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Riku stand im Wohnzimmer vor dem Couchtisch und räumte die Pizzakartons zusammen. Leicht nach vorne gebeugt stand er da und ich konnte nicht anders, als einen kurzen Blick über seinen Hintern schweifen zu lassen. Da war es wieder. Das Bedürfnis ihm nahe zu sein. Ich wollte ihn berühren, unter meinen Fingern seine warme Haut spüren. Zögernd ging ich leise auf ihn zu und blieb dann hinter ihm stehen. Grade einmal wenige Zentimeter trennten uns. Ich merkte, wie er sich leicht verspannte und sich wieder aufstellte. „Was...", flüsterte er doch ich ließ ihn nicht ausreden. „Sh". Vorsichtig stellte ich die Glasflasche auf dem Tisch ab. Riku atmete tief durch und hielt die Pizzakartons fest in seinen Händen. Ich konnte beinahe hören wie es in seinem Kopf ratterte und er nervös wurde. Zögerlich ging ich noch einen Schritt näher an ihn heran und atmete in seinen Nacken. Tief zog ich seinen Duft in mir auf, ich wollte ihn am liebsten immer riechen. Über Rikus Nacken verteilte sich eine Gänsehaut und er verkrampfte sich noch ein bisschen mehr. „Entspan dich", flüsterte ich in sein Ohr und da ich sowieso grade so nah an diesem gewesen war, strich ich einmal mit meinen Lippen darüber. Nur hauchzart. Doch ich merkte, wie es in Riku etwas auslöste. Er war sichtlich nervös, daher legte ich meine Hände auf seine Hüfte. Damit wollte ich ihm Halt geben. Nur ganz sanft zog ich ihn die letzten Millimeter an mich ran. Somit lehnte sein Rücken an meiner Brust und ich sog alles in mir auf. Es fühlte sich so gut an und ich hoffte Riku würde das genauso sehen. Dieser rührte sich jedoch kaum. Nur seine Atmung hatte sich beschleunigt. „Samu...", flüsterte er unsicher. Zart ließ ich hauchdünn meine Lippen über seinen Hals gleiten. Riku schluckte und atmete dann tief ein und aus. „Es ist okay Rick. Du kannst das. Du darfst das hier genießen. Schließe deine Augen", flüsterte ich leise. Wieder schluckte er und ich merkte wie unsicher er war. Zu gerne hätte ich gewusst, was in ihm vorging. Wovor hatte er bloß solche Angst? Selbst wenn er schüchtern war, er konnte es doch trotzdem genießen. Ich wollte nichts mehr, als das er sich entspannte. Doch er hielt seine angespannte Haltung bei. Vorsichtig löste ich eine Hand von seiner Hüfte und ließ sie über seinen Bauch bis hoch zur Brust gleiten. Dort ließ ich sie über seinem wild pochenden Herzen liegen. Wieder strichen meine Lippen leicht über seinen Hals und verharrten an einer Stelle. Dort gab ich ihm einen sanften Kuss. Er erschauderte und zuckte zusammen.  Augenblicklich hielt ich ihn ein wenig fester. Doch Riku schüttelte den Kopf. „Hör auf. Bitte hör auf damit", kam nervös von ihm. Ich wollte ihn nicht loslassen, doch zwingen konnte ich ihn zu nichts. „Rick ich..." „Nein! Ich bin nicht dein nächster One Night Stand Samu! Nur weil du jetzt weißt, dass ich schwul bin und du Bi bist, heißt es nicht das ich mit dir ins Bett springe! Lass es einfach..." Seine Worte versetzten mir einen
Stich ins Herz. Das tat weh. Aber ich konnte ihn ja verstehen. Er hatte mich bloß mit der einen Seite von mir kennengelernt was das betraf. Schon einmal hatte er mir seine Meinung dazu gesagt und er hatte recht. Doch darauf war ich hier nicht aus. In keiner Sekunde hatte ich an Sex gedacht. Ich wollte ihm bloß zeigen wie ich fühlte und...ja mehr wusste ich nicht. Keine Ahnung weshalb ich das getan hatte. Schuldig nahm ich wieder Abstand zu ihm. Riku atmete tief durch und drehte sich dann um. Er fragte nicht wieso ich das getan hatte, er wollte es garnicht wissen. Entschuldigend sah er mich stattdessen an. „Ich räum das kurz auf und dann können wir weiter zocken wenn du willst" Ich nickte verwirrt und sah ihm dann hinterher. Er warf mich nicht raus? Keine Vorwürfe, was ich grade getan hatte? Nichts?

Teil 1: „Blackrose" Story🥀 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt