Teil 44

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Stella

Der Morgen verging schnell. Lucy hat Luca zur Schule gebracht und Unmengen an Leckereien gekauft. Wir kuscheln uns aufs Sofa und gucken dabei einige Folgen Grey's Anatomy. Eine meiner Lieblingssendung. Dabei haben wir rund um uns zu gefuttert. Geredet haben wir nicht mehr viel. Aber alleine die Anwesenheit meiner Freundin tut mir gut.

Als es an der Zeit war Luca aus der Schule zu holen, raffe ich mich auf. Lucy besteht aber darauf das zu übernehmen. Von wegen coole Tante Bonus und sie wollte nochmal mit Luca reden. Da ich immer noch aussehe als ob ich tagelang nicht geschlafen habe, willige ich schliesslich ein.

Während Lucy sich auf den Weg macht, koche ich eine große Portion Pasta für Luca. Dazu sein Lieblingspesto als kleiner Bestechungsversuch. Mit tut es ja auch leid, dass er nicht weiter zum Boxen in Leonardos Club gehen kann, aber ich weiß einfach nicht, was für Flausen ihm dort in den Kopf gesetzt werden. Ich will ihn doch einfach nur schützen.

Nach gefühlter Ewigkeit kamen Lucy und Luca in die Wohnung. Mein Sohnemann kommt auf mich zu und umarmt mich. Zunächst bin ich ziemlich überrumpelt nachdem er so ärgerlich die Wohnung verlassen hat. Ich hebe ihn auf meinen Schoß und sehe ihn an: "Es tut mir leid!" kam es gleichzeitig aus unser beider Münder. Sofort lachen wir auf. "Mummy, ich wollte keine Türen knallen und böse auf dich sein. Das ist voll blöd!" sagt Luca mit einem Hundeblick. Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange "Ich hasse streiten! Ich wollte nicht laut werden. Es tut mir leid!" gebe ich kleinlaut zurück. "Ok, können wir jetzt Essen?" strahlt er mich an.

Lucy, die zu Essen nie nein sagt, bleibt auch noch.  Nachdem wir einige Brettspiele gespielt haben, war es schon Zeit fürs Bett. Bevor meine Bestie dann auch ging, nahm sie mich fest in den Arm. "Ich kann dich verstehen, das du auf Leonardo sauer bist. Aber denk immer dran, es ist Luca's Vater und sie haben ein Recht drauf sich zu sehen. Er liebt euch." flüstert sie mir zu. "Ich weiß, aber im Moment bin ich einfach zu durcheinander um eine Entscheidung zu treffen." gebe ich zurück.

Den restlichen Abend verbringe ich auf dem Sofa vorm Fernseh. Aber die Handlungen konnte ich nicht folgen. Meine Gedanken sind bei Leonardo. Ich vermisse ihn so sehr.

Müde schleppe ich mich irgendwann ins Bett und meine Augen fallen vor Müdigkeit zu.

Der nächste Morgen kam schnell. Die Routine hat mich wieder. Aufstehen, anziehen, Frühstück vorbereiten und Luca wecken. Vor dem Haus steht natürlich Giovanni, der uns freundlich begrüßt. "Ciao, Kumpel, ciao hübsche Frau!" Es ist nett, dass er uns fährt aber eigentlich nicht nötig. Mir ist einfach nicht nach Diskussionen also nehme ich es heute so hin.

Nachdem Luca in der Schule abgeliefert war, ging es weiter zum Krankenhaus. Giovanni will was sagen. Ich merke es. Er ist nervös. Aber ich habe keine Kraft dafür deshalb übernehme ich die Initiative: "Spar dir deine Worte. Ich weiß wie du und auch Lucy darüber denkt. Ich will im Moment nichts hören, ok?" Er nickt.

Im Krankenhaus angekommen, geht alles seinen gewohnten Gang. Zum Glück hat keiner gefragt, warum ich gestern gefehlt habe. Nach einigen Patienten wurde ich zur Unterstützung von Dr. Avery in den Behandlungsraum 3 gerufen. Der VIP Raum. Na super auch noch mit Dr. Avery! Ich setze mein freundliches Lächeln auf und betrete den Raum. "Hallo, ich bin Schwester Stella, wie geht es ihnen...?" bekomme ich noch heraus, bis mir alles aus dem Gesicht fällt. Leonardo sitzt auf der Behandlungsliege und schaut mich an. Dr. Avery ist anscheinend gerade dabei ihm sein Röntgenbild zu erklären. Als auch er mich sieht verstummt er. Dann grinst er mich an und wendet sich an mich: "Schwester Stella... Schön dass du es einrichten konntest. Ich dachte mir, du willst doch wissen, wenn dein FREUND verletzt ist!" sagte er in einem Ton, der mir Gänsehaut bereitet. Völlig irritiert schaue ich zwischen den beiden hin und her.

Ich schlucke schwer und sage dann leise: "Er ist nicht mein Freund...!" Leonardos Gesichtszüge entgleisen. In seinen Augen spiegelt sich Verletzung wieder. Aber er fängt sich schnell wieder und zurück ist der kalte Mafia Boss. "Trotzdem bleibst du die Mutter meines Sohnes!" knurrt er. Dr. Avery räuspert sich. "Nun, da wir das geklärt haben, würdest du bitte unserem VIP Patienten einen Verband anlegen. Zum Glück ist nichts gebrochen." erklärt er mir mit einem Augenzwinkern. "Ich bin hier dann fertig. Und Boss, nächste Mal solltest du DAS einen deiner Schläger überlassen, die können das bestimmt besser!" lacht Dr. Avery, zwinkert mir  provokativ zu und geht.

Ich schaue zu Leonardo. Seine Fäuste sind voll geballt und sein Kiefer ist zum zerreißen gespannt. Keine Ahnung was ich sagen soll. Ich nehme den entsprechenden Verband aus der Schublade und hebe vorsichtig seine Hand an. Die Knöchel sind aufgeplatzt und Lila angelaufen. Am liebsten würde ich seinen Schmerz weg küssen. Schnell verwerfe ich den Gedanken und konzentriere mich auf meine Arbeit. Leonardos Atem kann ich an meinem Hals spüren. Langsam beruhigt er sich und seine Atmung geht flacher. Er ist mir so nah. Aber ich darf jetzt nicht einknicken.

So schnell wie möglich beende ich meine Arbeit und entlasse ihn ohne direkten Blickkontakt. Schnell eile ich aus dem Zimmer. Leonardo ruft mich noch, aber schon bin ich weg. Keine Minute zu früh.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt