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"Hey Samu, seid ihr noch am See?" "Äh ja sind wir, willst du nochmal her kommen?" "Ja deswegen frage ich, bis gleich Samu" "Bis gleich Rick" Es war noch nicht so spät und ich wollte nicht nachhause gehen. Dort hätte ich sicher wieder viel nachgedacht und es hätte mich fertig gemacht. Also ging ich zurück zum See, meine Badehose hatte ich sowieso angelassen und es war noch ziemlich warm. Langsam schlenderte ich zurück zum See und als ich diesen Weg entlang ging, sah ich nochmal in den Himmel und lächelte. Es war ein ernst gemeintes, glückliches Lächeln. Ich hatte beschlossen die Erinnrungen an die Zeit mit Lenny nicht mehr mit Schmerz und leid zu verbinden, sondern mit Glück und Liebe. Als ich bei den Jungs ankam, begrüßten sie mich wieder freudig und auch Samu lächelte mich zaghaft an. Ich lächelte zu ihm zurück und auch das war ehrlich. Es fühlte sich so gut an ihn und die Jungs zu haben. Das wurde mir in diesem Moment richtig klar. "Ich hoffe doch hier habt noch nicht alles aufgefuttert", sagte ich und stellte meine Gitarre ab und nahm mir ein Bier. "Wir wollten gerade erst anfangen zu grillen, du bist genau zur richtigen Zeit gekommen", verkündete Sami und grinste. "Ah perfekt" Samu beäugte mich misstrauisch und vor allem das Bier in meiner Hand. Ich hatte nicht vor jetzt wieder regelmäßig oder viel Alkohol zu trinken, aber hin und wieder ging das schon. Schließlich mochte ich Bier eigentlich sehr gerne, hatte es aber auch immer nur mit Lenny verbunden.  Ich setzte mich neben Samu und nahm einen Schluck von dem kühlen Bier. Noch immer sah er mich fragend an und ich musste einfach schmunzeln. "Na los, frag schon. Was willst du wissen?" "Wo warst du, dass du einfach gegangen bist aber jetzt wieder hier bist?" "Ich war auf dem Friedhof" "Oh..", er stockte und sagte dann nichts mehr. "Ich musste nochmal zu ihm mich..verabschieden" Verwundert drehte Samu seinen Kopf wieder zu mir. "Ja verabschieden. Du hattest mit allem Recht. es wird nicht leicht, aber irgendwie möchte ich loslassen. Ich werde ihn wohl immer lieben, aber es muss auch jemand anders in meinem Leben geben irgendwann". Samu grinste mich freudig an und hielt das Bier hoch. Auch ich hielt meins hoch und wir beide lächelten. "Auf dich Riku. Und auf deinen Lenny, möge er in Frieden ruhen" Wieder sammelten sich ein paar Tränen aber aus Erleichterung und Freude. ich nickte und flüsterte "auf ihn". Dann stießen wir an und tranken einen Schluck. "Hey Jungs die ersten Steaks sind fertig, kommt her. Sofort stürzte Samu zum Tisch und alle lachten. Grinsend ging ich ihm hinterher und setzte mich ebenfalls. Es war ein sehr schöner und entspannter Abend. Wir aßen gemeinsam und tranken Bier. Sogar ich trank noch zwei weitere. Es war ein gutes Gefühl, was ich an diesem Abend hatte, denn ich fühlte mich mit einem mal so frei. Nichts was mich innerlich auf den Boden drückte. Samu merkte meinen Stimmungsumschwungs und es machte ihn sichtlich glücklich. Die anderen Jungs wussten nichts davon, merken es dementsprechend auch nicht wirklich. Eine Stunde nach dem Essen sprang Jukka auf. "Wer zu erst im Wasser ist, der Verlierer muss alles hier aufräumen später". Sofort sprangen alle anderen auch auf und rannten hinter Jukka her ins Wasser. Auf dem Weg zogen Samu und ich uns während dem rennen unsere Shirts aus. Sami war als letzter im Wasser, doch es machte ihm nichts aus. Wir alberten im Wasser herum, wie kleine Kinder und lachten. Plötzlich fingen Samu und Jukka an sich gegenseitig unterzutauchen und es wurde zu einer Rangelei aus Spaß. Auch mich packte Samu plötzlich und zog mich an sich ran. Nur einen kurzen Moment verweilten wir so und sahen uns gegenseitig in die Augen. Unsere Körper berührten sich und das löste ein Kribbeln in mir aus. Das alles war wahrscheinlich nur für den Bruchteil einer Sekunde, doch es fühlte sich an als wäre kurz die Welt für uns stehen geblieben. Kurz darauf war sich Jukka auf Samu und schon war der Moment vorbei. Wir lachten und kamen gar nicht mehr richtig zum Atmen. Völlig fertig saßen wir schließlich wieder auf den Campingstühlen und hielten alle wieder ein Bier in der Hand. Mittlerweile war es schon am Dämmern und ein kleines Lagerfeuer war in der Mitte. Samus und mein Stuhl standen genau nebeneinander, denn vorher hatten Jukka und Sami hier drin gesessen, während sie sich gemeinsam etwas auf dem Handy ansahen. Samus Blick lag auf meinem Gesicht und das ließ mich lächeln. Zu gern hätte ich gewusst, was er in diesem Moment gedacht hatte. Zögernd bewegte er schließlich seinen Arm und legte einen Arm um meine Schultern. Außer mir war das hier keinem aufgefallen. Ich biss mir auf die Lippe und musste einmal durchatmen. Es ist okay Riku, genieße, die Worte von Samu hallten durch meinen Kopf und ich entspannte mich wieder. Noch immer ruhte sein Blick auf mir und auch ich drehte nun meinen Kopf zu ihm. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen, was ich erwiederte.

Teil 1: „Blackrose" Story🥀 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt