Teil 80

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Leonardo

Das Stella mir eine geknallt hat, hat mich ganz schön aus der Bahn geworfen. Ihre Augen haben ihre Enttäuschung widergespiegelt. Es war eindeutig zu sehen, wie verletzt sie war. Ich suche sie im ganzen Haus, aber finde sie nicht. Wo ist sie bloß? Meine Wachen an der Toreinfahrt haben sie auch nicht gesehen. "Du musst los!" holt mich Enzos Stimme aus meinen Gedanken. Giovanni und Enzo stehen mit besorgten Minen vor mir. "Wir werden sie finden. Konzentrier du dich aufs Treffen und mach dir keine Sorgen!" sagt Giovanni zu mir. Das stimmt, im Moment bin ich nicht bei klarem Verstand. Das ist gefährlich. Lucy stößt zu uns. "Ich habe sie auch nicht gesehen. Aber ich werde sie finden, versprochen!" Verspricht sie mir und guckt mich eindringlich an. "Ich weiß, ich habe Mist gebaut, aber ich wollte sie doch nur beschützen und sie nicht beunruhigen." erkläre ich ihr. Wissend über meine gut gemeinten Absichten nimmt sie mich in den Arm. "Wehe du kommst nicht heile zurück. Dann trete ich dir in den Arsch!" Meine Lippen zucken, aber ich weiß dass sie es ernst meint.

Mit einem Kopf nicken verabschiedet ich mich von den dreien und steige in meinen Wagen. Ich muss mich konzentrieren. Alles andere wäre zu gefährlich. Kurz bevor ich mein Ziel erreiche, ruft Giovanni mich an und teilt mir mit, dass sie sie gefunden haben. Ein Stein fällt mir vom Herzen.

Ok, jetzt volle Konzentration. Ich parke den Wagen auf dem Parkplatz des Clubs. Für elf Uhr abends ist dieser ziemlich leer. Das kommt mir merkwürdig vor. Ich versichere mich, dass meine Waffe im Hosenbund steckt und klopfe an die schwere Eisentür. Ein kleines Fenster in der Tür öffnet sich. Ein mürrischer Kerl schaut mich an und nickt. Dann öffnet sich die Tür. Erst jetzt sehe ich diesen Bär von Typen. Ich bin nicht gerade klein und schmächtig, aber dieser Typ.... "Waffen" sagt er und hält seine Hand auf. Mist, war ja mit zu rechnen. Also gebe ich ihm meine Waffe. In unseren ehrbaren Kreisen schießen wir nicht auf unbewaffnete, aber die Russen haben da ganz andere Ansichten. Daher mache ich nur ungerne Geschäfte mit ihnen. Aber um den Schein zu wahren, dass alles in Ordnung ist, muss es manchmal sein.

Der Gorilla führt mich durch den leeren Clubbereich. Ich schaue mich unauffällig um. Hier und da sitzen ein paar von Ivans Männern, sonst keiner. Keine Frauen, keine Gäste. Ein mulmiges Gefühl überkommt mich.

An der Bürotür angekommen, öffnet der Gorilla diese und deutet mir an einzutreten. Wie ein aufgeblähter Gockel sitzt Ivan hinter seinem Schreibtisch. Der finstere Blick auf mich gerichtet. Hinter ihm stehen zwei weitere Gorillaverschnitte. "Mein Freund...." sagt er mit russischem Akzent. "Setz, dich, möchtest du was trinken. Ich habe ausgezeichneten Vodka!" "Danke," sage ich nur knapp und setze mich auf den Holzstuhl vor ihm. "Also..." fängt er wieder an. "Du willst mir einen Deal vorschlagen?" fährt er fort.

Ich atme tief durch, lasse mir mein unbehagen jedoch nicht anmerken. "Ich habe gehört, dir wurde von Dr. Avery eine Frau angeboten, Lucy!" beginne ich zu erzählen. Keine Reaktion, daher rede ich weiter: "Lucy, ist die Verlobte meiner rechten Hand, Giovanni. Daher steht sie nicht zur Verfügung. Dr. Avery ist leider..... Nicht mehr unter uns." Ivans rechtes Augenlid zuckt verdächtig. Er überlegt eindeutig, daher unterbreite ich mein Angebot: "Ich würde mich bereit erklären, die Schulden von unserem Dr. zu übernehmen und eine kleine Entschädigung springen zu lassen....sagen wir 250.000 Dollar!"
Ivan fängt an laut zu Lachen. Unbeirrt starre ich ihn an. "Mein Freund, das ist ein großzügiges Angebot! Darauf trinken wir!" sagt er und prostet mir zu. Das ging ja einfach... Fast zu einfach. Vorsichtig nippe ich an dem Drink. Er schmeckt ganz normal. Also nehme ich eine weiteren Schluck. Ivan und seine Männer beobachten mich genau. Sofort stelle ich mein Glas ab und will mich verabschieden. Meine Beine knicken weg und mir wird schwindelig. Kein einziges Körperteil reagiert mehr. Ich bekomme jedoch mit, wie die Gorillas mich packen und in den Keller verfrachten. Mein Kopf ist klar, aber ich kann nichts dagegen machen.

Sie werfen mich auf einen Stuhl und binden mich an Armen und Füßen fest. Als ob ich in meinem Zustand abhauen könnte. Nachdem ich bewegungsunfähig bin, betritt Ivan den Raum. Er schnalzt mit der Zunge "Meinst du kleiner blöder Italiener, ich gebe mich mit Geld zufrieden. Ich will diese Frau. Sie ist mein ein und alles. Meine Seelenverwandte, die zukünftige Mutter meiner Kinder!" Zack, einer der Gorilla rammt mir seine Faust in den Magen. Der andere schlägt in mein Gesicht. Ivan beugt sich über mich "Sag mir wo sie ist und du kommst hier raus!" Rums wieder kassiere ich einige Schläge. "Du kriegst sie nicht. Sie ist Giovannis Frau" huste ich. Ich schmecke Blut in meinen Mund und spucke ihm dies vor die Füße. Weiter Schläge prasseln auf mich ein. "Du hast bis übermorgen Zeit sie mir auszuhändigen, sonst hole ich sie mir und oben drauf noch dein kleines Frauchen. Die lässt sich bestimmt gut verkaufen!" lacht er mir ins Gesicht und verlässt darauf den Raum. Seine Gorilla machen noch weiter bis ich das Bewusstsein verliere.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt