Teil 7

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Heute Leonardo

Das ganze ist jetzt über 6 Jahre her. Meinen süßen Engel habe ich nicht wieder gesehen. Aufgrund des Mordes an unserem Vater war die Hölle los. Natürlich erwischten wir die Bastarde, die dafür verantwortlich waren. Die gesamte Sippe Garcia haben wir ausgelöscht. Und dann begann der harte Alltag. Als ältester Sohn habe ich nun die Geschäfte übernommen. Aber egal wie hart der Tag war, meinen Engel mit den blauen Augen und den Wahnsinns Kurven habe ich nie vergessen. Ich habe später versucht, sie über die Überwachungskameras zu. Ich habe ihren enttäuschten Blick gesehen, als sie mit ihrer Freundin an der Bar stand und ich nicht da war. Als sie kapierten, dass ich nicht da war, verließen sie überstürzt den Club. Anschließend verlor sich ihre Spur.

Also verlor ich mich in den Alten Mustern. Benutzte die Frauen nur für das Eine. In meinem Kopf war aber nur sie.

So verging die Zeit. Ich bin zu einem härteren, skrupelloseren Kerl geworden. All unsere Feinde machen einen großen Bogen um uns. Wir sind größer und stärker als je zuvor.

Nachdem ich mich stundenlang durch Listen und Konten gewälzt habe, brauche ich frische Luft. Ich trete aus der Tür meines Clubs. Genau die Tür, durch die mein Engel damals verschwunden ist. Ich hole tief Luft und zünde mir eine Kippe an. Enzo kommt kurz nach mir raus. Er schaut mich an, weiß aber, dass er besser die Klappe hält. So stehen wir an der Wand gelehnt und genießen die Sonne. Als ich plötzlich ein kichern wahr nehme. Es sind mehrere Kinder, die an der gegenüber liegenden Hauswand stehen und lachend auf uns zeigen. Ich ignoriere sie, bis ich ein leises "pffff" höre. Was zur Hölle... Mit schnellen Schritten laufen Enzo und ich um meinen schwarzen Porsche herum, der genau vor uns steht. Im Augenwinkel sehe ich, wie die Kinder ihre Beine in die Hand nehmen und laufen. Aber vor mir kniet ein kleiner Junge und guckt mich mit seinen blauen Augen an. "Was zur Hölle machst du da?" Enzo greift geistesgegenwärtig nach seinem Kragen und zieht ihn zu uns hoch. Er baumelt nun in Augenhöhe vor uns. Er strampelt mit seinen Füßen und schreit was das Zeug hält. "Ihr könnt mich mal. Lass mich runter du Blödmann!" Ich muss schmunzeln. Der kleine hat ganz schön schneit. Ich geh noch einen Schritt auf ihn zu und gucke ihm direkt in seine Augen. "Was wird das wenn es fertig wird, Kleiner? Wie heißt du und wo ist deine Mum?" Nun denke ich der kleine muss wohl schiss kriegen, wie ich mich bedrohlich vor ihm aufbaue, aber nein. Er reckt mir sein Kinn entgegen und funkelt mich mit seinen Kulleraugen an. "Das geht dich gar nichts an," sagt er mit fester Stimme. Was für ein Kerlchen. Ich merke dass wir so nicht weiter kommen und gebe Enzo ein Zeichen, dass er ihn runter lassen sollen. Ich hocke mich zu ihm runter und schaue ihm streng an. "Na los Kleiner, sag mir was das soll. Das war doch nicht deine Idee?" Er fängt an zu überlegen. "Ich verpfeife meine Freunde nicht!" Gibt er zurück und will weglaufen. Aber Enzo hält ihn fest. "Ok, das kann ich verstehen. Petzen mag auch keiner" sag ich ihm mit einem Augenzwinkern. "Wie wäre es mit einem Burger und Milchshake. Nebenan gibt es den besten Burger der Stadt. Ich lade dich ein und du erzählst mir, warum du meinen Reifen platt gemacht hast." Der Kleine guckt mich mit großen Augen an. "Auja, Burger geht immer!" Ich muss schmunzeln. Der Kleine gefällt mir. Enzo guckt mich fragend an. Aber ich winke ab. "Du kannst wieder an die Arbeit, wir Männer unterhalten uns unter vier Augen." Da blickt der Kleine zu meinem Bruder "Genau Kleiner, geh wieder an deine Arbeit. Husch Husch". Mit einem Lachen schiebe ich den kleinen zum Diner. Nachdem wir uns einen Platz am Fenster gesichert haben, bestellen wir die halbe Speisekarte. Der Kleine hat bestimmt Hunger. Wir schauen uns nur in die Augen. Er weicht meinem Blick nicht mal aus. Selbst gestandene Mafia Typen halten meinem Blick nicht stand. Ich schmunzele vor mich hin und warte dass er anfängt zu erzählen. Nachdem er sich drei Pommes auf einmal in seinen kleinen Mund geschoben hat, sagt er mit einem Achselzucken "War eine Mutprobe. Die Jungs aus meiner Schule wollten, dass ich dein Auto tiefer lege. Keine große Sache". Ich blicke ihn an und bin sprachlos. Ich der Mafia Boss sitze vor einem kleinen Jungen und bin sprachlos. Er erinnert mich so sehr an mich. Ich habe mir auch schon immer nichts gefallen lassen. "Naja, wenn ich es nicht gemacht hätte, hätten sie mir meine Kleidung genommen und ich hätte den restlichen Schultag nackt rumlaufen müssen. Sie sind älter und größer. Und zu sechs. Was sollte ich tun." Ich nicke ihm verständnisvoll zu. "Wie heißt du?" frage ich. "Luca" antwortet er. Neben uns an der Scheibe ertönt ein riesen Krach. Eine Frau klopft wie verrückt an die Scheibe. Luca bekommt große Augen. "Oh shit" gibt er stöhnen von sich.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt