Kapitel 14

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Ich erwachte am nächsten Tag, meine Hände waren in dicke Verbände gepackt worden, ich hätte den Heiler am liebsten ins nächste Jahrtausend gehext, doch Hermine war bei mir und hielt mich somit besänftigt. Der Heiler hatte gesagt die Verbände sollten zwei Tage mindestens drauf bleiben, er hatte spezielle Heilsalbe aufgetragen, nachdem er die Reste der Gefäße aus meinen Wunden gezogen hatte. Er wollte wissen wie es zu diesem Unfall kommen konnte, ich schwieg dazu. Meine Hände schmerzten noch immer, am Fenster klopfte eine Eule, sie wollte eingelassen werden, doch ich konnte das Fenster nicht öffnen, der Verband war so angebracht, das ich meine Hände nicht benutzen konnte. So rief ich nach „Winky" sie hörte meinen leisen Ruf, ich wollte Hermine nicht wecken. Doch der laute Knall den Winky beim Erscheinen machte, ließ sie aus ihrem Schlaf hochfahren, sie hatte sofort ihren Zauberstab zum Angriff bereit. „Es ist nur Winky, ich wollte die Eule einlassen, die scheint einen Brief für uns zu haben. Ich habe nicht damit gerechnet das Winky so laut ist beim Apparieren."

„Schon gut," brummte Hermine verschlafen. Winky ließ die Eule ein und diese landete vor mir auf dem Bett.

„Es wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn der Brief nicht an mich adressiert wäre. Hermine könnten Sie.... Könntest Du bitte den Brief der Eule abnehmen?" ich hatte noch immer Schwierigkeiten mit dem Du, ich war jedes Mal aufgewühlt, befürchtete mein toter Vater würde in mein Zimmer stürzen und mich verprügeln. Rational völlig unlogisch, aber trotzdem saß dieses Sie einfach zu tief in mir verankert fest. Sie nickte, nahm der Eule den Brief unter Mühen ab, denn die Eule wollte den Brief nur mir persönlich geben. Irgendwann schien das Tier kapiert zu haben, das ich nicht selber den Brief abnehmen könnte. Hermine hielt mir den Brief hin, ich hob eine Augenbraue, wollte sie mich veräppeln? Wie sollte ich den Brief denn öffnen können? Sie lächelte mir zu und legte mir den Brief auf meine Bettdecke ab. Dann stand sie auf holte zwei Eulenkekse aus ihrer Tasche, und fütterte die Eule.

„Gar nicht neugierig Severus?" fragte sie mich keck, und biss sich dann auf die Unterlippe.

Meine Güte, sie würde mich noch in den Wahnsinn treiben ehe sie fertig ist mit der Schule. „Hermine, würdest du bitte den Brief öffnen? Lesen schaffe ich vielleicht noch selber, allerdings mit den bandagierten Händen kann ich den Brief nicht festhalten. Es wäre also sehr nett von dir wenn du mir diesen Brief vorlesen würdest, oder ihn zumindest so festhalten würdest das ich ihn lesen kann."

Mir brach kalter Schweiß aus, es hatte mich große Anstrengung gekostete den Satz so zu sagen, ich denke nicht das Hermine auch nur die leiseste Ahnung hat, von dem was in mir abging. Sie ließ sich dann wieder im Bett nieder und öffnete den Brief, sie begann ihn vorzulesen. Er war von Potter.

Hallo Professor,

ja der Zauberstab ist in der Tat inzwischen angekommen. Ich verstehe Ron nicht, ich bin froh das Sie das genauso sehen, was Hermine betrifft. Im Moment hat er sich beruhigt, allerdings regt er sich nach wie vor auf, ich hoffe jedoch, dass er endlich begriffen hat, worum es geht und ich habe ihm gesagt, dass weiteres Verhalten zum Ausschluss führen wird.

Bitte sagen Sie Hermine, dass sie sich nichts gefallen lassen soll.

Harry Potter

Ich endete mit dem Brief und sah ihn ruhig an. Harrys Worte hatten mir gut getan und ich lächelte leicht, doch ich glaubte nicht, dass Ron sich komplett im Griff hatte. Ich legte den Brief weg. „Ich bestell Frühstück bei Winky.", murmelte ich und lächelte kurz. „Versuch dich zu entspannen. Und danke das du es versuchst Severus, ich kann mir nur vorstellen, wie anstrengend das für dich ist." Mit diesen Worten ging ich.

Ich sollte mich entspannen, wie denn? Ich atmete tief durch, schloss die Augen und versuchte es tatsächlich mit dem entspannen. Als Hermine mit dem Frühstück zurück in das Schlafzimmer trat lag ich zwar mit geschlossenen Augen da, doch Hermine spürte sicher das ich nicht entspannt war, denn ich öffnete beim leisesten Geräusch meine Augen. Sie stellte das Tablett mit dem Essen auf meiner Betthälfte ab, setzte sich so, dass sie mir beim Essen zubereiten und essen helfen konnte. Frustriert schnaubte ich aus, ich war das selber Schuld, doch trotzdem war sie so lieb zu mir. Nachdem wir beide gegessen hatten und sie mir meinen Becher Kaffee eingeflößt hatte, legte ich mich zurück ins Bett, Hermine trug das Tablett hinaus, auf dem Weg zur Tür blieb sie noch mal stehen, drehte sich zu mir zurück und sagte „versuche doch wenigstens dich zu entspannen, man kann deine Anspannung schon im ganzen Haus spüren."

„Es tut mir leid" flüsterte ich zerknirscht. „Ich kann mich nicht mit Nichtstun entspannen. Wenn ich wenigstens ein Buch lesen könnte." In ihren Augen leuchtete plötzlich eine Idee auf, sie stellte das Tablett auf dem Tisch ab, nahm ein Buch vom Nachtschrank, belegte es mit einem Zauber, so dass es vor mir schweben würde. „Du brauchst nur noch mit dem Kopf nicken und das Buch blättert sich alleine um."

„Dankeschön, woher kennst du diesen Zauber?" dieses du war einfach so über meine Lippen gerutscht, ich hatte es nicht bemerkt. Doch Hermine spürte das es mir leichter gefallen war.

„Der ist von mir selber, ich habe zwei andere Zauber zusammengefügt und dadurch diesen Zauber erfunden. Als wir auf der Flucht waren, nach der Sache im Ministerium, mit Umbridge, war Ron zersplintert, er konnte sich lange nicht richtig bewegen, ihm war langweilig, er war aggressive, um ihn zu beschäftigen habe ich ihm ein Buch über Quidditch so verhext. Damit er sich die Bilder und Erklärungen anschauen und durchlesen konnte. Es ist schon nützlich wenn man so geschickt ist."

„Hermine ich bin stolz auf dich." Auch dieses „dich" lief mir flüssig aus dem Mund, ich bemerkte auch das nicht.

„Jetzt lies etwas, das wird dich sicherlich entspannen." Sie nahm das Tablett, brachte es runter zur Küche und half Winky doch tatsächlich beim Haushalt.

Gut gelaunt kam ich wieder ins Schlafzimmer. Ich hatte den Vormittag mit Winky verbracht und festgestellt, dass sie hier sehr glücklich, jedoch auch sehr einsam war. Ich beobachtete Severus vergnügt beim Lesen und lächelte, er sah so ungewohnt entspannt aus. „Willst du ewig da rumstehen oder nimmst du dir ein Buch und leistest mir Gesellschaft?", fragte er irgendwann und ich zuckte zusammen, natürlich hatte er mich bemerkt. Ich nahm mir eines der Bücher von meinem Nachttisch und lehnte mich vorsichtig gegen seine Schulter, während ich begann zu lesen. „Interessierst...du dich so sehr für Heilzauber?", fragte er interessiert und ich lachte leise. „Nein, ich würde lieber Zaubertränke studieren, aber im Moment denke ich, dass es besser wäre.", erwiderte ich ernst.

Harry und Ron saßen bei einer Partie Schach und diskutierten über die Schule. „Glaubst du, er könnte mich wirklich rausschmeißen?", fragte Ron und Harry verdrehte die Augen. „Ron, du hast ihn tätlich angegriffen, als er dich vor einer Dummheit bewahrt hat. Er hätte dich sogar an die Auroren ausliefern können.", sagte Harry und Ron biss sich auf die Lippen. „Ich versteh es einfach nicht...erst lässt sie sich küssen und dann ist sie quasi an Snape gefesselt." Harry zog es vor nicht zu antworten, noch immer kam es ihm seltsam vor, sie hatten Hermine bei ihm gelassen in der Hütte, doch Severus hatte überlebt. Er konnte sich nicht vorstellen wie sie ihn gerettet haben könnte, doch sicher das sie nichts getan hatte, war er sich auch nicht.

Sie kam nach einer langen Zeit zurück ins Schlafzimmer, sie wirkte zufrieden, sie beobachtete mich und lächelte leicht. „Willst du ewig da rumstehen oder nimmst du dir ein Buch und leistest mir Gesellschaft?" fragte ich sie irgendwann, sie zuckte zusammen, nahm sich eins der Bücher von ihrem Nachttisch, setzte sich ins Bett und lehnte sich an meine Schulter. „Interessierst du dich so für Heilzauber?" fragte ich sie weil sie mehrere Bücher zu dem Thema auf ihrem Nachttisch liegen hatte. „Nein, ich würde lieber Zaubertränke studieren, aber im Moment denke ich, dass es besser wäre.", erwiderte sie ernst. Sie lernte wegen mir Heilzauber, weil ich so oft verletzt wurde, oder mich selbst verletzte.

Die dunkle QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt