Kapitel 47: Schlangenbiss

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Nach wenigen Stunden wachte Hermine auf, sie streckte sich, fühlte sich schon gleich viel besser und erholter und sah sich um. Sie konnte nicht genau sagen wie spät es war, es war recht dunkel, der Himmel wolkenverhangen.
Sie drehte sich auf der Couch, zog die Decke über den Kopf, setzte sich dann auf und sah mit wuscheligen Haaren zum Sessel.
Severus saß auf ihm, hielt die Verpackung mit den Kondomen in der Hand und sah sie grinsend an.
„Genug geschlafen?", fragte er samten.
„Hast du die ganze Zeit dagesessen und mir zugeguckt?", fragte sie anklagend und gähnte wieder.
„Nicht nur geguckt... ich hab mir auch überlegt wie wir die am besten einsetzen", er hielt die Verpackung hoch.
Sie verdrehte die Augen, ließ sich wieder in die Couch sinken und sah ihn schmunzelnd an.
Er legte die Kondome auf den Tisch, stand dann langsam auf, näherte sich der Couch wie ein Panther seiner Beute, er kniete sich in die Couch, stemmte seine Arme rechts und links von ihr in das Polster, Hermine lachte und versteckte sich wieder unter der Decke, sie spürte sein Gesicht an ihrem Hals unter dem Stoff, er knurrte und biss ihr in den Hals, sie schrie vor Lachen auf, er zog ruckartig die Decke von ihr.
„Tun Sie mir nichts Professor", bat sie ihn gespielt ängstlich.
„Nicht?", er legte den Kopf schief, sein Blick jagte ihr eine Gänsehaut über den Körper, er sah sie wirklich wie ein Räuber an.
Sie schüttelte nur den Kopf, streichelte über seine Brust, zog seinen Kopf weiter zu sich und legte ihre Lippen auf seine.
Severus ließ sich langsam auf sie sinken, pinnte sie mit seinem Gewicht auf die Couch, sie konnte sich nur schwer bewegen, selbst das Atmen fiel ihr schwer. Er näherte sich wieder ihrem Hals, wollte gerade seine Lippen auf ihn legen, als es an der Tür klingelte.
Enttäuscht sah er sie an, „du bleibst genauso liegen", raunte er, drückte ihr schnell die Lippen auf den Mund und stand dann elegant auf, ging zur Tür.

Hermine horchte, für gewöhnlich hörte man die Gäste an der Tür, dieses Mal hörte sie allerdings nichts, sie setzte sich auf, versuchte etwas zu erkennen, sah aber nichts.
Sie stand auf, ging durch das Wohnzimmer zum Flur, Severus stand an der Haustür und sah gebannt auf eine am Boden liegende Schachtel.
„Severus?", sie näherte sich ihm, sein Gesicht war versteinert, die Kiefer stark aufeinander gepresst.
Als sie bei ihm war, folgte sie seinem Blick, eine schwarze mittelgroße Schachtel lag vor seiner Tür auf dem Boden, in ihr war eine schwarze Schlange, die Innenseite kurz vor ihrem Kopf war aufgeschlitzt, Hermine schluckte.
„Was ist das?", fragte sie perplex.
„Eine Giftnatter", sagte er leise und angespannt, er wusste, dass es ein Zeichen war.
Hermine hockte sich langsam hin, ihre Hand näherte sich wie automatisch Schachtel, als würde sie unbedingt diese Schlange berühren wollen.
„Nicht!", brüllte Severus plötzlich, war jedoch zu spät, denn die Schlange war aus der vermeintlichen Starre aufgeschreckt und schoss in Richtung Hermines Hand, versenkte ihre Giftzähne in sie und löste sich dann in Flammen auf.
Hermine sah zu Severus, sein Zauberstab war auf die Schachtel gerichtet, sie spürte den Schmerz in ihrer Hand und wie das Gift langsam in ihre Blutbahn gelangte, Severus hechtete durch den Flur, rannte in den Keller und kam noch schneller mit einem Bezoar in den Fingern wieder zurück, Hermine stand der Schweiß auf der Stirn, die Sicht verschwamm langsam.
Er stopfte ihr den Magenstein in den Mund, das würde für's Erste verhindern, dass das Gift sich schneller verbreitete als sowieso schon. Er zauberte einige Sachen herbei, hob Hermine auf die Arme, die immer weiter in die Ohnmacht fiel und apparierte mit ihr.
Als sie das Ziehen an ihrem Bauchnabel spürte verabschiedete sich ihr Bewusstsein.

Severus kam mit ihr auf den Armen an der Appariergrenze in Hogwarts an, schickte noch im selben Moment einen Patronus zu McGonagall und rannte über die Brücke, durch den Innenhof in die Eingangshalle, in der er schon von McGonagall und Poppy empfangen wurde.
„Was bei Merlins Bart ist passiert?", wollte McGonagall aufgeregt wissen.
Poppy betrachtete ihre gebissene Hand, legte sofort einen Druckverband um das Handgelenk, damit der Blutfluss ein wenig gestoppt wäre.
„Schlangenbiss", sagten Poppy und Severus gleichzeitig, McGonagall sah geschockt auf Hermine, die mittlerweile schneeweiß war.
„Ich habe ihr einen Bezoar in den Mund gesteckt, hatte aber kein Gegengift zuhause", sagte er schuldbewusst.
„Sie muss sofort in den Krankenflügel", meinte Poppy ernst, rannte dann die Treppen nach oben, Severus folgte, überholte sie sogar und kam als erstes im leeren Krankenflügel an, legte sie auf ein Bett und machte dann Platz, damit Poppy anfangen könnte zu heilen.
McGonagall kam atemlos als letzte an, stützte sich an seiner Schulter ab und rang nach Luft, „Severus bitte, was ist passiert?"
„Es hat an meiner Tür geklingelt und eine Schachtel mit einer Giftnatter stand davor... niemand sonst. Der Schlange war der Hals aufgeschnitten. Her- Miss Granger kam dazu, sie wollte sich offenbar die Schlange genauer ansehen, warum weiß ich auch nicht, dann hat die Schlange sie angegriffen", er strich sich über die Augen und atmete laut aus.
„Was?!"
„Minerva, das war eine Drohung.", meinte Severus ernst.
Sie nickte, genau den Gedanken hatte sie auch, „aber... warum war Miss Granger überhaupt bei dir?"
„Lange Geschichte", gab Severus zurück, er wollte der Löwenmutter nicht im Krankenflügel erzählen, dass er seit einigen Wochen sexuellen Kontakt mit ihrem Löwenbaby hatte.
„Sie ist soweit stabil", kam es nun von Poppy, „gut, dass du direkt einen Bezoar zur Hand hattest Severus, der hat das Schlimmste verhindert. Ich gebe ihr einige Gegengifte, sie muss ein paar Stunden hier bleiben... wenn es ihr heute Abend besser geht kann sie den Krankenflügel verlassen, aber sie sollte diese Nacht auf jeden Fall in Hogwarts bleiben.", informierte er die Schulleiterin und Severus.
„Oh... Ich glaube ich habe gar kein freies Zimmer mehr für sie", sagte sie laut nachdenkend.
„Miss Granger kann in meinen Gemächern schlafen. Ich habe eine durchaus bequeme Couch.", sagte er streng, ließ damit jegliche Widerrede verschwinden.
„Das ist wirklich großzügig von dir", sagte McGonagall und musterte ihn.
„Ich gehe jetzt nach unten und... werde alles vorbereiten für den Übernachtungsgast.", sagte er förmlich, verließ dann schweren Herzens den Krankenflügel, er wäre am liebsten bei ihr geblieben, aber das würde vermutlich die Flut der Fragen noch ansteigen lassen.
McGonagall und auch Poppy sahen ihm perplex hinterher, Poppy kümmerte sich danach weiter um Hermine und McGonagall lief in ihr Büro.

Severus rauschte in die Kerker, wie lange war er schon nicht in diesen dunklen Gängen gewesen, wie viele gute und auch schlechte Erinnerungen hatte er in diesen Mauern gemacht?
Er schnaubte leicht, ging dann weiter durch die Kerker zu seinen Privatgemächern und stoppte als er die Vielzahl der weißen Lilien vor seiner Tür lag. Er schluckte, Hermine hatte in ihrer Erzählung nicht übertrieben, er wusste nicht genau, was er davon halten sollte.
Auf der einen Seite freute es ihn, dass seine Bemühungen und seine Taten positiven Anklang fanden und ihm Respekt gezollt würde, auf der anderen Seite schmerzte es ihn. Lilien erinnerten ihn, genau wie jeden anderen in Hogwarts, an Lily, eine Hommage an die nie vergangene Liebe, von der Severus nun selbst wusste, dass sie nicht normal und gesund war.
Er nahm die Blumen, es waren wirklich viele, betrat seine Räume und stellte die Lilien in eine herbeigezauberte Vase.
Er sah sich prüfend um, etwas war anders; der Raum, der eigentlich von einer dicken Staubschicht bedeckt sein müsste, glänzte, er ging zu seinen Schränken mit dem Alkohol, alles war leer.
Der Schrank mit den Teesorten ebenso, nicht mal Obst oder Süßes hatte er noch hier, auch wenn er kein Fan von Süßem war, er vermutete, dass Hermine ab und zu gerne naschte.
Severus rief eine der Hauselfen und wollte wissen, wo seine Sachen waren, zumindest der gute Tee.
„P-p-Professor Snape Sir", stotterte der arme Elf, ihm stand die Angst ins Gesicht geschrieben, „Professor McGonagall hat uns aufgetragen Professor Snapes Lebensmittel aus Professor Snapes Räumen zu entfernen, damit nichts vergehen würde."
Severus nickte und seufzte, „also schön. Kannst du dafür sorgen, dass ich etwas Essbares in meinen vier Wänden habe?", fragte er und klang dabei wirklich freundlich.
Der Hauself sah auf, ein begeistertes, aber fast schon ungläubiges Lächeln legte sich auf seine Züge, er nickte hastig, verbeugte sich und verschwand, vermutlich in die Küche von Hogwarts.

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