Mein ganzer Körper zuckte immer wieder, auch Rikus Arme konnten da nichts mehr gegen tun. „Samu, Schatz. Bitte beruhige dich. Es ist alles gut, ich bin hier. Bei dir. Es ist vorbei. Du bist kein Teenie mehr, niemand tut dir jemals wieder weh. Shhh, mein Liebling. Shhh", flüsterte Riku und tatsächlich half es langsam. Ich hatte mich ganz klein zusammengekauert, so wie ich es damals sich immer getan hatte. „R...rick", stotterte ich. „Ja, ich bin's. Ich bin hier". Leise seufzte ich und fand langsam meine Fassung wieder. Es war das erste Mal, dass ich vor Rikus Augen in dieses Loch gefallen war. Vor den Therapiestunden, war das nicht mehr so oft vorgekommen denn ich hatte alles verdrängt. Doch jetzt musste ich fast immer zweimal die Woche darüber sprechen und nachdenken. Das versetzte mich immer wieder zurück in meine Vergangenheit und das teilweise mehr als nur bildlich. Ich hatte dann das Gefühl es würde sich alles wiederholen und ich könnte die Schmerzen, die ich damals gehabt hatte, wieder spüren. Sanft strich Riku mir beruhigend durch die Haare und es half wirklich. „Tut mir leid", nuschelte ich. „Was meinst du? Dir muss überhaupt nichts leid tun Samu". „Doch...doch. Ich hab den Abend versaut. Du solltest dich entspannen und wir sollten eine schöne Zeit miteinander verbringen und..und ich wollte...", fing ich an doch konnte nicht weiter sprechen. „Was wolltest du?". „Sex", nuschelte. „Ach Schatz, das ist doch nicht das wichtigste". „Ja ich weiß! Aber glaub mir Riku ich wollte wirklich und...und ich wollte dir die Führung gerne geben. Wirklich. Das musst du mir glauben". „Natürlich glaube ich dir das. Mach dir keinen Stress, wir haben doch alle Zeit der Welt", sagte Riku und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Wieder seufzte ich und blieb für einen Moment still. „Schon komisch, wie es sich verändert hat seit Anfang des Jahres". „Wie meinst du das jetzt?", fragte Riku. „Naja du kamst in mein Leben und hast es auf den Kopf gestellt. Für die Band bist du der Retter in der Not gewesen und das mit uns...wenn ich mich an die Anfänge erinnere muss ich immer lächeln weißt du? Du warst so süß damals und hast mir wirklich den Kopf verdreht. Von der ersten Sekunde an". Riku lächelte. „Aber du warst so...geheimnisvoll und manchmal auch merkwürdig. Du hast dich vor allem irgendwie fern gehalten, warst schüchtern, unsicher und so so oft sehr traurig. Ich weiß noch, wie sehr es mir weh getan hat dich mit so viel Schmerz im Gesicht zu sehen. Wusstest du eigentlich, wie sehr man dir dein Leid angesehen hat?". „Nein", hauchte Riku. „Ich hatte gehofft ich könnte es gut verstecken. Scheinbar war das ja nicht so der Fall". Seine Stimme war nicht mehr als ein Hauchen. Es hörte sich so an, als wäre er völlig in Gedanken. „Oh Gott nein tut mir leid", sagte ich schnell und setzte mich auf, um ihn genauer anzusehen. Sein Blick war jetzt wieder traurig und ich kannte diesen Blick. Ich hatte ihn an Lenny erinnert und es schmerzte ihn immernoch bei dem Gedanken. Und das würde es auch immer vermutlich. „Was tut dir leid?", fragte er leise und war trotzdem irgendwie abwesend. „Ich hätte nicht...ich hätte das nicht sagen sollen. Es tut mir leid, bitte verzeih. Komm wieder her, bleib hier bei mir mit deinen Gedanken". Doch Riku reagierte nicht wirklich. Er driftete in seine Gedanken ab, so wie ich es eben auch war. „Scheiße", nuschelte ich und ließ mich in die Kissen sinken. Nur kurze Zeit später seufzte Riku und lächelte mich dann an. „Tut mir leid, dich trifft keine Schuld. Ich hätte das nicht so an mich ran lassen sollen. Nur...es hat mich gewundert, was du gesagt hast. War ich wirklich so leicht zu durchschauen?". Ich drehte den Kopf zu Riku und strich ihm sanft über die raue Wange. „Vermutlich nicht. Aber ich habe dich sehr oft angesehen und war auch der einzige, der wirklich versucht hat mit dir zu reden zu Beginn. Die anderen wussten nicht recht, wie sie dich ansprechen sollten. Denn du warst sehr schüchtern. Aber ich...fand dich faszinierend. Und naja ich habe dich eben kaum aus den Augen gelassen, als du in meiner Nähe warst. Da hab ich deine Traurigkeit und den Schmerz einfach mehr wahrgenommen. Auf andere wirkst du glaube ich einfach ruhiger und zurückhaltender". Ich lächelte ihn an und auch Riku grinste jetzt. Wir hatten beide die schlechten Gedanken für den einen Moment verdrängt. Wir zogen uns etwas an, machten die Kerzen aus und legten und eng aneinander gekuschelt in mein Bett unter die Decke. Es war stockdunkel und ich wartete bloß darauf, dass Riku irgendwas ansprechen würde. Das merkte ich einfach. Entweder entspannte sich Rikus Körper sofort in meinen Armen und er glitt ins Land der Träume oder er wollte mit mir reden. Und diesmal merkte ich, dass ihm etwas auf dem Herzen lag. Es dauerte keine fünf Minuten, als er sich leise räusperte.
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Teil 1: „Blackrose" Story🥀
FanfictionEine Siku Story, viel Spaß beim lesen! Hier ein ganz kleiner Teaser🔻 Und da war er. Mein Verlobter. Heute war der Tag, an dem ich ihn endlich heiraten durfte. Wir hatten so lange gekämpft. Riku hatte so gekämpft, für diese Beziehung. Er hatte schon...