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Riku nickte und hielt sich leicht an einem Regal fest. „Gehts dir wirklich gut? Ist dir schwindlig?" Aus Reflex legte ich eine Hand an seine Hüfte, um ihn zu stützen. Er sah mich schüchtern an und nickte wieder. „Ja alles okay, ich vertrage halt nur nicht viel. Da merke ich den Alkohol recht schnell" Ich nickte lächelnd. „Sieht man" Beschämt sah er zu Boden, als er meine Hand an seine Hüfte wahr nahm. Ich nahm sie weg, um ihn nicht irgendwie zu berühren was er nicht wollte. Ich kannte ihn kaum und er mich auch nicht. Und offensichtlich war er noch schüchterner als gedacht. „Wie alt bist du Samu?" „31" „Oh, siehst jünger aus" Ich lächelte. „Danke, du siehst aber auch nicht aus wie 32" Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß" „Du bist ganz schön schüchtern oder?", fragte ich ihn die Frage war überflüssig aber was sollte ich sonst sagen? Er redet immer noch recht wenig. „Ja naja geht. Also ich muss immer erst ein bisschen warm werden, verstehst du?" „Klar verstehe ich das! Ist auch kein Problem. Aber du brauchst dich nicht unwohl zu fühlen oder schüchtern sein. Wir mögen dich jetzt schon alle und du gehörst zu uns. Also wenn du das auch willst jedenfalls?" Riku sah zu mir hoch. Er war zwar auch groß aber ich war trotzdem einpaar Zentimeter größer. Er sah mir in die Augen und ich schluckte. „Ja natürlich möchte ich das. Ich gebe mein bestes..." Ich lächelte. „Na komm lass uns wieder zu den anderen setzen" Er folgte mir und wir setzten uns wieder dazu. Es floss noch mehr Alkohol und auch Riku trank noch einiges. Ob das so eine gute Idee war? Er war eben schon ziemlich wackelig auf den Beinen, nicht dass er uns hier gleich noch umkippt. „Ich...geh mal eine rauchen", Riku erhob sich und musste sich dabei kurz an meiner Schuler festhalten. „S...sorry", stammelte er als er meinen Blick sah und ging taumelnd zur Tür. Sami grinste. „Gott der verträgt ja garnichts." Ich stand auf und zuckte mit den Schultern. „Muss er ja auch nicht. Er hat gesagt er trinkt eigentlich nichts. Schlimm genug, dass er sich jetzt so zu geschüttet hat obwohl er das nicht wollte. Das wird er bereuen." „Ach Samu, das ist seine Entscheidung. Niemand hat ihn dazu gezwungen", sagte Raul. Das stimmte. Aber trotzdem fühlte ich mich schlecht, dafür dass es ihm jetzt schlecht ging. Wir waren alle betrunken aber ich versuchte einen klaren Kopf zu bewahren. Ich ging Riku hinterher und sah ihn unten an der Hauswand lehnen. Ein Bein gegen die Wand abgestützt. Er zündete sich grade die Zigarette an, als ich mich neben ihn stellte. Schweigend standen wir nebeneinander und auch ich nahm mir eine Zigarette. Er pustete den Rauch aus seiner Lunge in die frische Nachtluft. Ich musste schlucken bei seinem Anblick. Ich hatte mir nie groß Gedanken darüber gemacht, in wen ich mich verlieben würde. Doch anstelle einer Frau, die ich nie richtig lieben könnte, kam mir ein Mann doch eher in den Sinn. Mir war es grundlegend egal, wer es am Ende werden würde. Und ich hatte auch schon mit beiden Geschlechtern Erfahrungen. Aber so richtig festlegen konnte ich mich nicht. Und das wollte ich auch bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ein leises Klingeln von Rikus Handy, holte mich aus meinen Gedanken hervor. Schnell ging er ran und ich hörte eine Frauenstimme. „Ja beruhige dich, es ist alles okay." „Ja ich bin noch hier, nein mir gehts gut" „Entspann dich, leg dich ins Bett und ich werde morgen früh da sein, wenn du aufwachst" Er hatte also eine Freundin. Klar hatte er das, wie konnte ich auch denken er hätte keine. Ich atmete einmal tief durch und ging dann einpaar Meter weiter weg zum Wasser und setzte mich auf eine Bank. Wenig später hörte ich, wie Riku das Telefonat beendete und ich spürte seine Augen auf meinem Rücken brennen. Er sah mich an, da war ich mir sicher.

Teil 1: „Blackrose" Story🥀 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt