115

224 9 0
                                    

"Samu ich hab gute Neuigkeiten! Ich darf in drei Tagen nachhause", verkündete ich glücklich. Samu war gerade am Flughafen angekommen, hatte eingecheckt und wartete jetzt nur noch. Bereits da hatte er Sehnsucht und rief mich mit Facetime an. Wie versprochen hatte ich meinen Laptop nun immer griffbereit neben meinem Bett liegen, sodass ich jederzeit dran kam. "Echt? Schon?", fragte er verwirrt und seine Stimme klang nicht so erfreut, wie erhofft. "Naja ganz nachhause zwar noch nicht, dafür aber wenigstens nach Finnland. Ich werde in ein Krankenhaus nach Helsinki verlegt, die Ärzte sagten ich sei wieder fit genug dafür. Es bestehe wohl keine Gefahr mehr für mein Herz dem Druck stand zu halten". "Super..", murmelte er und wuschelte sich dabei durch die Haare. Sein Blick war von mir abgewendet und es schien so, als würde er irgendwo im Flughafen herumschauen. "Sag schon, was ist los? Hab ich etwas falsches gesagt? Oder hat dich sonst wer geärgert?". Jetzt ruhte sein Blick auf mir. "Nein nichts, ich freu mich für dich. Dann kann Liv dich endlich besuchen, das ist schön". "Und jetzt nochmal die Wahrheit bitte..". "Vergiss es Rick, alles in Ordnung". "Soll das jetzt immer so sein? Muss ich dir alles aus der Nase ziehen? Man Samu ich dachte wir wären ein Paar und da sagt man sich nunmal alles...so sehe ich das jedenfalls. Ich zwinge dich ja zu nichts, aber kannst du mir bitte wenigstens einmal die Wahrheit sagen? Ich fühl mich echt bescheuert, wenn ich dich die ganze Zeit so ausfrage und von dir kommt ja sowieso keine richtige Antwort. Das ist echt ätzend!". Das musste jetzt einfach mal raus. Hauptsächlich war es auf sein Geheimnis bezogen, doch das er mir auch jetzt nicht sagen wollte, was los war nervte mich. Es war schon nervig genug hier alleine in diesem Krankenhaus zu sein, wissend dass Samu weit weg von mir war und ab heute Abend wieder voll involviert sein wird mit der Tour. Es wird wieder wenig Zeit geben, in der wir telefonieren können und das ist nunmal leider die einzige Möglichkeit für uns in dieser Situation zu sehen bezieheungsweise zu reden. Es fiel ihm mit Sicherheit genauso schwer wie mir, doch man konnte es einfach nicht ändern. Daher freute ich mich umso mehr endlich zurück nach Finnland zu kommen. Dort würde ich alle um mich rum ohne Probleme verstehen, außer sie reden in einer für mich Fremdsprache mit den ganzen Fachwörtern der Medizin. Außerdem würde ich Liv endlich wieder sehen, sie fehlte mir unglaublich. Warum konnte er sich denn nicht für mich freuen und weshalb log er mich jetzt an? Wem wollte er denn jetzt wieder etwas vor machen? Mir sicher nicht, ich war ja nicht blöd. Samu seufzte leise und schluckte einmal. "Engel ich freu mich wirklich für dich", fing er an und es legte sich tatsächlich mein so geliebtes Samu Lächeln auf seine Lippen. Wenn auch nur ganz leicht. "Aber ich kann dich dort nicht mehr besuchen, Mikko hat gesagt ich soll das dann nicht machen. Es würde zu viel Zeit in Naspruch nehmen und es wäre auch zu teuer. So viel Geld hab ich ja dann leider auch nicht...also werden wir uns erst in einem Monat wirklich wieder sehen...", seine Stimme wurde immer leiser beim reden und auch in meinem Hals bildete ich ein Kloß. Darüber hatte ich tatsächlich nicht nachgedacht, dass Samu nicht einfach nach Finnland fliegen kann während der Tour. Ohnehin ist er einer großen Belastung ausgesetzt und würde er dann auch noch versuchen in jeder freien Minute zu mir zu fliegen, würde ihm innerhalb kürzester Zeit die Decke auf den Kopf fallen. Diesen zusätzlichen Druck wollte und konnte ich ihm nicht antun. Froh darüber, dass es auch Mikko ihm verboten hatte quasi, seufzte ich leise. "Oh...", murmelte ich. "Ja oh. Das kannst du laut sagen". Tatsächlich klang Samus Stimme ein wenig zickig, was mich grinsen ließ. "Aber siehs doch mal so, wenn wir uns wieder sehen, dann bin ich wieder einigermaßen fit und vielleicht auch endlich wieder richtig zuhause! Das ist doch super. Dann können wir uns in die Arme nehmen und..naja", ein leichtes Grinsen legte sich auf meine Lippen. Auch Samu lachte leise und schüttelte dann den Kopf. "Oh Rajamaa was hast du bloß für Gedanken? So kenn ich dich ja überhaupt nicht. Ich dachte immer du wärst eher schüchtern, aber das bist du ja ganz offensichtlich nicht". Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Ich war wirklich schüchtern und ich wunderte mich selbst über meine plötzliche Offenheit. Sonst hatte ich nie richtig gesagt, was ich in der Hinsicht wollte und vorallem nicht von allein immer wieder von dem Thema angefangen. Wahrscheinlich hatte ich jetzt eine große Klappe und wenn es dann so weit war, war nichts dahinter. Samu wäre sicher total enttäuscht von mir, wenn ich mich dann doch wieder vor ihm verschließe aber was sollte ich tun? Wenn ich mich in dem Moment nicht sicher oder wohl genug fühlen würde, dann würde ich auch nicht weiter gehen. Ich hoffte Samu wird das verstehen und mich dann zu nichts drängen. "Erde an Riku. Hallo?", fragte Samu lachend. "Na? Doch wieder schüchtern?". Mist, hatte ich etwas laut gesagt? "Jetzt guck nicht so, ich kenn dich doch. du bist nicht so offen, wie ich zum Beispiel. Keine Sorge, alles Schritt für Schritt. Wir müssen sowieso auf dein süß0es Herz acht geben. das hält wohl nicht so viel aus". Die Röte schoss mir ins Gesicht und ich biss mir verlegen auf die Unterlippe. Er hatte mich doch durchschaut. "Baby ich muss auflegen, ich kann jetzt gleich ins Flugzeug. Ich liebe dich ja? Und vermisse dich sehr". "Pass auf dich auf mein Hübscher und melde dich, wenn du gelandet bist okay?". "Ja mach ich, bis dann mein Engel". Ich lächelte bei seinem Kosenamen für mich, es war einfach zu süß, wenn er mich Engel nannte. "Ich liebe dich", hauchte ich, bekam noch ein bezauberndes Lächeln von Samu, ehe das Telefonat beendet war. Kurz darauf erreichte mich eine Nachricht mit einem einzigen großen Herz von Samu. Ich grinste glücklich und legte mich dann zurück in das Kissen.

Teil 1: „Blackrose" Story🥀 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt