Kapitel 50

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Der Tag verging schleppend und nicht ohne mehrere Wutanfälle meinerseits. Ich verzichtete aufs Mittagessen und stauchte stattdessen mehrere Schüler zusammen, die Unsinn mit den Zaubertränken betrieben hatten. „Du musst essen.", sagte Harry und stand mit mehreren Sandwiches in der Türe. „Nicht du auch noch. Lasst mich doch alle in Ruhe.", murmelte ich genervt, doch er ignorierte mich und hielt mir das Essen hin. „Hier iss. Die Nachmittagsstunden sind mit Lucias Klasse." „War was in deinem Unterricht?", fragte ich besorgt. „Nein keine Sorge Draco macht immer noch allen Angst.", sagte er. Ich nickte nur leicht, während ich lustlos mein Sandwich aß.

Ich empfing die dritte Klasse und gab ihnen ihre Aufgabe, dabei sah ich bewusst nicht in Dracos Richtung, der spöttisch grinste. „Wann kommt Professor Snape wieder Ma'am?", fragte einer der Schüler und meine Augen verengten sich, als ich den Anführer der Gruppe ansah. „Ich wüsste nicht, was sie das angeht.", sagte ich kalt. „Er ist immerhin unser Hauslehrer.", sagte der Anführer und lächelte mich falsch an. „Und er wollte mit uns in den verbotenen Wald, Zutaten sammeln.", setzte ein anderer nach. Ich verzog das Gesicht zu einem spöttischen Lächeln. „Sicherlich." Genervt wartete ich die Stunde ab, dann trat Draco zu mir. „Lass dich nicht provozieren.", sagte er leise. Ich schnaubte. „Lass uns essen gehen. Sobald das Essen durch ist geht bitte in die Wohnung, ich komme mit Harry später nach. Komm mit Lucia."

Als ich später in unsere Wohnung kam, war ich extrem müde, der Tag forderte Tribut. Harry folgte mir in unsere Wohnung und begrüßte Severus gut gelaunt, während ich mich nur auf einen Sessel sinken ließ. „Freut mich das es dir wieder besser zu gehen scheint. Wie hast du geschlafen?", fragte ich zärtlich und lächelte Severus an.

„Wie ein Stein, dein Tag scheint sehr kräftezehrenden gewesen zu sein, war bei dir alles in Ordnung?" Hermine nickte nur müde, sie würde mir jetzt nicht viel antworten. Sie war eh viel zu erschöpft. „Dann lass uns heute Nacht hier schlafen bitte, ich habe tatsächlich mal ohne Albträume geschlafen." „ich denke das liegt an Jean. War Lucius schon mal aus unserem Schlafzimmer raus?" „wenn hätte ich es nicht mitbekommen, mein Engel.", ich hatte zwar normalerweise einen leichten Schlaf, aber ich hatte vom heutigen Tage nichts mitbekommen. Wie sich wohl Julian fühlen musste, wo er die Schmerzen zum größten Teil doch übernommen hatte, seine Verletzungen heute früh waren heftig gewesen. „Lass uns gemeinsam Abendessen, dann können wir hier zu viert schlafen." Lucia freute sich sehr. Es wurde noch ein langer Abend, in dem wir viel miteinander besprachen. Hermine, Jean, Lucia und ich schliefen im Wohnzimmer auf dem Sessel den wir in ein sehr großes breites Bett verwandelt hatten.

„Hermine?", hörte ich eine Stimme vorsichtig fragen. Müde öffnete ich die Augen und sah Lucius in der Türe stehen. Irritiert hob ich eine Augenbraue hoch. „Ich bräuchte einen Traumlostrank für Julian, aber ihr habt keinen mehr." „Was ist mit ihm?", fragte ich sofort und stand leise auf. „Komm mit.", sagte er und ich folgte ihm in unser Schlafzimmer. Julian lag in unserem Bett, in Schweiß gebadet und wand sich unruhig hin und her. „Das geht schon seit heute Mittag so. Ich weiß nicht genau was er träumt, aber ich denke das das von dem Gift kommt." Ich seufzte und rief leise nach unserer Elfe. „Winky, hol bitte von Madame Pomfrey einen Traumlostrank." Nach einigen Minuten kam die Elfe wieder, brachte jedoch eine aufgebrachte Poppy mit." „Was soll das? Du kannst Severus keinen geben!", zeterte sie und schien Lucius und Julian gar nicht wahrzunehmen. „Bist du wohl leise? Du weckst noch alle, was stimmt denn nicht mit dir?", zischte ich wütend. „Ich weiß selbst am besten was man ihm geben darf und was nicht. Und der Trank ist nicht für ihn." Erst jetzt sah Poppy Julian und ihre Augen weiteten sich. „Du hast einen anderen?", kreischte sie. Mein Blick wurde mörderisch. „Wehe du weckst die Kinder oder Severus!", fauchte ich und spannte mich an. Lucius trat vor und sah Poppy an. „Geben Sie den Trank her, oder ich werde ungemütlich und das wollen Sie nicht." Poppys Augen wurden noch größer. „Mit zweien?" Ich verlor die Geduld. Wut stieg in mir auf, auch wenn das Severus auf den Plan rufen könnte, doch die Hormone gingen mit mir durch. Mit einem stummen Zauber rief ich die Phiole zu mir heran und begutachtete sie, bevor ich Lucius ansah. „Abhängigkeiten?" Lucius schüttelte den Kopf und ich beförderte sie direkt in Julians Magen. Sofort wurde der Heiler ruhiger, müde lehnte ich mich an den Türrahmen. „Das hätte ich nie von dir gedacht.", brachte Poppy laut hervor. Ich schloss die Augen um nicht zu explodieren. Hinter mir bewegte sich etwas und Severus drückte sich von hinten an mich und legte mir von hinten die Hände auf den Bauch. „Was soll denn der Radau? Die Kinder schlafen.", brummte er und entdeckte dann Poppy, die mich fassungslos anstarrte.

„Sie hat mit dem Kerl da ein Verhältnis, vielleicht auch noch mit Malfoy, deine Frau ist eine Hure!" brüllte Poppy mir entgegen. „Silencio!", bestimme ich den Zauber der Poppy zum schweigen bringt. „Also nur mal zum mitschreiben, Hermine geht mit keinem anderen als mir ins Bett, das der Heiler hier im Bett liegt, hat etwas damit zu tun, dass er mir geholfen hat, Hermine war garantiert nicht mit ihm im Bett. Wenn einer mit ihm im Bett war, dann ich.", sagte ich leise und sachlich. Dabei konnte Poppy deutlich spüren, wie meine Wut mit jedem Wort anstieg. „Sie sollten lernen keine falschen Schlüsse zu ziehen, und erst recht lernen lieber zu schweigen als einen Haufen Krötenschleim von sich zugeben. Verschwinden sie jetzt aus unseren Räumen." Poppy wollte noch etwas sagen, doch ich geleitete sie zur Tür, schloss die Tür hinter ihr nachdem sie auf dem Flur stand und legte einen Stillezauber auf unsere Wohnung. Dann löste ich erst den Zauber über Poppy. Ich ging zurück zu Hermine „was ist mit Julian passiert?", fragte ich nun Lucius und Hermine. „Nun er scheint auf das Gift zu reagieren, welches du auf deinen Rücken abbekommen hast, er träumt äußerst unruhig, wobei das ja jetzt aufgehört hat, er hat keine Unverträglichkeiten, oder frühere Abhängigkeiten, Hermine passt jetzt auf alles und jeden auf.", schildert mir Lucius sachlich die Situation. „Aber wie Poppy auf die Idee gekommen ist das Hermine mit Julian oder mir sogar ins Bett gehen würde,... ich kann das nicht verstehen.", sagte er kopfschüttelnd. „Ich denke sie schließt von sich auf andere, sie wollte früher mal was von mir, bis ich endlich Todesser war, da hörte es auf das sie mich angemacht hat. Sie tut immer so auf super Moralisch, aber selber ist sie die schlimmste Hure die man sich vorstellen kann. Es tut mir leid Hermine, diese Kraftausdrücke hören sich nicht gut an, mir missfällt es sie benutzen zu müssen, aber mir fällt kein anderer Begriff für sie ein."

„Mum, Dad?", Lucia ist wach geworden, na was ein Timing, sie kam zu Hermine und mir ins Schlafzimmer, sah dann auf das Bett, dort lag Julian noch mit den vielen Verletzungen die zwar verheilt waren, aber doch noch deutlich zu erkennen waren. „Was ist denn passiert? Ihr wart plötzlich beide weg aus dem Bett.", ihre Stimme klang traurig.

„Hermine und ich mussten uns kurz um ein Problem kümmern.", antwortete ich ihr. „Lasst uns ins Bett zurück gehen, Lucius, du solltest auch etwas schlafen.", sprach Hermine eine offensichtliche Tatsache an.

Ich war froh, dass am nächsten Tag Wochenende war. Ich lag unruhig im Bett und konnte meine Gedanken nicht zur Ruhe bringen, der morgen graute bereits und ich spürte Lucias ruhigen Atem, ich selbst lag an Severus gedrückt, Lucia lag an meinen Bauch gekuschelt und in Severus Armen lag Jean.

„Du bist wütend.", sagte er nach einem langen Schweigen leise. Ich seufzte. „Ich verstehe es nicht...Ich könnte niemals..." ich brach ab und er hauchte mir einen Kuss in den Nacken. „Das weiß ich, lass dir von ihr nichts einreden. Ich würde ihr auch ohne unsere Verbindung nicht glauben mein Engel." Ich nickte kurz, doch die Anspannung blieb. „Wenn sie Lucia früher geweckt hätte...nicht vorstellbar. Lieber lasse ich alle glauben, ich hätte was mit... ich will Lucia nicht in Gefahr bringen. Bellatrix hat kein Interesse mehr an ihr, sie denkt Lucia hat ihre Lektion gelernt." Bei dem Gedanken, drückte ich Lucia ein bisschen enger an mich, sie bedeutete mir inzwischen soviel. „Danke das du Julian erlaubt hast mir zu helfen.", sagte er nach einem erneuten Schweigen. „Ich hatte keine Wahl. Andernfalls wäre ich Gefahr gelaufen die Babys zu verlieren.", sagte ich traurig. „Trotzdem bin ich dir dankbar.", sagte er und hielt mich fest. „Und nun Versuch zu schlafen.", flüsterte er und ich schloss ergeben die Augen.

Die dunkle QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt