Teil 111

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Stella

"Bist du sicher, dass es eine gute Idee ist, ihn in diesem Aufzug zu empfangen?" Frage ich Lucy verunsichert und blicke an meinem engen Kleid herunter. Sie kommt gerade mit einer Tasche aus dem Gästezimmer und schmeiße sich neben Luca aufs Sofa. "Du siehst toll aus, Mummy." Stellt mein Sonnenschein fest und beide strecken mir den Daumen hoch. Ich blicke mich nervös um. Es steht bereits alles bereit und ich zittere vor Angst. Lucy nimmt mich in den Arm. "Sprecht euch aus und versöhnt euch ordentlich. Ihr gehört zusammen." Zwinkert sie mir zu. Dann schnappt sie sich Luca und steigt in den Aufzug. "Bis morgen Mummy, viel Spaß!" Winkt Luca mir noch zu.

Schon stehe ich alleine in der Wohnung. Unsicher streiche ich mir das Kleid glatt und überlege, ob ich noch Kerzen anzünden oder Musik anmachen soll. Die Entscheidung wird mir abgenommen, als der Aufzug einen Besucher ankündigt. Wie angewurzelt stehe ich vorm Aufzug und halte den Atem an. Ping. Der Aufzug geht auf. Da steht er. Elegant in einem dunkelblauen Anzug. An seinem weißen Hemd hat er oben zwei Knöpfe offen gelassen, die seine braune Haut und Tattoos andeuten. Alleine durch seinen Anblick kribbelt es zwischen meinen Beinen. Auch ihm scheint es nicht anders zu gehen, denn unverhohlen richtet er sich den Schritt. Dieser Mann,  schmunzel ich. Sprachlos und atemlos stehe ich vor ihm.

Irgendwann schaffe ich es und nehme seine Hand, um ihn zur Couch zu führen. Aber, er hat andere Pläne, er zieht mich zu sich ran und küsst mich. Dieser Kuss lässt mich alles vergessen. Um uns herum verschwindet alles. Auch unsere Probleme. Daher bin ich um so überraschter, als er den Kuss beendet. Verwirrt schaue ich ihn an. Als er mir sagt, dass er mir einiges erklären muss, bekomme ich Angst. Vielleicht will er mich doch nicht mehr. Nervös blicke ich ihn an. Es scheint ihm ziemlich schwer zu fallen. "Baby, ich habe dir einiges verschwiegen. Nicht weil ich dir nicht traue, sondern weil ich dich nicht verletzen wollte," beginnt er zu erzählen. Es fällt ihm sichtlich schwer und mein Kloß im Hals macht es mir unmöglich zu sprechen. "Du weißt, Marcella und ich.... wir kennen uns schon ewig. Früher, bevor wir uns kannten und auch in der Zeit wo wir uns aus den Augen verloren haben.... Hatten wir was miteinander....es.. es war nur Sex." Erklärt er mir. Eigentlich war es mir von Anfang an klar. Aber es jetzt zu hören, tut weh. Ich kämpfe gegen die Tränen an, die sich hinter meinen Augen sammeln. "Mein Onkel, du weißt, das Oberhaupt von Italien,  also quasi mein Boss..... Er... Er ist mit unserer Hochzeit nicht einverstanden." Erzählt er weiter. Bäm, wie ein heftiger Faustschlag ins Gesicht. Ich zucke zusammen. Leonardo will zu mir rüber kommen, aber ich deute an, dass er fortfahren soll. Er schluckt schwer "Er will, dass ich jemanden aus der Mafia heiratet.... Es hat gar nichts mit dir zu tun. Er kennt dich ja nicht und weiß nicht, wie wundervoll du bist." Er räuspert sich "jedenfalls habe ich jetzt die Vermutung, dass er Marcella beauftragt hat uns auseinander zu bringen. Und ihr wahrscheinlich versprochen hat, dass sie dann an deine Stelle tritt." Zack. Die Bombe ist geplatzt. Ich bin sprachlos. Was ist das bloß für ein Kerl. Leonardo ist doch alt genug. Wütend springe ich auf und laufe im Raum umher. "So ein Arschloch. Der kennt mich doch gar nicht und zieht diese Plastik Barbie mir vor. Ich könnte....grrr!" Fluche ich. Leonardo sitzt auf dem Sofa und beobachtet mich amüsiert. "Was?" Frage ich ihn gereizt. Er lacht. "Weißt du wie bezaubernd und sexy du gerade aussiehst?" Dieser Idiot. Er bringt mich total aus dem Konzept. Langsam kommt er auf mich zu und nimmt mich in den Arm. "Niemand wird mich davon abhalten, dich zu heiraten. Ich liebe nur dich!" Flüstert er in mein Ohr. Seine raue Stimme so nah an mir zu spüren, versetzt meinen Körper unter Hochspannung.

Seine Tränen tropfen auf meine Schulter. "Es tut mir so leid, Amore!" Wispert er. Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und wische die Tränen weg. Wir schauen uns tief in die Augen und ich küsse ihn. Mit allen Gefühlen, die ich aufbringen kann. "Ich liebe dich doch auch!" Hauche ich in deinen Mund.

Er hebt mich hoch und legt mich aufs Sofa. Sofort schwebt er über mir und küsst mich leidenschaftlich. So als ob er fast verhungert. Er küsst und knabbert abwechselnd an meiner Lippe und meinem Ohrläppchen. Es macht mich so an und ich will ihn wieder spüren. Aber ich stoppe kurz "Leonardo, ich will dich. Aber... Bist du bereit dazu. Ich meine... weil... Weil Marcella..." Ich stottere rum und kann es gar nicht aussprechen. "Es ist ok. Ich will dich auch!" Flüstert er mir zu. Und schon liegen unsere Lippen wieder aufeinander. Ehe ich mich versehen kann, sind wir beide nackt. Mit einem erlösenden Stöhnen dringt Leonardo in mich ein. Wo er gerade noch stürmisch war, lässt er sich nun Zeit. Er genießt unsere Verbundenheit und schaukelt uns langsam dem Höhepunkt entgegen. Es ist Liebe machen, kein wilder animalischer Sex. Aber es ist trotzdem so leidenschaftlich, dass ich unter ihm zerfließe. Als mich mein Höhepunkt trifft, kribbelt es am ganzen Körper, meine Muskeln wollen gar nicht aufhören zu zucken und ich sehe nur noch Sterne. Kurz nach mir kommt auch Leonardo mit einem tiefen, rauen Säufzer.

Zufrieden kuscheln wir uns zusammen vor den Kamin und genießen unser Sushi. Schweigend blicken wir ins Feuer. Bis Leonardo die Stille durchbricht."Ich gebe den Waffenhandel auf. Alexej wird zukünftig direkt von meinem Lieferanten beziehen." Ich blicke ihn erstaunt an. "Ich weiß, dass du dich damit immer unwohl gefühlt hast. Und das möchte ich nicht. Ich will, dass du rundum glücklich bist" Erklärt er mir. Ich bin sprachlos. Wahrscheinlich sehe ich gerade aus wie ein Fisch auf dem Trocknen. Leonardo nimmt mein Kinn in die Hand und schiebt meine Lippen vorsichtig aufeinander. Vor Freude laufen mir Tränen die Wange runter und ich küsse ihn. Was für ein Mann.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt