Kapitel 31

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Das Gespräch war nun fast eine Woche her. Ich hatte mich komplett zurück gezogen, ich wollte ihm die Zeit geben, die er brauchte. Die meiste Zeit saß ich in unserem Schulsprecherturm und starrte aus dem Fenster. „Mine, Draco und ich machen uns Sorgen um dich.", sagte Harry und stellte sich zu mir an die Fensterbank. „Warum?", fragte ich leise. „Du isst zwar, dein Mann jedoch nicht. Versteh mich nicht falsch, ich bin froh dich wieder mehr für mich zu haben, aber ihr redet kaum noch. Ist bei euch alles gut?" Ich seufzte. „Alles gut, es kamen ihm nur Erinnerungen und nun braucht er Zeit für sich." „Und dann lässt er dich alleine? Du bist schwanger, ich spüre deine schlechte Laune ja bis hier." Ich lehnte mich an ihn und sah zum See, der in der Sonne glitzerte. „Es ist alles gut Harry. Es...wird schon wieder vergehen.", flüsterte Ich und strich mir eine Träne aus dem Gesicht.

Keiner von uns bemerkte Draco, der bei uns in der Türe stand, nachdem Harry und er sich ebenfalls vertragen hatten, hatten wir ihm den Zugang gewährt.

Draco beobachtete Hermine und Harry und verzog mitleidig das Gesicht. Leise schlich er sich zu der Tür zu seinem Vater und ließ sich hinein. „Was ist los Draco?", fragte Lucius und Draco verzog das Gesicht. „Bitte rede mit Severus. Er hat sich komplett von Hermine zurück gezogen, sie redet es runter, aber ich glaube das sie sehr darunter leidet." Lucius seufzte und nickte leicht.

Ich stand im Unterricht, es war der Letzte für den Tag, anschließend würde ich in unsere Wohnung gehen, Hermine hatte sich zurück gezogen, sie kam nur zum Schlafen in unsere Wohnung, so hatte ich das nicht gemeint, mit mir die Zeit geben die ich brauchen würde, um ehrlich zu sein klappte es so überhaupt nicht diese Gedanken zu versenken, mir fehlte meine Frau, die Gespräche mit ihr, jedoch dachte ich es wäre für sie so leichter mit der Sache umzugehen. Für mich machte es das nur schwieriger, ich vergaß zum Teil mittlerweile selbst das Trinken, als ich nach dem Unterricht also unsere Wohnung betrat, saß Lucius auf meiner Couch.

„Was wollen sie hier in meinen Räumen?", jetzt musste ich mich auch noch zusätzlich, mit den Problemen eines Malfoys beschäftigen, schoss es mir durch mein Gehirn. „Mit Dir reden Severus, über Hermine, ihr geht es nicht gut, sie ist traurig, Draco und Potter machen sich Sorgen um sie. Sie ist deine Frau, sie ist schwanger, sie braucht dich."

„Ich weiß das Sie mich braucht, ich muss nur die Erinnerungen in mir verschließen, allerdings schaffe ich es nicht alleine, mir fehlt meine Frau ebenfalls. Kannst du sie bitte zu mir bringen? Ich,... fühle mich nicht so gut,..."

Meine Erinnerung ist weg, ich liege im Bett, jedoch weiß ich nicht so ganz wo, in welchem Bett, mein Kopf fühlt sich an wie in Watte gepackt, ich fasse an meinen Kopf dort ist ein dicker Verband ich versuche ihn von meinem Kopf zu schieben. „Na, na der bleibt schön da wo er ist. Wie geht es Ihnen Professor Snape?" ich versuche die Augen zu öffnen, die Stimme kommt mir bekannt vor, jedoch weiß ich nicht woher ich diese Stimme kenne. Meine Augen gehen nicht auf, „wer sind Sie?", frage ich und habe das Gefühl meine Stimme wäre seit Wochen nicht benutzt worden. „Ich bin Harry, Harry Potter. Sie sind vor zwei Tagen zusammengebrochen, sie hatten vergessen zu trinken, ich habe Hermine abgelöst, sie hat die letzten zwei Tage nur an ihrem Bett gesessen und geweint." Hermine, meine Hermine, sie ist schwanger, meine Erinnerungen kommen zurück.

„Potter, könnten sie bitte Hermine herholen? Wo bin ich hier überhaupt?"

„Sie liegen in dem Zimmer von Hermine, Mister Malfoy ist auf eins seiner Anwesen zurück gereist, Draco hat ihm verziehen. Hermine liegt in ihrem Schlafzimmer, da sie absolute Ruhe brauchen laut Madame Pomfrey. Wir wussten uns keinen anderen Rat als sie zu holen, sie hatten nicht getrunken, ihr Kreislauf hatte versagt. Sie haben sich ordentlich den Kopf angeschlagen, deshalb auch der Verband, ihre Augen sind mit eingewickelt. Ich werde jetzt Hermine informieren, sie wollte sofort Bescheid wissen wenn sie wach geworden sind." Ich hörte noch wie er aus dem Zimmer trat, dann war es eine ganze Zeit lang still.

Ich hörte leise Stimmen „du bist sicher er war wach?" „Hermine ja er war wach!" knurrte Harry.

„Ich bin wach! Hermine, es tut mir leid, ich habe dir Kummer gemacht, ich wollte Zeit, aber nur Zeit ohne ständig aufgefordert zu werden das ich essen müsse, ich kann die Gedanken alleine nicht verdrängen, damals hatte Albus mir geholfen, ich brauche erneut Hilfe. Bitte ich wollte nicht das du leiden musst, ich hatte gehofft das ich es alleine schaffen würde, doch ich bin ein Nichts ohne dich, ohne euch. Bitte verzeih mir und hilf mir.", ich fühlte wie der Verband nass wurde, ich weinte schon wieder, würde das jetzt zu einer neuen Angewohnheit von mir werden? „Potter könnten Sie bitte diesen Raum verlassen?", fragte ich mit brüchiger Stimme.

„Bitte geh Harry es ist in Ordnung, mir geht es gut." , nahm ich Hermines Stimme wahr.

„Bitte geh Harry es ist in Ordnung, mir geht es gut.", sagte ich leise. Harry sah mich zweifelnd an, nickte jedoch und ging in unseren Turm.

Ich setzte mich neben Severus und sah stumm zu ihm, er weinte, so offen zeigte er seine Gefühle sehr selten. Normalerweise hätte ich sauer sein sollen, doch das konnte ich nicht. Vorsichtig entfernte ich den Verband und sah ihn ruhig an. „Ich hatte nie vor dich permanent zum Essen aufzufordern, ich mache mir nur Sorgen um dich. Du..." ich verstummte und nahm seine Hand. Vorsichtig legte ich sie auf meinen Bauch und kuschelte mich neben ihn. „Ich müsste sauer sein, aber das bin ich nicht.", sagte ich leise und unterdrückte ein Seufzen.

„Du hättest alles recht der Welt sauer zu sein, ich halte dich an, auf deinen Körper zu achten, weil du unser Baby in deinem Körper trägst, aber selber vergesse ich mich total. Damals als Albus mir geholfen hat, war es ähnlich wie jetzt, ich war zusammengebrochen nachdem ich ihn angefleht hatte Lily, James und Harry zu beschützen, er sagte er könnte das nicht tun, solange ich nicht auf mich aufpassen würde. Ich habe ihn auf Knien angefleht sich um die Familie zu kümmern, sie zu beschützen, doch er stieß mich weg, sagte ich solle wiederkommen wenn ich wieder ein Mensch sei. Was er damit meinte weiß ich bis heute nicht. Er hatte mich gezwungen zu essen, zu trinken. Als der dunkle Lord dann Lily und James umgebracht hatte, hatte ich nochmals so einen Tiefpunkt, auch dort zwang Albus mich dazu zu essen und zu trinken. Ich möchte nicht von Dir gezwungen werden auf meine Ernährung zu achten, ich brauche Hilfe um diese Erinnerungen los zu werden, ich kann sie alleine nicht mehr in meinem See verbergen. Dafür brauche ich deine Hilfe. Du und das Baby sind die wichtigsten Menschen in meinem Leben."

„Ich bin nicht Albus, aber ich lasse nicht zu, dass du in ein Loch fällst.", sagte ich und strich beruhigend über seinen Arm. „Hör auf in der Vergangenheit zu leben, was Albus verlangt hat...er...hat es falsch versucht." Ich überlegte kurz. „Wir können die Erinnerung dämpfen...oder du sperrst sie weg. Dafür gibt es einen Zauber. Ich lass dich nicht alleine damit, dass wollte ich von Anfang an nicht." Ich hatte mich in seine Arme geschmiegt und versuchte durchzuatmen. In diesem Moment, wo ich endlich wieder in seinem Arm lag, konnte ich mir eingestehen, dass ich Angst gehabt hatte, dass das Baby nur hinderlich wäre und es doch der falsche Zeitpunkt war mit den ganzen Problemen, die wir sonst hatten.

Hermine lag in meinen Armen, es fühlte sich so unglaublich gut an, sie endlich wieder in meinen Armen zu spüren, ich wollte mir nicht eingestehen wie sehr ich sie vermisst hatte.

Die dunkle QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt