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Ich hatte das Bedürfnis es ihm zu erzählen, es kam ganz plötzlich. Mal wieder hatte er Alkohol meine Zunge ein wenig weicher gemacht und so ließ es sich leichter reden. Nachdem mich Samu so in der Küche hat sitzen sehen, habe ich mich dauerhaft schlecht gefühlt. Niemals habe ich meine Gefühle jemanden so gezeigt. Es war zwar eigentlich unfreiwillig, denn er war zu mir gekommen doch es löste ein ungutes Gefühl in mir aus. Jetzt wusste Samu, dass es mit Lenny zutun hatte und ich wollte aufeinmal darüber reden. Als ich es ihm erzählte, wirkte er nicht einmal wirklich erstaunt, blieb aber still und ließ mich ausreden. Während ich mich selbst so reden hörte, merkte ich in was für eine Lage ich mich selbst gebracht hatte damals. Es klang so unglaublich erbärmlich, wie ich mich so zurück gezogen hatte und mein Leben für mich alleine gelebt habe. Wie Samu mich in seinen Armen hielt war ein schönes Gefühl. Meine Gedanken gingen zurück an den Abend, wo wir uns gleich zweimal so nah gekommen waren. Jetzt bereute ich es tatsächlich, dass ich ihn auf das Sofa verbannt hatte. Doch wie sollte ich das mit meinem Gewissen ausmachen? Zu lange hatte ich alles unterdrückt und nur an einem festgehalten. Wie es wohl sein würde, wenn ich jemanden küssen würde? Wie wäre es, wenn Samu mich küsst? Würde das mein Herz aushalten? Würde ICH das aushalten? Fragen, die ich nicht beantworten konnte also ließ ich es ganz daran zu denken. Jetzt wo ich Samu meine Geschichte oder jedenfalls den Auslöser erzählt hatte, fühlte ich mich nicht wirklich besser. Eigentlich war es genauso. Und genau das war der Grund, weshalb ich nie zu einem Therapeuten gegangen war. Was sollte es denn auch bringen? Das reden würde die Gedanken und Erinnerungen immer wieder aufbrennen lassen und es nur schlimmer mache. Die Sätze ‚Rede doch mal darüber, dir wird das gut tun' konnte ich schon seit Jahren nicht mehr hören. Niemand konnte in mich reinschauen und es auch nicht verstehen. Auch Samu würde es niemals verstehen können, weshalb ich so war,wie ich nunmal war. Lenny war fort und würde nicht wieder kommen. Immernoch liebte ich ihn, wie damals und konnte mich nicht davon lösen.
Lachend hingen wir aneinander und immer wieder lagen seine Lippen auf meinen. Wie waren bei ihm zuhause in der kleinen Wohnung. Seine Mutter war nicht da und seine kleine Schwester spielte in ihrem Zimmer. Lenny zog mich mit sich und immer wieder drückte er seine Lippen auf meine. Als er sich kurz von mir löste, lächelte er mich liebevoll an und legte seine Stirn gegen meine. „Ich liebe dich pikku hiiri" (kleine Maus) Ich grinste ihn an, er wusste genau das ich diesen Kosenamen mochte. Es war zwar irgendwie peinlich, denn ich war ja kein kleines Mädchen, doch wie er es aussprach machte mich einfach schwach. Mit so einer liebevollen Stimme und er überschüttete mich regelrecht mit Liebe. Zärtlich strich er mir seinen Fingern über seine Wange und dann über meine Lippen. „Ich dich auch Baby", flüsterte und zog ihn wieder an mich um seine Lippen auf meinen zu haben. Es war das schönste Gefühl in schmecken zu dürfen und so zu berühren. Zärtlich legten sich seine starken, großen Hände an meine Hüfte und dirigierten mich zu seinem Zimmer. Kaum war die Tür durch einen kleinen Stoß von Lennys Fuß, lagen seine Lippen wieder auf meinen. Dieses Mal aber drängender und gieriger. Auch das genoss ich in vollen Zügen. Meine Hände wanderten erst in seine Haare und dann runter zu seinem Hintern. Ich musste schon sagen dieser Kerl hatte einen sexy Hintern. Ich hatte nie wirklich darauf geachtet, doch als ich Lenny zum ersten Mal nackt sah und ihn berührte merkte ich, wie heiß ich durch trainierte Hintern fand. Das hatte ich allerdings nie jemandem gesagt, aus Angst das wäre zu peinlich und lächerlich.
Eine leise Stimme und kraulen durch meine Haare holten mich aus meiner doch so perfekten Erinnerung zurück in die Wirklichkeit.

Teil 1: „Blackrose" Story🥀 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt