"Samu wo ist Riku? Ist er bei dir? Bitte sag ja!", hörte ich,eine mir etwasbekannte Stimme, aus dem Telefon sagen. Perplex musste ich erstmal überlegen. „Liv?" „Ja ich bin's. Also? Wo ist Riku?" „Keine Ahnung wo der hin ist...er ist eben einfach gegangen und ich...will ihn jetzt auch gerade nicht sehen" „Wie? Was ist passiert? Gott sag nicht er hat dich abserviert", sagte Liv stöhnend und ich hörte wie sie anscheinend den Kopf irgendwo gegen stieß. „So kann man es auch ausdrücken...", murmelte ich. „Also keine Ahnung wo er hin ist, wir waren am See, hatte viel Spaß und ganz plötzlich hat er sich entschieden er könnte das alles nicht. Ich bin ihm auch nicht hinterher weil ich darauf jetzt auch keine Lust mehr hatte...ich habe ihn mehrmals gebeten zu bleiben aber er wusste es ja wieder besser. So und jetzt entschuldige mich ich will nicht weiter telefonieren. Bis dann Liv" „Scheiße tut mir leid Samu...er ist komisch ich weiß...ich verspreche dir er wird sich bei dir entschuldigen. Das war nur mal wieder eine seiner Kurzschlusshandlungen die er am Ende eh wieder bereut...bis dann" Seufzend legte ich auf. Eigentlich war es mir tatsächlich egal, was Riku gerade machte. Er war schließlich alt genug und würde schon nachhause kommen wenn er wollte. Mit einem Glas Weil setzte ich mich auf meinen Balkon und sah in die Ferne. Erst als ich etwas salziges auf meinen Lippen schmeckte, merkte ich dass mir Tränen über die Wangen liefen. Riku machte mich fertig. Wieso konnte er sich bloß nicht auf mich einlassen? Wie sollte ich ihm denn noch weiß machen, dass ich ihn liebte? Warum verdammt Verstand er das denn bloß nicht? Verzweifelt schüttete ich den ganzen Inhalt des Glases aufeinmal weg, schüttete aber nicht nach. Mich deswegen zu betrinken wollte ich ja auch nicht. Trotzdem war mir einfach zum heulen zu Mute. „Riku Rajamaa du machst mich wirklich fertig...", murmelte ich.
Am nächsten Tag klingelte mein Wecker bereits um sieben Uhr morgens, was meines Erachtens viel zu früh war. Aber heute gingen die ersten Proben los für die kleine Tour und danach würden wir entscheiden, ob Riku fest zu uns gehören wird oder nicht. Ich zweifelte langsam daran. Wenn er sich nicht bald einen Ruck gibt, wird das immer zwischen uns stehen und niemals wird diese Gelassenheit wieder kommen, die wir zu Beginn hatten. Ich fuhr nach einer sorgfältigen Dusche und Kaffee zu unserem Proberaum, den wir bisher nur mal gemietet haben. „Hey Samu, alles klar? Bitte bereit?", begrüßte mich Sami direkt und schloss mich kurz in die Arme. „Hey. Klar. Sind die anderen schon da?" Was eigentlich meine Frage war, ob Riku schon da war aber das wollte ich so genau dann auch nicht ausdrücken. „Ja klar", sagte Sami lachend und wir gingen gemeinsam rein. Tatsächlich saß Riku bei Jukka und unterhielt sich. Er wirkte ganz normal, überhaupt nicht abweisend und auch nicht verwirrt oder traurig. Gestern hatte er mir beinahe einen fast krankhaften Eindruck gemacht aber jetzt war er der ganz normale Riku, den ich kannte. Seufzend schüttelte ich den Kopf und begrüßte alle. Als mich Rikus Blick traf wurde mir ganz anders ums Herz, denn ich konnte ihn nicht deuten. Ich nickte ihm bloß einmal kurz zu, ehe ich mich wieder Samu widmete.
Die Probe verlief problemlos und zu meinem Bedauern war Riku wirklich der perfekte Gitarrist. Er traf jeden Ton perfekt sowohl stimmlich als auch mit seinen geschickten Fingern. Mein Blick verharrte bei seinem Solo genau auf diesen Fingern und biss mir dabei unbewusst auf die Unterlippe. Was er damit wohl alles anstellen konnte so talentiert er war? Niemand sonst konnte so schnell über die Seiten der Gitarre gleiten und es dabei auch noch beinahe zärtlich aussehen lassen. Mein Blick glitt weiter über seine braungebrannten Arme, wo leicht die Adern hervor traten, über seine Oberarme und blieb bei seinen Lippen am Ende hängen. Wie sanft und weich diese Lippen waren wusste ich und alles in mir sehnte sich nach ihm. Mir kamen die Gedanken von gestern in den Sinn und als Riku aufsah und unsere Blicke sich trafen, wurde mir direkt ganz schwummrig und rutschte beinahe vom Stuhl. Hätte nicht aufeinmal direkt neben mir Mikko gestanden, so wäre ich wahrscheinlich wirklich auf den Boden gefallen. „He Samu? Alles in Ordnung? Gehts dir nicht gut?", fragte er verwundert aber auch besorgt. Nein, mir geht es nicht gut. Ganz und garnicht gut um genau zu sein! Mir kamen mit einem Mal die Tränen und ich konnte sie kaum unterdrücken. So fühlte sich also Liebeskummer an. So eine Scheiße! Schnell nahm ich die Gitarre während dem Gehen ab und legte sie nur noch flüchtig auf das Sofa, was unmittelbar in der Nähe der Tür stand. „Entschuldigt mich, ich brauche frische Luft. Mir ist schlecht. Und lasst mich alleine!", sagte ich ein wenig zu schroff, ehe ich aus der Tür stürmte. Blöderweise war dieser Probenraum ebenerdig und vor dieser Tür war ich auch schon direkt draußen. Das hatte nicht ganz den gewünschten Effekt gehabt, den ich wollte. Ich wollte eigentlich einfach abhauen. So wie es Riku gestern getan hatte.

DU LIEST GERADE
Teil 1: „Blackrose" Story🥀
FanfictionEine Siku Story, viel Spaß beim lesen! Hier ein ganz kleiner Teaser🔻 Und da war er. Mein Verlobter. Heute war der Tag, an dem ich ihn endlich heiraten durfte. Wir hatten so lange gekämpft. Riku hatte so gekämpft, für diese Beziehung. Er hatte schon...