Teil 70

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Leonardo

Nachdem ich dafür gesorgt habe, dass Stella erstmal zur Ruhe kommt, bin ich direkt in mein Büro. Giovanni und Enzo warten schon auf mich. "Na, hat deine Königin dich gehen lassen?" zwinkert Giovanni mir zu. Ich muss schmunzeln: "Na du hast es ja auch geschafft, dich von deinem Vamp loszureißen!"

Nach einem kurzen Gelächter werden wir alle still. "Da ihr beide hier sitzt, seit ihr euch wohl bewusst, dass uns Ärger ins Haus steht, oder?" ergreife ich das Wort. Giovanni fährt sich nervös über den Nacken und knurrt: "Wenn die scheiß Russen glauben, sie kriegen meine Frau, haben sie sich geschnitten. Nur über meine Leiche."

"Ganz ruhig Brauner, wir kriegen das schon hin. Niemand bekommt hier irgendeine Frau!" versuche ich ihn zu besänftigen. "Aber du denkst das Gleiche, oder? Der Doc hat Lucy den  Russen versprochen, um seine Wettschulden zu tilgen!" flucht Giovanni. Nickend gebe ich ihm zu verstehen, dass ich seiner Meinung bin. Es können nur die Russen sein, die lassen sich als einzige auf solche widerwärtigen Deals ein.

"Lucy bleibt erstmal hier. Sie kann im Gästezimmer bleiben. Hier ist sie sicher. Und ihr schickt ein paar Männer los, die sich mal umhören, was der Stand der Dinge ist!" erkläre ich den beiden. "So, und nun geht erstmal pennen. Wenn wir mehr Informationen haben, sehen wir weiter!" mit diesen Worten verlasse ich das Büro.

An Schlaf ist bei mir gerade nicht zu denken. Ich möchte Stella nicht wecken, also gehe ich noch ein wenig trainieren. An meinem Boxsack kann ich am Besten nachdenken. Stella würde mir den Arsch aufreißen, wenn ich Lucy nicht beschützt. Auch Giovanni würde durchdrehen. Darum müssen wir uns etwas einfallen lassen, auch wenn ich letztendlich die Schulden von diesem Arsch bei den Russen begleichen müsste. Aber darauf müssen sie sich erstmal einlassen.

Nach einer Stunde nehme ich noch eine Dusche im Fitnessbereich, um Stella nicht zu wecken. Dann schleiche ich mich vorsichtig in Luca's Zimmer und schaue meinen Jungen an. Ich bin so stolz auf ihn. Er ist ein toller Junge. Am liebsten hätte ich noch ein paar mehr solcher Strolche. Aber eins nach dem anderen. Ich weiß gar nicht wie Stella dazu steht.

Als ich dann später ins Schlafzimmer komme, schläft Stella friedlich in meinem Bett. Oh Gott, ich hatte schon nicht mehr daran geglaubt, dass das irgendwann passiert. Schnell schlüpfe ich unter die Decke und ziehe meinen Engel in meinen Arm. Ein wohliger säufzen entfährt ihr. Gott wie ich die Frau liebe. Ihre Wärme und ihr Geruch lassen mich schnell einschlafen.

Die Nacht war zu kurz und ich werde viel zu früh geweckt. Meine Haut prickelnd als ob eine Armee Ameise darüber laufen. Noch total verschlafen öffne ich meine Augen. Stella liegt auf mir und setzt kleine Küsse auf meinen nackten Brustkorb. "So will ich jetzt immer geweckt werden," murmel ich. Mit einer fließenden Bewegung liege ich jetzt auf ihr. "Guten Morgen, gut geschlafen, meine Schöne?" frage ich sie, während ich sie jetzt am Hals und Dekolleté küsse. Stella antwortet mir mit einem brummen. Ich unterbreche meine Küsse und blicke ihr in die Augen. Sie schaut mich mit zusammen gekniffenen Augen an. Gespielt böse gibt sie von sich "Wenn ich nicht alleine hätte einschlafen müssen, wäre alles super!" Ich kitzel sie durch, so sehr dass sie laut auf quietscht. "Du Biest!" lache ich.

Plötzlich öffnet sich die Tür. "Guten Moooorgen! Seid ihr auch schon wach. Was machen wir denn heute? Ich will schwimmen gehen...." ruft Luca überschwenglich und springt auf uns drauf. Ich schnappe ihn mir und Kitzel auch ihn ordentlich durch. Wir lachen alle. Wao ist das toll meine Familie hier zu haben. Einen Moment war ich abgelenkt und schon haben die beiden sich gegen mich verschworen. Luca springt auf mich drauf und setzt sich auf meine Beine. Stella kniet auf den Bett und sie kitzeln mich. Hilfe. Ich wusste gar nicht, dass ich so empfindlich bin.

"Wenn ihr dann fertig seid, kommt frühstücken. Roberta hat sich selbst übertroffen!" grinst Enzo uns an. Also machen wir uns schnell fertig. In der Küche herrscht jedoch eisige Stimmung. Lucy scheint ziemlich sauer auf Giovanni zu sein. Fragend schaue ich ihn an. Er zuckt nur mit den Schultern.

Aber gut, dass wir Luca haben. Er hebt die Stimmung. Er albert mit Enzo rum und erzählt, wie oft er ihn bei Mario Kart geschlagen hat. Das findet Enzo natürlich nicht so lustig und wir machen uns noch mehr einen Spaß daraus. Nachdem Luca zuende gefrühstückt hat und in sein Zimmer zum spielen geht, kippt direkt die Stimmung. Lucy schnaubt vor Verärgerung.

Stella gibt mir und den Jungs einen Wink, dass wir verschwinden sollen. Nichts lieber als das, auf Zickereien habe ich kein Bock.

Also verkrümeln wir uns ins Büro. Da lässt Giovanni die Bombe platzen: "Ich habe Lucy von den Russen erzählt. Sie versteht einfach nicht, warum sie vorerst hierbleiben soll. Sie will unbedingt in ihre Wohnung um zu malen." Scheiße, wenn Lucy es weiß, weiß es gleich auch Stella und die wird nicht begeistert sein.

"Dann hol ihren Malkram her. Ein Gästezimmer ist im Moment noch frei, soll sie sich da doch ausbreiten." schlage ich vor. Giovanni packt meinen Kopf und gibt mir einen Knutscher auf die Stirn. "Siehst du, Boss, darum bist du der Boss!" lacht er und geht. Hoffentlich können sie sich damit arrangieren. Damit bleibt nur noch Stella und Luca. Ich möchte auf Nummer sicher gehen und sie vorerst hier behalten, bis wir mehr Informationen haben. Das wird nicht so einfach. 

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt