*Rikus Erinnerung*
Es war der 11. September 1990. Der Tag, den ich so fürchtete. Lennys Beerdigung. So lange hatte ich mit mir gerungen, ob ich hingehen sollte. Der Gedanke daran zerriss mich von Tag zu Tag mehr. Sein Tot hatte mir alles genommen, was ich je besessen hatte. All die Lebensfreude nahm er mit, als er mich hier zurück ließ. Ich hatte dauerhaft rote und geschwollene Augen vom ganzen Weinen. Man sollte meinen irgendwann kann man nicht mehr weinen. Doch ich weinte. Jeden Tag, jede Nacht. Etwas anderes konnte ich nicht mehr. Albträume plagten mich, ich konnte es nicht wahr haben. Der Gedanke daran, dass Lenny für immer weg war zerriss mich. Es fraß mich auf, Ich konnte das alles nicht. Als ich an seinem Grab stand wollte ich so viel sagen, doch es kam nichts raus. Ich wusste nicht mehr, was ich ihm doch eigentlich noch alles sagen wollte. Aber etwas in mir blockierte und ich konnte nichts sagen. Bis auf einen kleines Wort. Eine Frage, die ich auch nur flüsterte. Niemand konnte diese Frage hören, sie war nur für meinen Lenny bestimmt. „Wohin?" Und kurz darauf brach ich zusammen. Ich brach vor all den Menschen zusammen und lag bitterlich weinend vor dem geschlossenen Sarg. Ich wollte das nicht. Das konnte doch nicht wahr sein! Es musste ein schrecklicher Albtraum sein. Wieso weckt mich denn keiner verdammt. ,Nein Lenny du bist nicht tot! NEIN! VERDAMMT HOLT MICH HIER ENDLICH RAUS! MACH DAS ES AUFHÖRT! BITTE MACH DAS ES AUFHÖÖÖÖRT!" Ich schrie. Ich schrie so laut ich konnte und sogar das bekam ich garnicht mit. Mir war garnicht bewusst, dass ich all das laut gesagt hatte. Mein Vater war zu mir geeilt, selbst tränenüberströmt und zog mich mit sich. Ich wollte mich wehren. Ich wollte bei ihm bleiben. Aber ich hatte keine Kraft mehr. Er nahm mich so fest in die Arme wie nur möglich und ich weinte so bitterlich. Damit hatte ich einige andere Menschen zum weinen gebracht. Diese Menschen waren Nachbarn, entfernte Freunde. Sie hatten nie viel mit Lenny zutun, dennoch wollten auch sie sich verabschieden. Bis zu diesem Zeitpunkt weinten sie nicht. Doch mein Anblick, meine Worte, mein Schreien. Das hatte sie bis ins Innere getroffen und es flossen auch bei ihnen Tränen.
Sie ließen den Sarg runter und mein Körper hörte auf zu reagieren. Ich sackte einfach auf den Boden, mein Vater mit mir. Ich starrte auf den Sarg und wie er langsam verschwand. Niemals war ich auf einer Beerdigung gewesen und ich wollte es auch nicht. Niemand wollte das. Doch als ich sah wie mein Freund Lenny, mein toter Freund, in das Grab hinuntergelassen wurde ging alles an mir vorbei. Es war wie im Rausch. Stimmen prasselten auf mich ein, sie versuchten mit mir zu sprechen. Aber ich hörte sie nicht. Die Gedanken daran, dass dort wirklich mein Lenny drin lag. Kalk weiß und eiskalt. Diese Vorstellung, nein, dieses Wissen war unerträglich. Niemals wieder würde ich glücklich werden. Niemals.
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Teil 1: „Blackrose" Story🥀
FanficEine Siku Story, viel Spaß beim lesen! Hier ein ganz kleiner Teaser🔻 Und da war er. Mein Verlobter. Heute war der Tag, an dem ich ihn endlich heiraten durfte. Wir hatten so lange gekämpft. Riku hatte so gekämpft, für diese Beziehung. Er hatte schon...