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Als ich aus der Dusche kam, stand bereits ein Wagen mit Essen, worüber ich wie ausgehungert herfiel. Zwar war dort auch sowas wie Salzstangen um meinen Magen nicht dirket zu überfordern, doch ich hatte solchen Hunger. Da würden auch so dämliche Salzstangen nicht reichen. Lieber griff ich mir die Spaghetti. Samu hatte sich in der Zeit fertig gemacht und klaute mir hin und wieder eine Salzstange. Ich lächelte ihn verliebt an und auch er schenke mir sein schönstes Lächeln. "Und? Wie ist es mit einem vollen Bauch? Alles noch in Ordnung?". "Ja ist schon viel besser aufjedenfall. Fühle mich eigentlich wieder ganz normal". "Komisch...", nuschelte er. Ich nickte und stand auf.
Mit den anderen fuhren wir zur Location und alles lief gut. Wieder stieg die Nervösität und somit kam das Kratzen an meinem Arm zurück. Samu stellte sich, kurz bevor wir auf die Bühne mussten, vor mich und grinste. Sanft nahm er meine Hände in seine. "Lass das. Du kratzt dir ja noch die Pulsadern auf, wenn du so weiter machst". "So ein Quatsch", sagte ich und lächelte leicht. Die Jungs waren alle abgelenkt und redeten unter einander. Gerade ging Sami zu seinem Schlagzeug und sofort hörte man die Fans schreien. "Los gehts Liebling", sagte Samu und küsste mich sanft. "Wenn es dir schlechter gehen sollte, dann hör sofort auf. Egal wie aber mach dich bemerkbar, ich lass dich nicht aus den Augen klar?". "Klar". Ich lächelte ihn an. Dann ging ich auf die Bühne.
Es verging nicht mal die Hälfte des Konzerts, als mir wieder schlecht und schwummrig wurde. Ich versuchte es zu unterdrücken, soweit es ging doch ich merkte wie mir die Röte aus dem Gesicht schoss und ich kalkweiß wurde. Schwankend stand ich da und konnte mich nicht mehr bewegen, meine Hände hörten einfach auf zu spielen und mein gesamter Körper wurde wie fern gesteuert. Ich hatte keine Kontrolle mehr, versuchte lediglich nicht vor all den Leuten hier einfach hinzufallen. Die Musik stoppte für einen kurzen Moment, als plötzlich Jukka einfach drauf los spielte. Das war nicht normal, eigentlich sollte der erste Song gnadenlos ineinander übergehen zu dem nächsten. Doch jetzt spielte bloß er. Noch immer war ich bewegungsunfähig, lediglich mein Gehirn tat noch das was es sollte. Ich hatte das Gefühl ich verlor mich selbst. Langsam stieg die Panik in mir auf, als mich plötzlich zwei Hände an den Armen packten. Es waren aber nicht, wie erwartet Samus, sondern von einem der Crew. Samu stand jedoch direkt daneben. „Rick? Hey hörst du mich?", fragte Samu und fuchtelte kurz mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. Ich wollte antworten, ihm wenigstens ein Zeichen geben doch es ging nicht. Der Versuch zu nicken scheiterte kläglich. „Holt ihn runter von der Bühne!", befahl jemand hinter mir und schon wurde ich gepackt und mitgezogen. Wie das ausgesehen haben muss, wollte ich mir nicht vorstellen. Im Backstagebereich wurde ich sofort auf den Boden in die stabile Seitenlage gelegt, woraufhin direkt der erste Schwall wieder aus mir herauskam. Ich nahm bloß noch die erschrockenen Gesichter war und Rufe, zu mehr war ich nicht mehr in der Lage. Mein Körper fing an zu krampfen und ich konnte nichts dagegen tun. „Scheiße Riku!", brüllte Samu mit angsterfüllter Stimme und diese zitterte bereits leicht. Er schlug sich die Hand vor den Mund und vereinzelt liefen Tränen über seine Wange. Ich sah ihn an, konnte aber nichts sagen. Zu gerne hätte ich ihn berührt oder wenigstens etwas gesagt. Alles fühlte sich nicht real an, als wäre das ein Traum. Die ganzen Stimmen nahm ich kaum noch war. Es war als wäre ich in einer Blase. „Der Krankenwagen und Notarzt sind auf dem Weg. Einen Moment noch. Wir sollen ihn weiterhin versuchen in der stabilen Seitenlage zu lassen. Er könnte sonst an dem Erbrochenen ersticken.", sagte jemand auf Englisch, dessen Stimme ich nicht kannte. Wahrscheinlich war es einer der Crew. „Was ist los? Was hat er??", rief Sami plötzlich hinter mir wie aus dem nichts. Er kam von der Bühne gerannt. Jetzt waren nur noch Raul und Jukka auf der Bühne. Sie unterhielten die Fans solange es möglich war. Doch für alle hier hinten war klar, dass dieses Konzert abgebrochen wird. Sie könnten zwar auch ohne mich spielen, doch erstens wäre es nicht das selbe. Zweitens würde Samu mich niemals alleine lassen. Und drittens wäre es aufkeinenfall mehr entspannt zu spielen. Die gute Laune wäre bei allen verschwunden und auch die Fans würden nicht so viel Spaß daran haben. Auch wenn die meisten mich noch nicht kannten, so jubelten sie mir zu, strahlten mich ab und rasteten bei meinem ersten Solo gefühlt aus. Dieses Gefühl war unbeschreiblich, doch jetzt plagte mich ein anderes. Mit aller Gewalt versuchte ich meinen Körper zu entspannen, doch all meine Muskeln hatten sich verkrampft und so lag ich bewegungsunfähig auf dem Boden. Langsam schloss ich die Augen. Ich wollte das um mich rum nicht mehr sehen, ich hoffte einfach es würde helfen. Doch das blieb mir nicht lange gewährt. Sofort schlug mir jemand leicht auf die Wangen. „Hey! Riku lass deine Augen auf!", sagte Mikko in strengem Ton. Doch auch ihm merkte man anhand seiner Stimmlage die Panik an.

Teil 1: „Blackrose" Story🥀 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt