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„Oh Gott! Oh Gott scheiße!", schluchzte ich als ich aus der Tür stürmte. Meine Beine trugen mich nicht weit genug, ehe ich schon das erste Mal stolperte und auf den Boden fiel. Bei den ersten Malen rappelte ich mich jedes Mal wieder auf und rannte weiter. Wohin wusste ich nicht, doch ich musste hier einfach nur noch weg, so weit weg wie möglich von diesem Mann, der mir eben mein Herz offiziel gebrochen hatte. Irgendwann hatte ich nicht mehr die Kraft aufzustehen, alles tat weh, blutete teilweise. Ein lautes schluchzen entfurh meiner Kehle und als hätte es jemand herbeigerufen, fing es auch noch an zu regnen. Einen kurzen Moment blieb ich einfach auf dem kalten, nassen Boden liegen, ehe ich meine letzten Kräfte zusammensuchte und mich weiter schleppte. Weil ich nicht wusste, wo ich sonst hingehen sollte, hatte mein Unterbewusstsein mich zu Lenny geführt. Verzwifelt ließ ich michvor seinem Grab nieder und blickte auf seinen Grabstein. "Hallo", murmelte ich weinerlich und versuchte ein wenig zu Löcheln. Wenigstens für ihn wollte ich einmal Lächeln, das hatte er verdient. "Weißt du...mir gehts grad nicht so gut, aber..ich krieg das wieder hin. Okay?". Meine Stimme war nicht mehr, als ein Flüsterm, was mehr als nur verzweifelt klang. Doch ich wollte es tatsächlich wieder hinbekommen, das hatte sich Lenny von mir gewünscht und ich hatte es versprochen. Jedes Mal, wenn ich hier war, hatte ich ihm versprochen es zu überleben und stark zu bleiben. Früher oder später würde ich ihn wieder sehen können und vielleicht ja dann unser glücklches Leben auf eine andere Art und Weise fortführen. Doch er wollte mich noch nicht bei sich haben ich sollte noch weiter leben. "Ich weiß zwar noch nicht so ganz wie, aber...ich schaff das", murmelte ich und schluchzte dann wieder. "Gott scheiße Lenny es ist alles so scheiße. Samu...er...es ist vorbei. Er hat mich angelogen und betrogen. Monate lang. Ich kann nicht mehr. Was soll ich nur tun?". Mir war bewusst, dass ich hier gerade Selbstgespräche führte und ich ihm Regen alleine auf dem Friedhof saß. Doch wenn ich verzweifelt war, dann hatte ich das Bedürfnis hier her zu kommen und es ihm einfach zu erzählen. Ich mein wer konnte sagen, dass ich verrückt war? Es war ja niemand hier. Und selbst wenn, es würde auch keinen interssieren. War es nicht normal, dass manche mit Verstorbenen auf diese Art redeten? Und wer hatte je gesagt, dass das nicht ging. Es wurde nie herausgefunden, ob die Liebsten einen vielleicht doch noch hörten. Was wenn ich zwar Lenny nicht sehen konnte und auch nicht hören, aber er mich schon? Weil warum sollte es mir dann jetzt doch ein wenig besser gehen? Sicher hatte er etwas dazu beigetragen und wollte mich trösten. "Vielleicht sitzt du jetzt auf irgendeiner Wolke, siehst auf mich herab unnd denkst dir was ich doch für ein armseeliger Mann bin. Oder vielleicht sitzt du ja auch direkt neben mir und ich kann dich nur nicht sehen. Aber..Lenny ich liebe dich. Nur dich. Du warst doch alles, was ich je hatte. Mir ist es nicht gegönnt wieder geliebt zu werden, Ich hab das Gefühl im Endeffekt weiß auch niemand mehr so wirkich, was wahre Liebe wirklich bedeutet". Ich wischte mir durch das gesicht und versuchte die Tränen wegzuwischen, doch ich war sowieso von oben bis unten klitschnass. "Was soll ich tun Lenny? Ich weiß wirklich nicht mehr weiter.Möglicherweise sollte ich..einfach zu dir kommen. Einfach weg von hier, mir ist es ja eh nicht gegönnt gücklich zu sein. Ich meine warum hat er das getan? Wie zur Hölle kann man jemandem sagen, dass man einen liebt und das dann ganz offensichtlich überhaupt nicht so zu meinen? Wieso Lenny? Wieso verdammte scheiße!". Obwohl meine Stimme bisher recht ruhig gewesen war, brüllte ich jetzt beinahe. Von einem leisen Schluchzen, wurde eine unerträgliche Qual. Ich hielt das nicht mehr aus, kein Mensch konnte so viel Leid ertragen. Niemals. "Gott scheiße!", brüllte ich sprang auf und warf irgendeinen Stein durch die Luft. Der nächste folgte und daraufhin wieder einer. Mehr lagen hier nicht mehr rum und so stand ich haareraufend vor dem Grab und schluchzte. Womit hatte ich das verdient? Was hatte ich so schlimmes getan, dass ich das verdient hatte? Es wurden viele Menschen betrogen, tagtäglich. Dem war ich mir bewusst, doch das war nicht fair. Wie konte man so skrupel- und herzlos sein? Keiner hatte es verdient so behandelt zu werden. Niemand. „Scheiße", murmelte ich und sank wieder zurück auf den Boden.

Teil 1: „Blackrose" Story🥀 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt