Kapitel 109

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Ich beobachtete ihn lächelnd, er hatte es geschafft, für den Moment ging es mir besser. Trouble griff nach meinen Haaren und zog an ihnen, was meine Aufmerksamkeit wieder auf unsere Tochter lenkte. Ich wartete bis sie wieder eingeschlafen war, dann erst begann ich einzuschlafen. Doch schon wenige Stunden später wurde ich wieder wach, ich hörte Horace Schreie und schüttelte leicht den Kopf. Trouble wurde sofort unruhig und schlug die Augen auf. „Es ist alles gut.", sagte ich beruhigend und legte sie eng an Severus, während ich aufstand und mich anzog. Ich ging hinaus in den Garten und ließ mich gegen einen Baum sinken. „Na kannst du nicht schlafen?", fragte eine Stimme dicht neben mir.

Tom war ruhelos. Dunkel nahm er die Gefühle seines Vaters wahr, doch er versuchte sie auszublenden und sah stattdessen zu Antonio, die in seinem Bett lag und schlief. Er hörte Schritte und erkannte die seiner Mutter. Leise folgte er ihr, noch immer ging sie ihm aus dem Weg, doch er wollte wissen, warum sie sich mitten in der Nacht aus dem Haus schlich. Sie ging in den Garten und schien vollkommen ruhelos und in Gedanken. Er sah wie sie sich gegen einen Baum lehnte und herabsank. Vorsichtig schob er sich neben sie und sah sie an, sie schien ihn nicht zu bemerken. „Na kannst du nicht schlafen?", fragte er leise und sie zuckte zusammen. „Ach du bist es.", murmelte sie, als er sich neben sie sinken ließ. „Nein..." ihre Stimme verlor sich und er schwieg eine lange Zeit. „Es tut mir leid, was passiert ist.", sagte Tom leise und hörte sie seufzen. „Es war nicht deine Schuld, dein Vater hätte mich genauso heftig verteidigt, es darf dir aber nie wieder passieren, es war zu knapp.", sagte sie leise. Er nickte nur und ihr Gesicht verfinsterte sich. „Wenn Horace Antonio nicht angefasst hätte, wäre das alles nie passiert.", sagte sie dann und er legte den Arm um seine Mutter. „Du hast sie beschützt eben. Ich habe es erst nicht verstanden, aber Antonio sagte, dass ich..." er stockte. „Das du mich als deinen Sohn siehst. Und deswegen eingegriffen hast, als du Antonios Reaktion gesehen hast." Sie lehnte den Kopf gegen seine Schulter und schloss die Augen. „So missbraucht zu werden hat niemand verdient. Dein Vater färbt auf mich ab, durch den Zauber werde ich den Slytherins ähnlicher." „ich finde die Bestrafung interessant, danke dass du Antonio beschützt.", gab Tom zu und sie lächelte müde.

Ich entspannte mich immer mehr, endlich hatte ich mit Tom gesprochen und mich ausgesprochen. „Sie gehört zu dir Tom. Ich beschütze meine Familie, immer.", sagte ich zufrieden und öffnete die Augen wieder. Stück für Stück löste ich die Blockade und er zuckte zusammen, als er meine Gefühle wieder spüren konnte. „Danke Mum.", sagte er überwältigt. Ich lächelte leicht und hob den Kopf. „Lass uns reingehen. Die Sonne geht auf.", sagte ich sanft.



Ich fühlte mich alleine im Bett, mir fehlte Hermine's Atmung neben mir. Ich schlug die Augen auf, sie lag nicht neben mir. Ich wollte gerade aufstehen, da trat Hermine wieder in unser Schlafzimmer. „Guten Morgen Severus, geht es dir gut?", fragte sie mich. „Danke mir ging es selten besser, ich habe meine Familie um mich,  alle sind Gesund und munter, warum sollte es mir nicht gut gehen? Du scheinst dich mit Tom wieder vertragen zu haben, ich fühle das er glücklich ist.", stellte ich fest. „Ja das habe ich. Er hat nur das getan was du auch getan hättest, er wollte seine Freundin verteidigen. Du hättest mich genauso vehement verteidigt. Aber ich habe gesagt er soll darauf besser verzichten. Wenn er dich nochmal so verletzen sollte, würde ich es ihm vermutlich nicht verzeihen.", sagte sie.

Die Tage bis zu den nächsten Ferien vergingen schnell und ich merkte, dass Lucia immer unruhiger wurde. Ich beschloss mit ihr und Trouble einen Tag vor den anderen zum Manor zu flohen, um ihr ein wenig Ruhe zu gönnen. Doch schon eine Stunde später hörte ich ihre Stimme nach mir rufen und an der Panik in ihr erkannte ich, dass etwas nicht stimmte. Ich beeilte mich zu ihr zu kommen. Sie lag auf dem Bett und sah mich schmerzerfüllt an. „H...hol Draco." Ich schickte sofort einen Patronus zu Draco und konzentrierte mich dann auf meine Tochter.

Draco sah auf, als Hermines Patronus in den Klassenraum schritt. Seine Augen verengten sich und die Anspannung wuchs sofort. „Manor.", ertönte Hermines ruhige Stimme und alle sahen auf ihren Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Er hatte jegliche Farbe verloren und starrte der Erscheinung nach, dann ging ein Ruck durch seinen Körper. „Der Unterricht ist beendet. Zwei Rollen Pergament über Werwölfe." Und schon war er aus der Tür.

Schwer atmend kam er im Manor an und hechtete sofort in sein und Lucias Schlafzimmer. Seine Verlobte lag keuchend im Bett, während Hermine über ihren Kopf strich. „Draco setz dich zu ihr unterstützt sie, die Wehen kommen in kurzen Abständen." Hermine wollte aufstehen, doch Lucia sah sie ängstlich an. „Nicht weggehen.", flehte sie. „Tu ich nicht.", sagte Hermine sanft. Vier Stunden später war ihr Baby da, sie legte den kleinen Jungen bei Lucia auf den Arm und lächelte, Draco sah die beiden staunend an und in seinen Augen standen Tränen. „Habt ihr einen Namen?", fragte Hermine ruhig und Lucia wechselte einen Blick mit Draco. „Micha Luan.", sagte Draco mit brüchiger Stimme.  Hermine strahlte und holte dann Trouble, während sie die kleine Familie beobachtete.

Die Ferien verflogen, der Schulalltag hatte uns wieder, die Prüfungen rückten näher und die Lehrlinge hatten ihre Ausbildung bereits beendet. Ich hatte mit Antonio an einem neuen Trank gearbeitet, diesen wollte ich nun testen. Da ich ihr aber vor allem meiner Braukunst traute, übernahm ich den Test. Ich setzte die Phiole an, und leerte sie in einem Zug. Zunächst passierte rein gar nichts, was nicht verwunderlich war, da dieser Trank nur unter bestimmten Voraussetzungen wirken würde. Mitten in der Nacht erwachte ich schweißgebadet, ich sah wieder Bellatrix, es war grauenhaft, sie folterte mal wieder ihre Anhänger, da diese einfach mich nicht in die Finger bekommen würden. Ich erhob mich, doch brach ich vor Schmerzen, vor dem Bett zusammen. Hermine wurde durch Trouble geweckt und vernahm mein Stöhnen. Auch sie spürte diese Schmerzen, Merlin sei dank immer nur in abgeschwächter Form. Nachdem Hermine erwacht war stürzte Tom und Antonio gefolgt von Julian und Lucius in unser Schlafzimmer. Ich bekam von alledem nichts mehr mit. Ich sah nur noch Bellatrix, die nun Hermine und Antonio, und alle anderen Personen die mir wichtig geworden waren folterte. Mein Körper zitterte, ich erbrach mich und verlor dann das Bewusstsein.

Ich starrte geschockt auf Severus und sah dann zu Antonio. „Welchen Trank hat er genommen?", fragte ich scharf und Antonio schluckte. „Den von seiner Forschung. Ein Traumlostrank.", sagte sie schluckend. „Ich glaube das ist was ganz anderes.", flüsterte ich und sank vorsichtig zu Boden. Tom trat auf seinen Vater zu, doch ich hielt ihn auf. „Nicht anfassen.", hauchte ich und sah zu Trouble. Sie lag auf dem Bett und hatte den Kopf gedreht um ihren Vater anzusehen. Vorsichtig ließ ich ihn zurück ins Bett schweben. „Hol mir die Blätter.", wies ich Antonio an. „Tom spürst du irgendwas?", wollte ich leise wissen und warf einen Blick auf die Zutaten. „Nein...nur Schmerzen.", sagte Tom leise und ich nickte, das hatte ich erwartet. Ich spürte sie auch, genauso wie ich Bellatrix gesehen hatte. „Wie konnte er das übersehen...", hauchte ich und seufzte. „Was?", fragte Lucius, doch ich ignorierte ihn und sah zu Trouble, die offenbar zu ihrem Vater wollte. Behutsam legte ich sie auf seinen Brustkorb und drang dann in sein Bewusstsein ein, es war komplett ungeschützt. Vorsichtig zog ich mich zurück und zog den Trank konzentriert aus seinem Körper. Die Flüssigkeit schloss ich in eine Flasche und sah zu den anderen.  „Lucius, bring das in sein Labor und schütz es mit Bannen. Ich denke mal er will es untersuchen." „kriegst du ihn wieder wach?", fragte Antonio ängstlich und merkte nicht, dass sie mich duzte, doch es war mir egal. „Ich denke schon. Trouble tut ihren Teil schon.", sagte ich leise und drang erneut in seine Gedanken ein. ‚Bitte...wach auf. Wir sind sicher...aber Trouble macht sich Sorgen. Der Trank ist weg...', sagte ich ruhig und spürte eine schwache Erwiderung. Ich zog mich zurück und setzte mich auf einen Sessel, nun hieß es warten. Ich schickte die Anderen ins Bett und beobachtete Severus aufmerksam.



Wie konnte mir das passieren, ich hatte doch alles so gemacht wie es auf meinen Papieren stand, es hatte bei den Gnomen funktioniert. Ich spürte den kleinen Körper auf mir, und Hermines Stimme in meinem Kopf, sie flehte mich an aufzuwachen, es wären alle sicher, aber Trouble würde sich Sorgen machen. Der Trank sei weg,  ich versuchte ihr zu Antworten, doch ich bekam keine Antwort hin. Nach und nach kam ich wieder zu Bewusstsein zurück, ich schlug die Augen auf und sah in Troubles Augen. Sie beobachtete mich, auf dem Sessel neben meinem Bett saß Hermine auch sie beobachtete mich. „Habe ich eure Musterung jetzt bestanden?", fragte ich, was war ich froh das Hermine immer so schnell eine Lösung fand um mich zu retten. „Ich verstehe nicht wo der Fehler in dem Trank liegt, er hat doch bei den Gnomen funktioniert.", hauchte ich „Ich werde das morgen nochmal analysieren müssen. Komm wieder ins Bett bitte, du fehlst mir und nach dem was ich geträumt habe, brauche ich dich ganz nah bei mir, um zu wissen das es dir und unserer Familie gut geht.", bat ich und sie legte sich neben mich zurück ins Bett.

Die dunkle QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt