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„RIKU JUHANI RAJAMAA!", schrie mich meine Mutter an. „WIE KANNST DU ES WAGEN SO ZUHAUSE AUFZUKREUZEN?!" Ich stand wie ein kleiner Junge vor ihr, der gerade eine teure Vase kaputt gemacht hatte. Jedoch interessierte es mich nicht sonderlich, ich war viel zu betrunken. Und bekifft zusätzlich. Ich wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Eigentlich wusste ich garnichts mehr. Ein Wunder, dass ich überhaupt zuhause angekommen war. Es war 5 Uhr morgens und ich polterte durch unseren Vorgarten, der meiner Meinung nach zu viele Blumen hatte. Und dann auch noch so viele Blumentöpfe, über die ich immer stolperte. Was war das auch so dunkel! Ich war mit meinen Freunden was trinken am See und einer von ihnen hatte Koks dabei. Dass das eine dumme Idee war, wussten wir alle. Ich wusste es zumindest. Doch wir waren grade mal 17 Jahre alt und naiv. Was sollte da schon passieren? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass etwas passieren könnte. Wir tranken etwas, probierten Koks und wollten dann einfach alle nachhause gehen. Am nächsten Tag würde schon alles wieder gut sein. Meine Mutter wusste, dass meine Freunde kein guter Umgang waren. Doch ich ließ mir nichts reinreden. Für mich waren sie meine Freunde und zu der Zeit das wichtigste. Schule war unwichtig und die Familie auch. Das bedauerte meine Mutter sehr, war ich doch sonst immer ein Familienmensch gewesen. Ich hatte es geliebt mit ihnen zusammen zu essen, zu reden und gemeinsam die Zeit zu verbringen. Ich lief einfach nur an meiner Mutter vorbei. Wobei laufen konnte man das nicht wirklich nennen, eher krabbelte ich auf allen vieren in mein Zimmer. Ich wusste, dass meine Eltern sehr enttäuscht von mir waren, doch waren das nicht alle Eltern von einem? Die Eltern von meinem besten Freund Lenny kümmerten sich nicht mehr um ihn. Der Vater war selbst Alkoholiker und nahm kaum noch was wahr. Die Mutter hatte einen neuen Lover, dem sie alles und jedem vorzog. Lenny war also immer alleine, daher verbrachte er viel Zeit mit mir. Ich legte mich in mein Bett und schlief ein. Durch die penetrante Klingel unserer Haustür, wurde ich wach und hörte kurz darauf „Frau Rajamaa?" „Ja das bin ich, was...was ist los? Schatz die Polizei ist da!", rief sie meinen Vater. Sofort schlich ich mich in den Flur und lauschte. Hatte ich etwas angestellt? Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern. Und wo war Lenny? Er wollte doch bei mir schlafen heute. Das er nicht bei mir war letzte Nacht, hatte ich garnicht richtig wahrgenommen.

Teil 1: „Blackrose" Story🥀 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt