Er schnaubte, er und sich nicht trauen, lachhaft. Er stand schnell auf und stieg aus dem Zelt, lief schnell bis zum Ufer und fing an sich auszuziehen, „umdrehen", forderte er.
Hermine sah ihn noch eine Weile an, er war bereits bis zur Boxershorts ausgezogen und wartete, dass sie sich umdrehen würde, zog die Augenbrauen nach oben und schürzte die Lippen.
Sie verdrehte die Augen und drehte sich dann um, nach wenigen Sekunden hörte sie Schritte, die durch das Wasser wateten, sie paddelte ein wenig umher, genoss das kühle Nass an ihrem Rücken, als er neben ihr auftauchte.
„Sie dürfen wieder gucken", sagte er, sie hörte das Lächeln in seiner Stimme.
Hermine linste durch ihre Wimpern, musterte ihn.
„Schämen Sie sich etwa?", fragte sie mit einem provokativen Lächeln im Gesicht.
„Nein... aber... ich denke... es ist einfach nicht angebracht... außerdem wollen Sie auch nicht, dass ich Sie sehe...", stammelte er unsicher.
„Es ist ja auch etwas anderes wenn ein Mann eine Frau nackt sieht...", sagte sie und zuckte mit den Schultern.
„Inwiefern sollte das etwas anderes sein?", fragte er skeptisch, zog die Augenbrauen zusammen.
„Der weibliche Körper ist ein Mysterium", sie zog verschwörerisch die Augen zu Schlitzen.
„Natürlich", nickte er, schüttelte dann den Kopf.Hermine ging einen Schritt zu ihm, stellte sich dann wieder hin und ragte bis zur Hüfte aus dem Wasser, ihre Locken waren bis zur Hälfte nass, das Wasser tropfte an ihrem Körper herab, kleine Tropfen hefteten sich überall an ihre Haut, eine Gänsehaut legte sich auf ihren Körper, ließ ihre Brustwarzen erhärten.
Severus schluckte, wandte den Blick ab und ging einen Schritt zurück.
„Warum ist es unangebracht?", fragte sie leise, musterte seine Zurückhaltung.
Er räusperte sich, „Sie waren bis vor kurzem meine Schülerin."
„Wir haben uns seit einem Jahr nicht gesehen... und wirklich nah standen wir uns doch sowieso nicht...", sagte sie schief lächelnd.
„Ich war trotzdem Ihr Professor. Das ist eine Sache, die einfach nicht geht. Wenn Sie meine schlimmsten Geheimnisse akzeptieren, dann akzeptieren Sie bitte auch diese Entscheidung.", seine Stimme war leise, Hermine sah fast schon bedrückt auf die Wasseroberfläche, er musterte ihr Gesicht, „Es ist zu Ihrem Besten."
Sie nickte, lächelte ihn freundlich an, tauchte ihren Oberkörper dann wieder unter Wasser und drehte sich weg, wie peinlich Hermine! WIE. PEINLICH!, sie strich sich über die Augen, kühlte ihre heißen Wangen mit dem Wasser.
„Sie sollten Ihr Auge kühlen...", sagte sie mit zitternder Stimme über ihre Schulter.Er bemerkte ihre umgeschwungene Stimmung, schloss die Augen und sah zum Himmel.
Seit wann war es so schwer richtig mit einer Frau umzugehen? Er hatte das Gefühl nichts richtig zu machen mit ihr.
Es ist schwer seitdem die Frau Hermine Granger ist... ihr steht euch viel näher als sie sagen will... da ist irgendetwas., stellte seine Stimme fest, Und du kannst nicht leugnen, dass dir der Körperkontakt gefallen hat, genau wie ihr Anblick..., nein das konnte er nicht, aber er versuchte sich nicht davon blenden zu lassen.
Er musste sich auf sich selbst konzentrieren, musste versuchen sich zu verändern, den Todesser abzulegen und dann, wenn er diesen großen Schritt gemacht hatte, dann konnte er versuchen sich auf Frauen einzulassen.
Er bezweifelte aber, dass er sich jemals wirklich auf sie einlassen würde. Sie war zu jung, zu rein und zu unschuldig.
„Ich wollte Sie nicht in Verlegenheit bringen... ich habe, damals als Albus mich eingestellt hat, eine Entscheidung getroffen.... dass ich nichts mit Schülerinnen oder ehemaligen Schülerinnen anfangen werde... egal wie schön und intelligent sie sind... und das sind Sie. Ohne Zweifel."
„Der werte Professor und seine strengen Prinzipien...", sie lachte leicht und schüttelte den Kopf.
„Ein wenig Menschlichkeit sollte ich mir nach allem behalten...", er senkte den Blick, ein bitteres Lächeln zierte seine Lippen.Hermine drehte sich um, sie hatte den Umschwung in seiner Stimme wahrgenommen, streckte ihren Arm aus und berührte leicht seine Hand, er zuckte zusammen. Sie hob ihre Hände, wollte ihm signalisieren, dass sie keine bösen Absichten hatte, „schon gut..", sie ging einen Schritt nach hinten und schwamm los.
Meine Güte Severus... sie hat deine Hand angefasst, nicht deinen Penis... es war eine einfache, freundliche Geste und du reagierst als hätte sie dich unsittlich berührt..., er hielt sich die Hand vor die Stirn, beugte sich dann nach unten und benetzte sein rechtes Auge mit dem Wasser.
Sie hatte recht, es kühlte das Hämatom wirklich gut, eine Wohltat.
Er tauchte unter, strich sich unter Wasser über das Auge, tauchte wieder auf, strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht.
Hermine zog eine Bahn zurück, nachdem sie bis zum anderen Ufer geschwommen war.
„Hilft es?", fragte sie, als sie ihn bei seiner Bewegung musterte.
Er sah auf, nickte, „es tut wirklich gut."
Sie lächelte und schwamm weiter.
„Miss Granger?", Severus suchte ihren Blick, sie stoppte und sah ihn abwartend an, „Ist... alles geklärt... zwischen uns?", wollte er vorsichtig wissen.
„Waffenstillstand...", sie nickte und lächelte, hielt ihm eine Hand hin, die Severus ergriff.
Ein kleiner Stromschlag schoss durch seine Finger als er ihre Hand berührte, ließ sich aber nichts davon anmerken, sondern lächelte erleichtert.Als sich ihre Hände lösten schwamm Hermine zum Ufer, stieg aus dem Wasser, Severus richtete seinen Blick auf den anderen Teil des Sees, er wollte seine eigenen Prinzipien nicht über den Haufen werfen, indem er sie beobachtete und alle ihre Vorzüge zu sehen bekam.
Hermine wickelte sich ihr Handtuch um den Körper, setzte sich auf die Decke an der Feuerstelle, zauberte sich ein zweites Handtuch und trocknete langsam ihre Locken.
„Sir?", Severus drehte sich um, sah sie fragend an, „Haben Sie etwas dagegen, wenn wir für eine Zeit den Ort wechseln?"
„Den Ort wechseln? Was schwebt Ihnen da vor?", fragte er interessiert.
„Naja... das Land verlassen... quasi wie... Urlaub.", sie lächelte.
„Urlaub vom Exil?", er lachte leicht, dachte über ihren Vorschlag aber nach, vielleicht war es wirklich keine schlechte Idee, diesen magischen Ort hinter sich zu lassen und die Welt zu erkunden.
Wie lange hatte er schon davon geträumt, alles hinter sich zu lassen, neue Orte zu bereisen?
Orte, an denen ihn niemand kannte, an denen niemand wusste, wer er war, was er war, was er alles schon in seinem Leben getan hatte.
Er hätte komplett neu anfangen können. Die Vorstellung verzückte ihn immer mehr, je weiter er darüber nachdachte. Er ging ebenfalls langsam in Richtung Ufer, Hermine wandte den Blick ab, wartete, bis er ebenfalls ein Handtuch um seine Hüften geschwungen hatte.
Er setzte sich zur ihr auf die Decke, schnipste sich eine dünne Schicht Kleidung an und versank in, zur Abwechslung mal, schöne Gedanken.„Was halten Sie davon?", fragte sie leise, musterte sein Gesicht, dass sich immer weiter erhellte.
„Das ist eine wirklich sehr gute Idee Miss Granger", er konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, „Haben Sie schon eine Idee wohin?"
Hermine dachte an das leckere Essen, was er ihr gezaubert hatte, „Thailand auf jeden Fall!", ein Glitzern schob sich in ihre Augen.
„Thailand... nicht meine erste Wahl.. aber gerne.", er nickte zustimmend.
„Und wo möchten Sie unbedingt hin?", wollte sie interessiert wissen.
„Kennen Sie den Teide?", fragte er, drang in ihre Augen ein.
„Ein Vulkan auf Teneriffa", gab Hermine zurück, ihre Eltern hatten ihr mal davon erzählt.
„Ich würde gerne den Sternenhimmel von dort oben sehen", erzählte er, wandte den Blick ab, als wäre es ihm unangenehm diesen sentimentalen Wunsch geäußert zu haben.
„Ich wusste nicht, dass Sie die Natur so sehr lieben...", sagte Hermine sanft.
„Haben Sie also doch noch nicht alle Geheimnisse von mir aufgedeckt", er lachte leicht, schüttelt den Kopf.
„Noch nicht... aber wir sind auf dem besten Wege", sie kicherte, ließ sich langsam nach hinten sinken und blickte in den Himmel.
„Dann verreisen wir also... wann geht es los?", wollte er wissen.
„Die Frage ist wie wir dorthin kommen... Portschlüssel sind eigentlich die beste Möglichkeit... aber ich glaube alle Welt kennt uns,... zumindest Sie..", sie dachte laut nach.
„Wir könnten auch fliegen... mit dem Besen.", schlug er vor.
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Der Duft von Lavendel
FanfictionSieben Monate nach Ende des Krieges: Hermine versucht ihre schlechten Erinnerungen mithilfe des Zeichnens zu verarbeiten. Sie sucht immer öfter Ruhe und Zuflucht in der Natur um sie herum. Einzig George teilt ihre tiefe Trauer, versteht, warum sie...