkundigt, ob er mir nicht helfen sollte, doch ich hatte abgewunken, nun bräuchte ich auch keine mehr, was ich bräuchte wäre eine ruhige Nacht Schlaf, doch das gab es nur bei Severus und der durfte immer noch nicht aus dem Bett. Nachdem die Kleinen endlich schliefen, begann ich frustriert die vielen Pergamente Hausaufgaben zu korrigieren und murmelte vor mich hin, wann immer ich eine falsche oder dumme Aussage las. Es war früh am Samstag als ich endlich fertig wurde. Ich stand auf und streckte mich, als Jean wach wurde und auf mich zu rannte. Kurz darauf kamen die Zwillinge und ich ließ mich seufzend auf die Couch sinken. Die drei kuschelten sich an mich und ich schlief fast sofort ein.

Jedes Mal wenn ich wach wurde war Julian in meinem Schlafzimmer, ich war langsam ziemlich genervt, nichts tun zu dürfen aber eben auch gar nichts tun zu können und dann nicht mal meine Familie um mich zu haben. Meine Laune war auf dem Tiefpunkt als Julian mir offenbarte das ich am Wochenende auch noch im Bett bleiben müsste. Er machte damit alles was ich geplant hatte kaputt, dementsprechend sank meine Laune „wann darf Hermine endlich wieder zu mir?",fragte ich genervt, ich vermisste sie sehr. „Wenn du Fieberfrei bist, darf sie zu dir.", informierte Julian mich. „Wieso bist du eigentlich dauernd hier? Musst du nicht im Krankenflügel arbeiten?", wollte ich nun wissen. „Nein da ist zur Zeit kein verletzter Schüler.", gab er mir zur Antwort. „Wie geht es Hermine?", fragte ich ihn. „Sie ist ziemlich erschöpft, sie kümmert sich um eure drei Kleinen, unterrichtet zwei Fächer und macht das alles alleine.", informierte er mich. Ich schaute ihn wütend an. „Wieso muss sie alles alleine machen? Warum kümmern sich die Paten nicht um unsere Kinder? Ich mein das du nicht dich zusätzlich um die Kinder kümmern kannst, kann ich verstehen, aber was ist mit Draco, Lucius, Ginny und Harry? George, Molly und Arthur? Warum unterstützt keiner von denen Hermine? Wo steckt Tom?" mein Blutdruck war deutlich gestiegen und ich schaute sehr wütend drein. „Nun Tom ist viel mit Antonio zusammen, Lucia mit Draco, Harry unterrichtet, Ginny ist oft im Fuchsbau, Lucius muss arbeiten, wie George auch, Molly kümmert sich um Ginny und Arthur arbeitet ebenfalls.", erklärte mir Julian, doch ich nahm nur noch die Hälfte davon wahr, denn ich schlief obwohl ich sehr wütend wahr, schnell ein.

Das Wochenende verging schleppend. Ich hatte meinen Schlaf auf drei Stunden reduziert, weil ich kaum noch ohne Albträume schlafen konnte. Um Severus nicht auch noch damit zu belasten, versuchte ich mich komplett abzuschotten. „Mama, wo ist Papa?", fragte Jean mich trotzig, es war ein ganzer Satz gewesen, was mich überraschte. „Der ist noch krank, aber Onkel Julian sagt, dass er bald wieder gesund wird.", sagte ich und sie lächelte mich an. Sobald sie sich jedoch weggedreht hatte, gefrorene mein Lächeln und ich seufzte müde, während ich ihnen wieder etwas vorlas. Ich hoffte nur, dass es nicht mehr so lange dauern würde.

Ich wurde Sonntag Nacht oder eher gesagt Sonntag früh wach, ich fühlte mich zum ersten Mal seit einer Woche nicht mehr wie erschlagen, Julian war nicht in meinem Schlafzimmer und ich stand auf und ging alleine ins Bad. Ich duschte und trat dann vorsichtig ins Wohnzimmer wo ich Hermine sah die unruhig auf der Couch lag und umringt von unseren Kindern schlief. Ich hatte solche Sehnsucht nach Hermine das ich mich einfach auf die Couch neben sie legte. Hermine hatte die Couch ja bereits in ein schönes großes Bett verwandelt. Ich kuschelte mich an sie ran, ich hatte nicht mehr das Gefühl Fieber zu haben. Und Julian hatte gesagt wenn ich Fieberfrei wäre dürfte ich zu meiner Frau oder besser sie dürfte dann zu mir. Kaum das ich neben ihr lag beruhigte sich ihr Schlaf und auch ich schlief wenige Minuten später wieder ein.

Die dunkle QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt