Teil 1: „Blackrose" Story🥀

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Als ich am nächsten morgen aufwachte, strahlten bereits die ersten Sonnenstrahlen auf mich. Langsam setzte ich mich auf und musste kurz überlegen, wo ich eigentlich war. Ich sah mich um und dann fiel es mir wieder ein. Das war Samus Wohnzimmer. Und außerdem fiel mir ein, dass ich Samu gestern erzählt hatte das ich auf Männer stehe. Ich hatte ihm das wirklich erzählt? Scheiße. War das eine gute Entscheidung? Obwohl ich es grade einmal Liv erzählt hatte, sagte ich das schon einem beinahe noch fremden. Aber es hatte sich wirklich gut und richtig angefühlt. Und seine Reaktion darauf war auch sehr gut gewesen. Mit seinem Wahnsinns Lächeln hatte er mich angesehen und ein bisschen mehr Vertrauen meinerseits damit erreicht. Kurz streckte ich meine langen Beine und Arme, was ein leises Knacken in meinem Rücken hervorbrachte. „Gott ich bin auch nicht mehr der jüngste", murmelte ich und setzte mich auf. Wobei das hatte wahrscheinlich nichts mit meinem Alter zutun, was nun auch nicht wirklich hoch war. Bereits als Teenager hatte jeden Morgen mein Rücken geknackt. Dennoch fühlte ich mich manchmal doch ganz schön alt. Mit einem schnellen Blick auf die Uhr sah ich, dass es bereits zehn Uhr war. Leise stand ich auf und ging mit meinen Sachen ins Bad, um mich ein wenig frisch zu machen. Normalerweise hätte ich jetzt erstmal ausgiebig geduscht, doch das konnte ich hier nicht einfach so machen. Also musste ein wenig Wasser ins Gesicht reichen. Als ich grade aus dem Bad ging, Samus Klamotten auf dem Sofa ablegte und mich wieder aufrichtete stolperte ich und fiel gegen Samus Brust. Peinlich gerührt wurde ich sofort rot und kratzte mir verlegen am Kopf. Samu dagegen grinste nur, er stand lediglich mit einer weiten Boxershort bekleidet mir gegenüber. „Guten Morgen Herr Rajamaa", sagte er und grinste weiterhin. „M..morgen" „Auch ein Kaffee?", fragte er als er bereits in die Küche verschwunden war. „Ja...gern" Noch immer war ich etwas rot und versuchte mein Wild pochendes Herz in den Griff zu bekommen. Wie Samu fast nackt vor mir stand, löste bei mir eingefrorene Gefühle aus. Mir wurde heiß und ich hatte das dringende Bedürfnis nach Nähe. Nach seiner Nähe. Und genau das wollte ich doch nicht, Lenny wäre sicher enttäuscht. „Riku...", flüsterte aufeinmal jemand und stand direkt vor mir. Sanft legte sich eine Hand in mein Kinn und hob es an. Nun konnte ich seine Augen sehen. Seine wunderschönen blauen Augen, die mich an mein geliebtes Meer erinnerten. Oder auch an einen strahlend blauen Himmel. „Hör auf immer so viel nachzudenken. Es ist alles gut. Okay?", flüsterte Samu wieder, als ich wieder in meine Gedanken gerutscht war. Wenn er wüsste, woran ich gedacht hatte und was ich wollte. Beziehungsweise was meine Körper wollte. Er hätte sich sofort von mir entfernt und mich sicher rausgeworfen. Auch wenn Samu mir nicht den Anschein gab, dass er abgeneigt von Männern war, er würde mir sicher nicht so nahe kommen wie in meinen Gedanken eben. Und obwohl ich versuchte es zu verdrängen, kam immer wieder Lenny in mein Gedächtnis. Natürlich machte das keinen Sinn und ich musste weiter leben. Ich musste wieder lieben. Aber wie sollte ich das anstellen? So schüchtern, wie ich war würde sich auch niemand für mich interessieren. Unsicher ging ich einen Schritt zurück, um ein wenig mehr Luft zwischen Samu und mich zu bringen. Auch wenn es für ihn einfach nur nett gemeint war, brachte es meinen Körper ganz durcheinander. Genauso wie meine Gedanken. Ich sollte nicht so viel nachdenken, es ist alles gut? Nichts ist gut verdammt. Rein garnichts war gut und das würde es auch nie wieder werden. Tief atmete ich durch und lächelte dann. „Alles gut, bin noch etwas müde" Samu sah mich skeptisch an und nickte dann. „Komm lass uns frühstücken"
Gemeinsam saßen wir am Tisch und aßen Brötchen, die Samu eben aufgebacken hatte. Wieder einmal war es eine sehr entspannte Situation, denn wir redeten einfach. Ich erfuhr von Samu, dass er schon immer Bi war aber nie einen Freund gehabt hatte. „Ich bin nicht abgeneigt von Männern, sag ich's mal so. Aber so richtig eine Beziehung hatte ich bisher nur mit Frauen." „Ja verstehe. So ist es bei Liv auch. Zumindest so ähnlich." „Ach ist sie auch Bi?" „Ja genau. Schon immer eigentlich" „Und wie ist es bei dir? Stehst du schon immer nur auf Männer? Oder bist du von Frauen auch nicht abgeneigt?" Ich zögerte und Samu bemerkte es. Dennoch sah er mich ruhig an und wartete. „Naja also...ich finde Frauen toll. Garkeine Frage. Sie sind starke Persönlichkeiten und wissen teilweise natürlich genau, wie sie ihren Körper oderso einsetzen müssen. Ich mag Frauen, schon immer so gewesen. Meine meisten Freunde waren eigentlich immer Mädchen beziehungsweise Frauen. Und ich finde sie auch hübsch und schaue auch gern mal hinterher. Aber..." „Männer findest du einfach attraktiver?", Samu grinste. „Schon ja..", nuschelte ich. Noch nie hatte ich so darüber gesprochen, doch mit Samu zu reden fiel mir so leicht. „Ich finde Männer einfach...heiß", sagte ich und biss mir auf die Unterlippe, unwissend wie Samu diese Aussage finden würde. Wieder grinste er und nickte. „Ja. Ich verstehe was du meinst" Ich sah ihn an und er schmunzelte, während er sein Brötchen mit Butter beschmierte. Auch ich lächelte leicht, aus Erleichterung. Niemals hätte ich gedacht so darüber zu reden und jetzt tat ich es einfach. Erst gestern hatte ich Liv erzählt, dass ich schwul bin und gleich darauf auch Samu. Es fühlte sich so unwirklich an aber auch gleichzeitig so gut. Ich fühlte mich ein wenig freier, weniger eingeengt in meinem Kopf und Körper.