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Der Abend wurde noch lang und wir lachten sehr viel. Vor allem mit Jukka hatte ich sehr viel Spaß, wir lagen auf einer Wellenlänge und redeten jede Menge Quatsch. Samu war bei ihm manchmal ein wenig skeptisch, weil er manchmal eine anstrengende Art an sich hatte. Doch damit kam ich super klar. Generell konnte ich mich grundsätzlich mit jedem Typ Mensch anfreunden, solange man nett zueinander war. Mich störte es nicht, wenn jemand mal viel Mist erzählte oder sich lächerlich verhielt. Es kam auf die inneren Werte an und wenn die Person sich trotzdem gut verhielt, sah ich da kein Problem. „Hattest du schonmal einen Freund Riku?", fragte er interessiert. Ich seufzte, natürlich würde diese Frage kommen. „Ja hatte ich", antwortete ich schlicht darauf. „Und wie lange, wenn ich fragen darf?". „Knapp zwei Jahre". Es war komisch so darüber zu sprechen. Zwar hatte ich jetzt nicht mehr das Problem es anderen zu sagen beziehungsweise Menschen die mich kannten und die ich mochte, doch so richtig weiter drüber sprechen wollte ich nicht. Jukka merkte meine leichte Abweisung und fragte dann tatsächlich nicht weiter nach, was ich an ihm schätzte. Die meisten hätten vermutlich noch alles mögliche weiter gefragt, wieso die Trennung und so weiter. Doch erstens waren das private Dinge und zweitens hätte ich es ihm nicht gesagt, sondern ihn lediglich gebeten nicht weiter zu fragen. „Rick?", fragte Samu und stand hinter mir. Noch immer saß ich auf dem schwarzen Ledersofa und hielt meine Coladose in der Hand. Ich legte etwas den Kopf in den Nacken und lächelte ihn an. „Ja?". „Wollen wir mal eine rauchen?", fragte er. Ich nickte und stellte die Coladose ab. Jukka half mir schnell aufzustehen und schon legte Samu mir einen Arm um die Hüfte damit er mich stützten konnte. Laut ihm sollte ich wohl garnicht mehr laufen mit meinem Knie. Klar es war verstaucht und extrem dick, doch deshalb war ich noch lange nicht bewegungsunfähig. Trotzdem hatte ich mit dieser Geste nicht gerechnet vor den Jungs. Ihm war es noch etwas unangenehm und wusste nicht recht wie er mit mir umgehen sollte in deren Gegenwart. Natürlich lagen all ihre Blicke lediglich auf uns, was mich ein wenig grinsen ließ. „Sie glotzen uns alle an", flüsterte er zu meinem Ohr gebeugt. „Ohja". Auch auf Samus Lippen breitete sich jetzt ein stolzes Lächeln aus. Sein Griff um mich wurde noch ein wenig stärker und auch ich legte einen Arm um seine Taille, wobei meine Hand gefährlich nah an seinem knackigen Hintern war. „Du magst Jukka mh?", fragte Samu als wir uns draußen gegen die Hauswand lehnten und beide an unserer Zigarette zogen. Ich pustete den Rauch aus und sah ihn dann an. „Klar. Wieso?". „Nichts, nur so", murmelte er. „Jetzt sag schon, gibt es ein Problem damit?". „Nein nein". „Samu", sagte ich jetzt mit mehr Druck. „Ach ich find ihn manchmal nur so anstrengend und...". „Und?". „Naja er...". „Samu spucks aus, was ist er?". „Er ist bi". „Ja und?". „Und er baggert dich voll an!", schmollte er was mich lachen ließ. „Oh bitte was für ein Quatsch. Das tut er nicht! Und selbst wenn, ich liebe dich!", sagte ich und trat vor ihn. „Hey, sieh mich an". Widerwillig beugte er seinen Kopf zu mir runter. „Ich will nichts von ihm, er ist auch garnicht mein Typ". „Er sieht mir voll ähnlich!", protestierte er. Wieder lachte ich leise, dieser Mann war ernsthaft eifersüchtig. „Was wo denn? Die blonden Haare ja, das war's aber auch schon. Komm schon Samu". Liebevoll legte ich meine Hände an seine Wange und küsste ihn dann sanft. „Ich habe nur Augen für diesen perfekten Mann hier vor mir. Ansonsten habe ich kein Interesse an irgendwem. Okay?", flüsterte ich, sah ihm dabei fest in die Augen und ließ eine Hand in seine Haare gleiten. Für einen Moment schloss er die Augen, ehe er sie seufzend wieder öffnete und nickte. „Kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte er. Verwirrt zog ich die Augenbraue hoch. „Kommt drauf an?". „Bitte Riku". „Ja ok...was denn?". „Bleib den restlichen Abend bei mir". „Ich bin doch bei dir?". „Ja aber..ich mein auch drinnen direkt bei mir, ich möchte deine Nähe spüren", gab er kleinlaut zu. „Du willst doch bloß, dass ich nicht mehr bei Jukka sitze, stimmt's?". „Nein! Wirklich nicht...ich möchte dich einfach gern am liebsten die ganze Zeit berühren und...ja...", seine Stimmt wurde immer leiser. Ich lächelte. „Ich dachte dir wäre es unangenehm vor den Jungs so offensichtlich? Und das ist okay, ich versteh das. Sie wissen es zwar jetzt, aber wenn du noch etwas Zeit brauchst ist das in Ordnung". „Nein ich möchte ihnen zeigen, wie ernst ich es mit dir meine Baby. Ich liebe dich wirklich und stehe zu dir. Das mein ich vollkommen ernst und...das sollen sie auch sehen". „Aber du machst das nicht, nur um hier irgendwem etwas zu beweisen Samu...wir lieben uns doch und..du solltest mich immer in den Arm nehmen können oder mich küssen wenn dir danach ist. Und nicht, weil du denen etwas beweisen möchtest. Wenn du es wirklich ernst meinst, dann werden sie es schon sehen", sagte ich und seufzte dann. Ob er es wirklich ernst meinte? Und was wenn nicht? Was wenn er doch nur so tut, damit er so tun kann als hätte er eine richtige Beziehung? Die Angst stieg in mir auf und ich entfernte mich ein Stück von ihm. „Gott Baby red keinen Unsinn", sagte er leise und zog mich wieder an seine Brust. „Hast du eben und die letzten Wochen denn nie zugehört? Ich liebe dich! So so sehr. Jeder Moment, wenn du nicht bei mir bist ist verschwendete Zeit und ich warte nur darauf, bis ich dich endlich wieder sehen kann. Du glaubst garnicht was ich gelitten habe in der Zeit, wo du im Krankenhaus warst. Glaub mir, ich konnte nicht mehr geradeaus laufen teilweise, weil ich nur an dich gedacht habe. An dein wunderschönes Lachen, deine Art, diese Ausstrahlung, deine Nähe. Riku einfach alles an dir ist perfekt für mich. Du bist ein so wunderbarer Mensch, mein Freund, mein Engel. Mein Leben".

Teil 1: „Blackrose" Story🥀 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt