Kapitel 125

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Lucia saß zusammen mit Evan McNair in der Bibliothek, während sie sich summend über den Bauch strich und sie über einem kniffligen Aufsatz über Verwandlung berieten, der normale Schulalltag lief nun seit zwei Wochen wieder. „Sag mal...wie weit bist du eigentlich?", fragte Evan und sie sah lächelnd auf. „Fast im sechsten.", sagte Lucia sanft. „Und deine Eltern haben nichts gesagt? Ich mein, ich kann mir nicht vorstellen, dass Professor Snape das so hingenommen hat, dass du schon dein zweites Kind kriegst, beim ersten hat man nichts gesehen." Lucias lächeln verblasste und sie seufzte. „Mum wollte nicht, dass bei meiner Schwangerschaft der gleiche Druck ausgeübt wird, wie bei ihr. Dad hat versucht ihn umzubringen, danach ist Mum ausgerastet und mein Schwiegervater hat ihn beim Training so sehr verletzt, dass Jean ihn außer Gefecht gesetzt hat." Evan riss die Augen auf. „Jean?! Deine kleine Schwester?", fragte er geschockt und Lucia grinste amüsiert. Ein Läuten ertönte und Evan sah auf. „Los komm, lass uns zum Essen gehen.", sagte er und streckte ihr die Hand hin um ihr aufzuhelfen. In der Eingangshalle winkte ihnen Hermine vom anderen Ende entgegen, die neben Draco stand der Evan misstrauisch musterte, doch dann verblasste ihr Lächeln und ihre Augen weiteten sich. Evan wirbelte herum und auch Lucia drehte sich um. Travers stand nur wenige Meter von den Beiden entfernt und richtete den Zauberstab auf Lucia. „Sectumsempra.", schrie er und die ganze Halle verstummte, während der Strahl auf Lucia zuraste.

Ich kam grade aus dem Vormittagsunterricht und traf Draco in der Eingangshalle, der gegen die Wand gelehnt dastand und das Treiben beobachtete. „Alles in Ordnung?", fragte ich leise und er lächelte. „Ich könnte nicht glücklicher sein. Lucia ist noch schöner wenn sie schwanger ist.", flüsterte er und sah verträumt aus, doch dann verfinsterte sich sein Blick, er hatte Evan und Lucia entdeckt, die fröhlich redeten. „Draco, du musst nicht eifersüchtig sein, die beiden sind nur sehr gut befreundet.", erklärte ich meinem besten Freund geduldig und winkte Lucia und Evan zu, bis ich etwas sah, was das Blut in meinen Adern gefrieren ließ. Der kleine Travers hob den Zauberstab, er stand direkt hinter den Beiden und als Evan meinen Blick erkannte, wirbelte er sofort herum und auch Lucia drehte sich zu ihm um. Ich hörte diesen verdammten Fluch aus dem Mund eines kleinen Jungen und die Spitze war auf meine Tochter gerichtet. Ich begann zu rennen und mich durch die Schüler zu drücken, als Lucia schrie. Die ganze Halle war still und Lucia sank zu Boden. Panik durchströmte mich, als ich sie endlich erreicht hatte, Draco dicht auf den Versen.

Evan hatte seine Entscheidung in dem Bruchteil einer Sekunde getroffen, er hatte Lucias Adoptivfamilie soviel Kummer bereitet, er wollte nicht, dass Lucia oder ihrem Kind etwas geschah. Bevor der Strahl einschlagen konnte, riss er Lucia um und der Strahl traf ihn. Schmerzen erfasste ihn und er keuchte auf, während er auf die Knie sank. Lucia schrie und sank neben ihn zu Boden.

Ich erreichte die Beiden und sah, dass Lucia unversehrt war. Irritiert sah ich auf die große Blutlache und dann sah ich Evan, der kreidebleich und zitternd am Boden lag. Stumm beschwor ich drei Patroni, doch die erwiesen sich als unnötig. Lucius, Harry und Severus kamen aus der Halle gerannt, Lucius und Harry schickten die Schüler in die große Halle, während Severus sich neben mich sinken ließ. „Ich bring diese kleine Mistratte um.", knurrte Draco zischend, doch ich sah ihn vorwurfsvoll an. „Was? Ich hab doch Recht!", bellte Draco und fuhr sich zitternd durch die Haare. „Bring Lucia sofort in eure Wohnung und kontaktiere Tom! Schnell.", befahl ich, während Severus leise eine Beschwörung murmelte. Ich sah Draco nach und dann zu Travers. „400 Punkte Abzug für Slytherin, seien Sie versichert, dass der Minister davon erfahren wird. Sie werden den Rest des Schuljahres nachsitzen bei Mr. Filch! Verschwinden Sie mir aus den Augen!", sagte ich kalt, während mich Severus ansah. Die Blutung war gestillt und Evan zitterte nur noch. „Kingsley muss sofort davon erfahren. Es kann gut möglich sein, dass ich ins Ministerium muss, ich bin für viele noch ein Todesser." Ich schluckte und nickte dann. „Ich bringe ihn in unsere Wohnung.",  flüsterte ich und küsste Severus traurig. „Bitte komm nur wieder.", hauchte ich und sah ihn voller Angst an. Er nickte nur und strich mir über die Wange, dann stand er auf und ging ins Schulleiterbüro, während ich Evan in unsere Wohnung schweben ließ. Hastig richtete ich Lucias Zimmer für ihn ein und ließ ihn sanft aufs Bett sinken. Eine blutverschmierte Hand griff nach mir und ich sah ihn an. „Geht es Lucia gut?", flüsterte er und ich lächelte ihn an. „Du hast beide gerettet. Draco passt nun auf sie auf." „Das ist gut. Tut mir leid, dass ich Ihnen soviel Ärger gemacht habe.", keuchte er und ich seufzte.  „Schon in Ordnung.", sagte ich sanft und sah zur Tür. Julian kam hereingestürzt und sah mich besorgt an. „Severus sagte..." ich nickte nur zu Evan und Julian fluchte. „Kümmere dich um ihn. Ich muss zu meiner Tochter." Bevor ich etwas tun konnte, traten unsere Kinder ein. „Mum was ist los?", fragte Jean und ich sah sie verzweifelt an. „Jean ihr könnt alle herkommen, setzt euch zu mir und erzählt mir was ihr heute alles mit Ginny gemacht habt.", kam Julians Stimme vom Bett, ich flüsterte ein kleines „Danke." Und rannte in Dracos Wohnung. Auf halbem Weg, hörte ich Severus Gedanken. ‚Bin im Ministerium, ich nehme Lucius mit, ich liebe dich.' ich versuchte meine Angst zu verdrängen und atmete tief durch. ‚Ich dich auch.'

Tom saß bei seiner Freundin und ihren Eltern, als Dracos Patronus vor ihm auftauchte. „Komm bitte in unsere Wohnung, ich kriege Lucia nicht beruhigt, ich hab Angst, dass sie das Baby verliert." Antonios Eltern sahen verblüfft, wie Tom fluchend aufsprang, Antonio einen Kuss auf die Wange drückte und schon durch den Kamin verschwunden war.

Er trat in der Wohnung seiner Schwester wieder raus und sah Draco, der verzweifelt versuchte seine Frau zu beruhigen. „Was ist passiert?", fragte Tom, als er bei Lucia saß und sie vorsichtig in die Arme schloss. Ihre Tränen versiegten und ihre Atmung wurde ruhiger. Draco erzählte es ihm leise, während er seinen Gedanken nachging. Evan McNair hatte sein Leben riskiert um das seiner Frau und seines Kindes zu retten, vielleicht hatte er ihn falsch eingeschätzt.



Harry, Lucius und ich hatten ein Gespräch über den Jungen Travers, er war mir zu ruhig, ich ahnte das er was im Schilde führte. Wir hatten gerade das Gespräch beendet und wollten in die große Halle zum Essen gehen. Als ich einen Fluch hörte und den Schrei meiner Tochter wahrnahm. Ich rannte sofort los, wer hatte meinen Fluch benutzt, und wen hatte es getroffen? Ich flog förmlich in die Eingangshalle, dort lag meine Tochter und neben ihr Evan McNair, er blutete und ich wusste wenn ich es nicht schaffen würde die Blutung alsbald zu stoppen, würde er sterben. Ich sank neben Evan auf die Knie zog meinen Zauberstab und flüsterte die Beschwörungsformel, ich wiederholte sie bis schließlich alle Wunden geschlossen waren. „Kingsley muss sofort davon erfahren. Es kann gut möglich sein, dass ich ins Ministerium muss, ich bin für viele noch ein Todesser.", teilte ich Hermine mit. Sie schluckte, teilte mir dann mit das sie Evan in unsere Wohnung bringen würde, dann küsste sie mich und bat mich das ich nur auch wieder zurück kommen solle. Meine Gedanken rasten, ich musste Julian informieren dann Kingsley und wenn er mich ins Ministerium ruft würde ich Lucius mitnehmen wollen. Ich schickte meinen Patronus zu Julian und informierte ihn, dann informierte ich Kingsley, dieser wollte tatsächlich das ich schnellstmöglich ins Ministerium kommen solle. Ich begab mich auf die Suche nach Lucius, ich wollte nicht ohne ihn ins Ministerium gehen.

Harry und Lucius hatten die umstehenden Schüler in die große Halle zum Essen geschickt, sie unterhielten sich was wohl jetzt passieren würde. „Also ich denke Severus muss ins Ministerium, Travers hat seinen Fluch benutzt, das hat McNair fast das Leben gekostet, auch wenn er es eigentlich auf meine Schwiegertochter abgesehen hatte, ich denke das Ministerium wird Severus für eine Befragung festhalten, ich werde meinen Anwalt bitten ihn zu unterstützen, Severus ist unschuldig daran, diese kleine Zecke hat den Fluch von Bellatrix gelernt. Sie kennt diesen Fluch, sie hat ihn oft genug verwendet.", sagte Lucius gerade. „Aber Kingsley weiß doch das Severus unschuldig ist, er kann ihn nicht einfach zum Verhör zitieren. Das ist doch ungerecht.", antwortete Harry. In dem Moment trat Severus zu den Beiden.

„Harry wie oft willst du das noch von mir hören? Das Leben ist nicht gerecht! Kingsley will mich im Ministerium sprechen, Lucius, begleite mich bitte, auch wenn du vermutlich nicht da bleiben darfst, sorge bitte für einen guten Anwalt für mich, ich möchte nicht nach Askaban müssen.", sagte ich, dann schickte ich Hermine meine Gedanken, ich teilte ihr mit das ich ins Ministerium müsste und Lucius mitnehmen würde. Dann teilte ich ihr noch mit das ich sie lieben würde. Ich wusste nicht wann ich sie das nächste Mal sehen würde. Sie antwortete mir ,ich dich auch' dann war ich mit Lucius ins Ministerium gefloht. Dort warteten schon fünf Auroren auf mich. Sie trennten mich sofort von Lucius, sie legten mir Handfesseln an und nahmen mir meinen Zauberstab ab. Ich wurde in die Keller des Ministeriums gebracht und dort wie ein Schwerverbrecher in einer Zelle fixiert, meine Hände an die Decke, meine Füße am Boden. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich betete zu Merlin das Lucius es schaffen würde seinen Anwalt zu kontaktieren, damit dieser für mich einschreiten könnte. Doch zunächst verbarrikadierte ich mich hinter meinen Okklumentikschilden. Immer wieder kam einer der Auroren und ich hatte es nicht anders erwartet, ich wurde gefoltert, auf ihre Fragen gab ich immer wieder die selben Antworten.  „Ja es war mein Fluch, Nein den Fluch habe ich dem Jungen Travers nicht beigebracht, ich habe verhindert das der Schüler McNair sterben würde," das betete ich immer wieder runter und änderte nichts an meiner Aussage egal wie sehr sie mich folterten. Sie zogen das die ganzen Nächte und die nächsten Tage lang durch, am dritten Tag kam endlich Kingsley zu mir in den Keller mit dem Anwalt. „Was haben sie mit meinem Mandanten getan? Sie wissen das er unschuldig ist. Wie wir Ihnen bereits aufgezeigt haben kennen die Eltern von Travers diesen Fluch ebenfalls und der Junge war über die Ferien bei seinen Eltern und Bellatrix Lestrange." „Lestrange ist tot, wir haben ihre Leiche in einem Haus in der Nokturngasse gefunden. Sie ist vor Weihnachten gestorben. Sie kann also den Fluch nicht diesem Kind beigebracht haben.", hörte ich Kingsley sagen. „Bellatrix ist nicht tot.", sagte ich, ehe ich vor Erschöpfung die Besinnung verlor.

Die dunkle QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt