Teil 119

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Stella

Früh am Morgen werde ich durch meinen pochende Arm wach. Gleich sind die Erinnerungen an gestern zurück und mir wird flau im Magen. Ich setze mich langsam auf, um Leonardo nicht zu wecken.

Heute ist zum Glück Samstag und somit keine Schule. Ich werde meine Jungs mal schlafen lassen. Schnell schnappe ich mir meinen Bademantel und tapse so leise wie möglich in die Küche. "Bon Giorno!" Ruft mir Roberta fröhlich entgegen. Ich setze mich auf einen Barhocker an der Kücheninsel und schaue unserer Köchin beim Frühstück zubereiten zu. "Hier, trink das. Das hilft dir auf die Beine. Du siehst schlecht aus!" Sagt Roberta. Fragend schaue ich sie an. "Das ist ein Orangen-Ingwer-Smoothie. Der tut dir gut! Du brauchst jetzt viele Vitamine!" Lacht sie mir entgegen. Noch immer verstehe ich nicht. "Wann willst du es denn Leonardo sagen?" Fragt sie euphorisch. Noch immer stehe ich auf der Leitung. Sie scheint meinen Blick richtig zu deuten und kommt um die Kücheninsel rum und nimmt mich in den Arm. "Sag bloß, du weißt es selbst noch nicht?" Stichelt sie weiter. "Was wissen?" Herzhaft lacht sie laut auf. "Na mit dem Bambino!" Vor Schreck reiße ich meine Augen auf. "Wie kommst du denn darauf?" Frage ich sie entgeistert. "Ich habe dich beobachtet. Du bist nur noch müde und erschöpft. Gereizt und du isst komische Sachen. Ist dir das gar nicht aufgefallen?" Schmunzelt sie.

"Nein, das kann nicht sein. Wir verhüten doch." Sage ich kopfschüttelnd. Roberta drückt mich nochmal und läuft wieder zurück zum Herd, wo Rührei und Speck brutzeln. Bäh wer ist denn das zum Frühstück.... Eh, du Stella. Sonst immer. Oh Gott, hat Roberta Recht. Ich habe mich die letzten Tage öfter übergeben aber ich habe es auf den Stress geschoben. Oh nein. Oh nein.

Ich springe mit Schwung vom Stuhl und laufe ins Wohnzimmer. Roberta lacht hinter mir her. Schnell greife ich zu meinem Handy und schreibe Lucy.

*SOS. Kannst du kommen? Und bring bitte einen Schwangerschaftstest mit.*

*Besser mehrere. Und kein Wort zu niemandem. Bitte!*

Nervös laufe ich im Wohnzimmer auf und ab. Vor Aufregung kaue ich an meinen Fingernägeln und schaue ununterbrochen auf mein Handy. Zehn Minuten später meldet sich Lucy endlich.

*OMG. Bin unterwegs!*

Schnell schleiche ich mich ins Bad und mache mich fertig. Gerade als ich mich wieder hinaus schleichen will, werde ich aufgehalten. "Amore, warum schleichst du dich raus. Wo willst du hin?" Nuschelt Leonardo noch halb schlafend in sein Kopfkissen. Shit..  "Äh, Lucy kommt gleich zum Frühstück." Sage ich schnell und husche aus der Tür.

Ungeduldig warte ich auf Lucy. Kurze Zeit später öffnet sich die Haustür und Lucy kommt hinein.... Mit Giovanni im Schlepptau. Nein nein nein.... Wenn er es eher als Leonardo weiß.

Meine Panik steht mir wohl im Gesicht geschrieben. Lucy kommt lachend auf mich zu. "Sorry, dass wir so spät sind, ich habe unsere Verabredung fast verschwitzt. Schwangerschaftsdemenz. Weißt du. Und ich musste noch zur Drogerie, meine *Vitamine* holen!" Betont sie die Sätze und zwinkert mir zu. Gott sei Dank, Giovanni hat wohl nichts mitbekommen. "Oh, äh... Leonardo und Luca sind noch im Bett. Aber setzt euch schon mal in die Küche. Ich komme gleich!" Rufe ich über meine Schulter, in der Hoffnung, dass Lucy's Mann sich in die Küche begibt. Hungrig wie immer, ist er schon weg. Lucy übergibt mir, wie in einem schlechten Agentenfilm, die Tüte aus der Drogerie. "Soll ich mitkommen?" Flüstert sie. Ich schüttel den Kopf und schleiche mich ins Gäste-WC. Total blöd, dass ich solch eine Panik schiebe. Aber es war doch überhaupt nicht geplant. Ich will doch studieren und wir sind noch nicht mal verheiratet. Mist Mist Mist. Wie schon so oft im Moment,  laufen mir Tränen die Wange hinunter.

Ok. Tief durchatmen und einfach durchziehen. Nervös sitze ich auf dem Klodeckel und warte gespannt auf das Ergebnis. Vor mir liegen drei verschiedene Tests. Ja drei. Ich will halt auf Nummer sicher gehen. Die Minuten wollen einfach nicht vorbei gehen. Als mein Handy läutet, dass die Zeit um ist, hole ich tief Luft und blicke auf die Testfelder. Positiv, positiv, positiv. Drei Mal, na das ist wohl eindeutig.

Mein Herz rast wie verrückt, als ich die Küche betrete. Leonardo ist inzwischen wach und kommt zu mir. Er schlingt seine Arme von hinten um mich. "Guten Morgen, mein Engel. Ich habe dich heute morgen im Bett vermisst!" Flüstert er ins Ohr. Während er das sagt, schaut Lucy mich erwartungsvoll an. Ich nicke ihr verstohlen zu. Lucy springt auf und quietscht vor Freude, sodass ich sie böse und alle anderen sie verwirrt anstarren. "Oh äh... Ich freue mich so über Roberta Pancakes. Ihr wisst schon, Schwangerschaftsgelüste." Erklärt sie sich schnell. Giovanni nimmt sie lachend in den Arm. Er scheint es schon gewohnt zu sein.

"Schade, dass ich diese Phase bei Luca damals nicht mitbekommen habe. Du warst bestimmt eine zauberhafte Schwangere!" Raunt mir Leonardo ins Ohr. Oh nein... Nein... Nein.. sowas kann er doch jetzt nicht sagen. Hilfesuchend schaue ich mich um. Roberta die anscheinend alles genau mitbekommen hat, zwinkert mir zu und lenkt Leonardo mit dem Frühstück ab.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt