Leise seufzend biss ich mir auf die Unterlippe. „Rick? Was ist los? Hab ich was falsches gesagt?", fragte Samu und sah immer wieder besorgt zu mir rüber. Ich hob meinen Kopf und formte ein Lächeln mit den Lippen, doch es erreichte nicht meine Augen. „Klar", log ich. Prüfend hob er eine Augenbraue. „Du lügst doch. Das sehe ich". Wieder seufzte ich leise und lehnte den Kopf zurück an die Kopfstütze. „Ich...musste nur kurz daran denken, dass ich...naja also...es wird niemals einen kleinen Riku geben. Verstehst du?". Jetzt war es Samus Blick, der sich traurig verzog. Einen Moment lang war es still. „Ich versteh dich..."; nuschelte er und legte eine Hand auf meinen Oberschenkel. Liebevoll verschränkte ich meine Finger mit seinen. „Ich weiß", flüsterte ich und sah nach vorne in die Dunkelheit, die vor uns lag. Es war eine schwere Situation. Wir beide wollten irgendwann mal Kinder haben und würden niemals leiblich haben können. Nicht gemeinsam, das machte mich traurig. Aber es war leider nunmal ein Fakt. „Ganz ehrlich Riksa...ich weiß nicht was ich dazu sagen soll". Ich nickte, bevor ich raffte das er das ja nicht sehen konnte in dem dunklem Auto. „Ja...ich auch nicht", hauchte ich. „Willst du schon immer Kinder?". Ich überlegte für einen Moment. Ja, so war es. Zwar war ich ohne Geschwister aufgewachsen, doch seit ich Emi, Lennys kleine Schwester, kannte wünschte ich mir eigene Kinder. Ich liebte sie und habe es auch immer geliebt auf die kleine aufzupassen. Immer wenn ich irgendwo Kinder oder gar Babys sah, wurde mein Herz schwer. Die Situation mit Liv machte es zum einen zwar leichter, da ich für ihr Kind mit Sicherheit eine große Rolle spielen würde als Patenonkel.
Liv hatte schon immer gesagt ich würde der Patenonkel ihres Kindes werden beziehungsweise von allen die sie bekommen würde, doch als sie mich vor wenigen Tagen dann tatsächlich gefragt hatte; sprang ich vor Freude hin und her. Ich würde ein Patenonkel eines so kleines Menschen sein, es aufwachsen sehen, in jeder Lebenslage vielleicht dabei sein können und generell wurde ein erster Traum für mich war. Mit einem kleinen und wirklich glücklichem Lächeln erinnerte ich mich an Livs und meine Freude, als wir es beschlossen hatten.
„Liebling", riss mich Samu aus meinen Gedanken. „Mh? Achso ähm...ja. Ja ich wollte eigentlich schon immer eigene",beantwortete ich ihm seine Frage. „Und...Adoption? Kommt das für dich in Frage?". „Äh...theoretisch klar. Ich liebe alle Kinder und der Gedanke einem kleinen Menschen ein schönes glückliches Leben schenken zu können...ja, ja das gefällt mir. Aber...es ist einfach nicht das selbe". Meine Stimme wurde immer leiser, ich wollte Samu nicht traurig machen. „Wieso?", fragte er ebenfalls leise. Scheinbar sah er die Sache anders, als ich. Ich seufzte. „Es ist...einfach was anderes finde ich, ob man dieses Kind gezeigt hat und es sein eigen Fleisch und Blut ist". Samu nickte, das sah ich in dem schwachen Licht. Ansonsten verzog er jedoch keine Miene. „Und du?". „Was und ich?". „Willst du Kinder?". „Ja..tatsächlich schon. Auch schon immer. Ich liebe Kinder. Und ich verstehe deine Ansichten bezüglich der eigenen Kinder. Aber wenn wir...naja wir können keine bekommen. Also so hart es auch klingen mag, aber mit dem Gedanken müssen wir uns anfreunden das wir niemals so richtig eigene haben werden. Aber ich finde es welche zu adoptieren wirklich super, muss ich ganz ehrlich sagen. Und auch nicht nur Babys oderso. Sondern auch ältere. Jedes Kind, jeder Teenie, einfach alle haben es verdient ein glückliches und schönes Leben zu haben. Mit einer Familie, die immer da ist und einander liebt". „Du meinst du würdest auch Teenies adoptieren?". „Klar. Du nicht?". Ich wollte eigentlich direkt darauf antworten, musste jedoch erst einmal kurz darüber nachdenken. „Ich stimme dir schon zu, jeder hat es verdient und ganz ehrlich? Ich hab noch nie auch nur ansatzweise darüber nachgedacht, dass man ja auch ältere adoptieren kann. Klingt bescheuert ich weiß...". „Nein, das klingt nicht bescheuert. Ich weiß was du dir wünscht und das wünsche ich mir auch. Ein Baby, von Anfang an es zu begleiten. Aber Riku wir sind schwul und es ist unmöglich selbst Kinder zu bekommen. Also warum nicht auch älteren ein schönes Leben bieten? Irgendwann in der Zukunft, nicht jetzt. Aber wir müssen uns damit abfinden". Ein wenig genervt rollte ich die Augen und drehte den Kopf nach rechts. Das wusste ich, ich weiß das ich schwul bin. Das war ich immerhin schon immer, mein gesamtes Leben. Aber damit abfinden fiel mir einfach noch etwas schwer.
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Teil 1: „Blackrose" Story🥀
FanfictionEine Siku Story, viel Spaß beim lesen! Hier ein ganz kleiner Teaser🔻 Und da war er. Mein Verlobter. Heute war der Tag, an dem ich ihn endlich heiraten durfte. Wir hatten so lange gekämpft. Riku hatte so gekämpft, für diese Beziehung. Er hatte schon...