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Ein mulmiges Gefühl kam in mir auf, als ich hier an der Seilbahn hing und plötzlich stoppte. So war das sicher nicht geplant. Hilfesuchend sah ich mich um und konnte Samu durch die Bäume sehen, der auf mich wartete. „SAMU?" „JA? WO BLEIBST DU DENN?" „ICH STECKE FEST. IRGENDWIE HATTE ICH KEINEN SCHWUNG MEHR" Samu ging in die Hocke, soweit es das Seil zu ließ und er fing wieder an zu lachen. „EY NICHT WITZIG! HILF MIR LIEBER" „WIE DENN DU DUSSEL?" „KEINE AHNUNG MAN!" Ich musste jetzt auch lachen. Zum einen weil es wirklich lustig war, zum anderen war ich ein wenig verzweifelt. „KOMMST DU OBEN AN DAS SEIL DRAN?" „NEIN" „SICHER? VERSUCHS DOCH MAL" Seufzend griff ich nach oben und musste mich weit nach oben strecken. Tatsächlich bekam ich das Stahlseil zu fassen und fing an mich nach vorne zu hangeln. Stück für Stück. „ICH HABS" „SEHR GUT! KOMM DAS SCHAFFST DU" Er hatte gut reden, das ging sowas von in die Arme. Die waren zwar ein wenig trainiert vom Tennis, doch solchen Belastungen setzte ich sie normalerweise nicht aus. Angestrengt hangelte ich mich Richtung Baum. Zum Glück trug ich Handschuhe, sonst wäre das unmöglich gewesen. Meine Kräfte waren am Ende und ich zum Glück auch am Ende der Seilbahn. Samu streckte sich nach vorne, mit der einen Hand hielt er sich an einem Griff fest und die andere hielt er mir hin. Stöhnend vor Anstrengung ergriff ich sie und im gleichen Moment verließen mich meine Kräfte. Ich ließ das Stahlseil los und zog Samu beinahe vom Baum runter. Er hielt sich gekonnt fest und zog mich zu sich. „Oh Gott. Dankeschön. Ich kann nicht mehr" Grinsend sah ich ihn an und auch er grinste. „Aber du hast es geschafft!" Nickend ging ich ihm hinterher. Nur noch wenige Meter, bis der Parcour vorbei war. Endlich am Boden angekommen befreiten wir uns erstmal von den Gurten und gesellten und zu den anderen. „Wo wart ihr denn so lange? Wir sitzen hier schon seit fast einer halben Stunde", fragte Jukka und sah uns an. Vorallem mich musterte er, ich war ein wenig verschwitzt und meine Locken waren Platz gedrückt. Verlegen wuschelte ich sie ein wenig durch. „Wir sind zweimal stecken geblieben", sagte Samu lachend. „Naja ich einmal, Riku gleich zweimal. Erst haben sich die Seile verfangen und wir hingen fest. Dann ist Riku einfach bei der Seilbahn hängen geblieben und hat sich zum Ende gehangelt" Samu lachte und zog mich dann einfach an sich. Ein Arm um meine Hüfte und der Kopf gegen meinen gelegt. Auch lachte und legte den Arm kurz um ihn. Die Jungs stimmten mit ein in unser Lachen und warfen uns dann zwei schön gekühlte Coladosen entgegen. Gekonnt fingen wir sie und tranken beide erstmal einen großen Schluck.
Wir saßen noch eine Stunde, um abzukühlen und uns kurz auszuruhen. Beziehungsweise Vorallem ich brauchte eine Pause. Schließlich gingen wir aber dann doch zu unseren Autos. Ich war selbst gefahren, denn zuvor hatte ich bereits mit meinen Eltern gefrühstückt. Sie wohnten auf dem Land und es war immer sehr schön da. Heute war auch meine Schwester da, mit ihren zwei Kindern. Gemeinsam spielte ich mit meinen Nichten fangen und jagte sie quer durch den großen Garten. Die Zeit mit ihnen war immer wunderschön, doch gegen Mittag musste ich dann los zu den Jungs. „Treffen wir uns noch bei mir oder bei dir Rick?", fragte Samu plötzlich als ich grade in mein Auto steigen wollte. Von den anderen hatte ich mich bereits verabschiedet. „Klar wenn du willst. Ich würde gerne duschen, können wir zu mir?" „Na klar, könnte ich vielleicht auch bei dir duschen? Wenn nicht, dann würd ich schnell nochmal nachhause fahren vorher" „Nein kein Problem, kannst ruhig bei mir duschen" „Okay gut, dann treffen wir uns bei dir?" „Yes, bis gleich" Lächelnd stieg ich ins Auto ein. Allein in den letzten paar Tagen hatte ich eine Freundschaft zu Samu und den anderen entwickelt. Allerdings war ich bisher immer nur mit Samu auch mal allein gewesen. Ich freute mich innerlich darauf wieder Zeit mit ihm zu verbringen.

Teil 1: „Blackrose" Story🥀 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt