Teil 61

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Stella

Zuhause angekommen, springe ich schon förmlich aus dem Auto. Luca steigt ebenfalls zügig aus und funkelt Jackson wütend an. Es ist als ob er auch keine Sekunde länger als nötig in dem Wagen sitzen möchte.

Verwundert sehe ich zu Jackson, der nicht aussteigt. Er beugt sich über den Beifahrersitz und ruft mir zu "Zum Essen bin ich pünktlich zurück, Schatz. Ich muss nur kurz nach einer alten Freundin sehen! Ihr geht es im Moment nicht so gut. Das verstehst du doch sicher!" Während er das sagt, funkeln Jackson's Augen gefährlich, was mich erschaudern lässt. Was er mit wem macht, ist mir ja eigentlich egal. Jede Minute zählt, die er nicht mit uns verbringt, darum nicke ich kurz und ziehe Luca mit ins Haus.

Sobald die Wohnungstür hinter uns zugefallen ist, kann ich wieder richtig atmen. Luca steht währenddessen vor mir und beäugt mich skeptisch. "Mummy, alles ok mit dir? Soll ich vielleicht Daddy anrufen?" fragt er. Sofort zucke ich zusammen "Nein Schatz. Das ist nicht nötig. Ich bin nur etwas erledigt vom Tag" lüge ich. "Wie wäre es, wenn du etwas spielen gehst und ich uns was leckeres koche?" sage ich in einem gespielt fröhlichen Ton. Luca schaut weiterhin misstrauisch, geht aber in sein Zimmer.

Bevor ich überhaupt irgendwas machen kann, hole ich mir einen Schnaps und trinke diesen. Irgendwie muss ich mich ja beruhigen. Schnell schlüpfe ich noch in eine bequeme Leggings und extra weitem Hoodie, bevor ich beginne das Essen vorzubereiten.

Es gibt heute Hühnchen, Kartoffelbrei und Salat. Das isst Luca gerne und ich wollte ihn damit überraschen. Immer noch überlege ich angestrengt, wie ich Luca das bei bringen soll, dass Jackson jetzt mein Freund ist. Er ist zwar noch jung, aber ziemlich schlau. Er merkt immer sofort, wenn was nicht stimmt.

Das Essen ist so gut wie fertig, als es an der Tür klingelt. Luca springt natürlich wieder Richtung Flur und ruft schon aufgeregt nach seinem Dad. Als er die Tür öffnet, sieht man ihm die Enttäuschung an. "Oh, du schon wieder!" sagt er. Kurz bleibt mir mein Herz stehen als Jackson ihn finster anschaut. Aber dieser fängt sich schnell wieder und grinst ihn fies an: "Ja ich wieder. Und das wird jetzt oft vorkommt. Deine Mutter gehört zu mir und dein Daddy ist Geschichte. Komm sei brav und geh mir aus dem Weg, Kleiner."

Nein, das hat er ihm nicht wirklich gesagt. Mir fällt alles aus dem Gesicht. Aber mein kleiner Kämpfer bleibt wie angewurzelt vor ihm stehen und funkelt ihn wütend an: "Das stimmt nicht. Daddy, Mummy und ich gehören zusammen. Du hast hier nichts zu suchen!" Tja da kommt seine Mafia Gene wohl durch. Irgendwie bin ich stolz auf ihn, habe aber trotzdem Angst, dass Jackson ihm was antut.

Um Jackson davon abzuhalten, Luca weh zu tun, springe ich zwischen die beiden und flöte so fröhlich wie möglich: "Hey, du kommst genau richtig. Das Essen ist fertig!" Luca dreht sich um und stampft wütend davon. Jackson packt mich grob am Arm "Der Kleine hat keine Manieren. Aber keine Angst, das wird sich jetzt ändern, ich bin ja jetzt da!" knurrt er mir zu. Dann drückt er mir einen Kuss auf den Mund und geht in die Küche. Luca sitzt bockig am Tisch und funkelt Jackson wütend an. Mein kleiner Schatz ist so stark. Mein Herz zerspringt, wenn ich daran denke, wie verwirrend das für ihn sein muss.

Das Essen vergeht ziemlich ruhig. Zwischendurch versucht Jackson immer wieder ein Gespräch mit Luca zu beginnen, aber er blockt total ab. Die Portion Eis zum Nachtisch verweigert er sogar und geht in sein Zimmer. Nachdem ich den Tisch abgeräumt habe, bringe ich Luca noch ins Bett. Er ist total verschlossen und jede Erklärung, die ich anfange, ignoriert er. Mein Herz schmerzt und ich bin ratlos. Also lasse ich ihn für heute in Ruhe. Ich gebe ihm einen Kuss auf die Stirn "Hab dich lieb. Es wird alles gut versprochen!" flüstere ich ihm zu. Wahrscheinlich wollte ich mir damit selbst Mut zu sprechen. Es muss alles gut werden. Lange halte ich es nicht aus. Ich muss unbedingt mit Lucy sprechen, ob ihr ein Plan eingefallen ist.

Dann kommt der Moment, wo mir einfällt, dass das Ungeheuer noch in meiner Wohnung ist. Mein Magen zieht sich zusammen. Ich habe ein wirklich ungutes Gefühl. Der Gedanke, was Jackson von mir erwartet, lässt mich erschauern. Mit einer riesen Portion Angst gehe ich durch den Flur ins Wohnzimmer. Jeder Schritt ist eine riesen Überwindung.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt