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„It's beginning to look a lot like christmas. Eeeeeeverywhere you goooo", sang Samu in einer extra tiefen Stimme und tänzelte dabei um unseren Weihnachtsbaum herum. Grinsend betrachtete ich ihn dabei. Gerade hatte ich noch die letzten Kugeln vom Keller geholt, als mich dieses Szenario bot. Da stand er, mein Freund. Und sang vor sich hin, alles an ihm wirkte entspannt und glücklich. Heute war der 24. Dezember. Unser erstes gemeinsames Weihnachten. Verliebt sah ich ihm noch einen Moment zu. Er sah einfach zu süß aus in seiner grauen Jogginghose, den Kapuzenpulli und den selbst gestrickten Socken seiner Mama. Auch ich trug im Prinzip genau das gleiche, mit dem einzigen Unterschied das meine Socken von meiner Mama gestrickt waren. In den letzten Tagen hatten Samu und ich einfach entschieden wir wollen Heiligabend mit Liv verbringen. Sie stand ganz allein da an diesem Abend. Normalerweise nahm ich sie einfach immer mit zu meinen Eltern, doch ich wollte schließlich diesen schönen Tag auch mit Samu verbringen. Also entschieden wir uns dafür, dieses Weihnachten etwas anders zu feiern. Nur wir drei, bei Raclette und ganz vielen Plätzchen. Die nächsten zwei Tage waren auch gut vollgepackt. Am einen Tag feierten wir mit meiner Familie und am anderen mit Samus Familie. Und da wir nunmal gern die Familie um uns herum hatten, entschieden wir uns einfach am 27. Dezember mit beiden Familien zusammen zu feiern. Zwar waren wir noch nicht wirklich lang ein Paar, doch sowohl meine Mama, als auch Samus wollte jeweils die andere kennenlernen. Samus Geschwister hatten sich da ebenfalls eingeklinkt und meine Tante mit Kids ebenfalls. Im Endeffekt wusste ich selbst nicht mehr, wer noch alles kommen würde. Unser Mütter hatten die Telefonnummern ausgetauscht und sich sofort miteinander verbunden. Jetzt klärten sie alles und wir sollten uns bloß entspannen.
„Er war echt ein Glücksgriff", sagte Liv leise neben mir und lehnte sich an mich. Sanft legte ich meinen freien Arm um sie und lächelte. „Ja. Ja das war er", murmelte ich verliebt. „Hey was steht ihr zwei, äh entschuldigt. Drei da so rum? Singt und schmückt mit mir! Auf gehts", sagte Samu grinsend und kam auf uns zu. Ich bekam einen schnellen Kuss auf die Lippen gedrückt, eher mir den Karton aus der Hand nahm und sich wieder dem Baum widmete. Liv und ich grinsten uns an und halfen ihm. Jetzt tänzelten wir alle drei um den Baum herum, der bereits wunderschön leuchtete und bunt geschmückt war. Wir hielten alle nicht viel davon alles einheitlich zu halten, das passte einfach nicht. Deswegen musste es bunt sein, Samus Meinung nach gab es kein zu bunt. Das sah man hin und wieder auch an seinem Mix von Klamotten. Hin und wieder dachte ich mir schon, wie konnte er das bloß anziehen. Aber solange er sich wohl fühlte, war es mir recht.
Als der Baum fertig geschmückt war, griff Samu nach mir und fing einfach an zu tanzen. Lachend hing ich in seinen Armen. Liv lachte auch, pflanzte sich jedoch auf das Sofa. Ihr war das lange stehen zu anstrengend geworden mit der Zeit. Der oder die kleine raubte ihr immer öfter die Kräfte. Noch immer wusste sie außerdem nicht, ob Junge oder Mädchen. Ihr war das ganz egal, Hauptsache gesund. So sah ich das zwar auch, war jedoch gefühlt viel aufgeregter und definitiv neugieriger als sie. Auch Samu hatte absolut kein Verständnis dafür, dass sie es für sich behielt.
Schwungvoll tanzten wir durch das Wohnzimmer, es war einfach alles perfekt in diesem Moment. Ich war so glücklich wie schon lange nicht mehr. Wenn ich so an den Anfang dieses Jahres zurück blickte, sah ich einen anderen Mann in mir. Ich war tot unglücklich, wortwörtlich. Niemand konnte mich so richtig aufmuntern. Nur mit Liv konnte ich hin und wieder abschalten, doch auch mit ihr kamen die negativen Gedanken beziehungsweise Gefühle immer wieder hoch. Es war einfach nicht aufzuhalten. Und jetzt? Jetzt war ich glücklich, konnte ein wenig mit der Vergangenheit abschließen, war neu verliebt und hatte Spaß am leben. Das war noch so viel mehr, als ich mir je gewünscht hatte. Und dafür war ich so so dankbar.
Den gesamten Tag verbrachten wir alle drei in diesem entspannten Outfit, machten einen kleinen Spaziergang und zogen uns jede Menge heißen Kakao mit Sahne und Marshmellows rein. Ungesund wie sau, aber das interessierte heute keinen die Bohne. Nicht mal mich und ich war mit Abstand der der auf eine gesunde Ernährung achtete. Jedoch an den Weihnachtsfeiertagen nicht. Da aß auch ich einfach das wonach mir war. „Schaaaaatz lass und Plätzchen backen. Bitte", rief Samu plötzlich und stand mit riesen großen Augen vor mir. Ich zog eine Augenbraue hoch. „Wir haben doch kiloweise von unseren Mamas bekommen. Wer soll das denn alles essen?". „Na ich". Ich lachte. „Ja genau, und dann hast du wieder Bauchschmerzen. Wetten?". „Pff und wenn schon. Bitte Rick. Jedes Paar packt Plätzchen. Bitte, das macht bestimmt Spaß". Ich seufzte grinsend. „Okay, los gehts". Eigentlich hatte ich ja nur auf die Frage gewartet. Ich war schließlich nicht blöd. Vor einigen Tagen kamen Samu und Liv vom einkaufen wieder und er hatte "unauffällig" versucht alles was man für Plätzchen so brauchte und wir normalerweise nicht zuhause hatten, an mir vorbei zu schmuggeln. Im Endeffekt hatte ich es natürlich trotzdem entdeckt. Aber das war egal, ich fand die Idee ziemlich süß.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 02, 2020 ⏰

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Teil 1: „Blackrose" Story🥀 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt