Teil 10

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Leonardo

Die Tage vergehen wie im Flug. Ich habe so viel zu tun. Um alles muss man sich kümmern. Seit kurzem ist eine neue Gang in der Stadt, die doch wirklich versuchen unsere Drogendealer abzuwerben. Ich weiß noch nicht wer das ist, aber sie werden sich noch umgucken. Da eine neue Waffenlieferungen gekommen ist, werde ich diese ausprobieren. So baue ich oft Stress ab.

Am Wochenende lass ich mir ein paar Mädels ins Büro bringen und ein wenig Druck ab zu bauen. Aber was soll ich sagen, meine Gedanken sind bei meinem Engel. Ich benutzte die Schlampen und schicke sie danach weg. Auch wenn sie sich oft mehr erhoffen, aber mein Herz ist vergeben. Irgendwann werde ich sie finden und nie wieder los lassen. Sie gehört mir.

Heut' ist wieder Training mit meinem kleinen Buddy. Man glaubt es kaum, aber ich freue mich schon riesig drauf. Also schnappe ich mir mein Sportzeug und gehe ins Gym. Die Trainer Mauro und Luigi schauen ziemlich verblüfft, dass ich zum Kidsclub da bin. Kaum habe ich erklärt, dass Luca von mir Einzeltraining bekommt, kommt er schon zur Tür rein. Er läuft auf mich zu und springt mir in die Arme. "Guck mal, ich habe heute voll coole Sportklamotten an und es kann sofort losgehen", stolz zeigt er mir seine kurze Sporthose und sein Shirt. "Ich habe die ganze Woche Zuhause geübt, aber Mummy fand es nicht lustig, dass ich das Sofakissen getötet habe", sagt er lachend.

Ich muss schmunzeln. Er ist wirklich was besonderes. Ich blicke zu seiner Mum auf. "Darf Luca jetzt immer kommen?" Frage ich sie. Sie bejaht es und innerlich freue ich mich wie ein kleines Kind. Komisch oder. So ganz kann ich meine Gefühle nicht verstehen. Der Kleine ist mir so sehr ans Herz gewachsen. Ich werde ihn und seine Mum beschützen.

Das Training läuft wirklich super. Man merkt, dass der Kleine trainiert hat. Aber er muss noch viel üben.

Nach dem Training steht seine Mum bereit und mein kleiner Kämpfer sieht fertig aber glücklich aus. "Bevor ihr geht, habe ich noch eine Überraschung für dich," wende ich mich an Luca. Beide gucken mich fragend an. Aus dem Nebenraum hole ich einen Kinderboxsack. Dieser ist mit einer roten Schleife versehen, ganz so wie ich ihn bei Enzo bestellt habe. Mein Bruder war ziemlich erstaunt, als ich ihm gesagt habe, dass ich dem Kleinen ein Geschenk machen will. Ich auch. Fragt nicht warum, aber es ist ein gutes Gefühl. Mit leuchtenden Augen schaut er zu mir auf. "Der....der ist für mich?" stottert er. Er hüpft wie ein kleines Känguru. Ich muss schmunzeln. Dann fällt mein Blick auf seine Mutter. Sie sieht nicht begeistert aus. "Hey Buddy, wie wäre es, wenn du dir bei Mauro eine Apfelschorle holst." schlage ich ihm vor. Er springt sofort los. Kaum ist er etwas entfernt sehe ich seine Mutter fragend an. "Ist was nicht in Ordnung?" Sie sieht mir fest in die Augen und gibt ein "warum?" von sich. Tja warum. Das ist die große Frage. Ich weiß es selbst nicht.

Nach einem tiefen Atemzug schaue ich sie an und erkläre es ihr. "Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Ich mag den Kleinen und irgendwie erinnert er mich an mich selbst. Hätte damals mein Onkel mich nicht zu Seite genommen und mit mir trainiert, würde ich hier wahrscheinlich so nicht stehen" was nicht gelogen ist. Wie viele Kämpfe ich schon kämpfen musste. Aber das gehört bei unserer Familie natürlich dazu. "Ich möchte ihm eine Freude machen und ich kann erkennen, dass er Potential hat. Ist das ein Problem?" Meine Augen verengen sich etwas und ich schaue sie direkt an. Ich merke, dass sie leicht zusammen zuckt. "Nein, natürlich nicht. Es ist sehr nett von Ihnen. Aber wie sollen wir dies Ungetüm nach Hause bekommen. Wir sind zu Fuß."
Ein Grinsen legt sich auf mein Gesicht. "Kein Problem, ich fahre euch und wenn es OK ist, kann ich das *Ungetüm* auch gleich aufhängen."

Gesagt getan, einige Minuten später sitzen wir in meinem schwarzen Porsche Cayenne und sie lotst mich zu ihrer Wohnung. Mein kleiner Freund sitzt hinten und ist so aufgeregt, dass er in einer Tour plappert.

Als wir vor dem Haus ankommen, klingelt mein Handy. Ich nehme es per Freisprecheinrichtung entgegen. "Ja" sage ich nur kurz. Es ist Gio einer meiner Capos. "Boss, wir haben ein Problem. Frederico ist nicht von seiner Tour zurück gekommen. Wir befürchten er wurde..." Schnell unterbreche ich ihn "Bin in 5 Minuten da" und lege auf. Lucas Mum guckt mich von der Seite an und meint "kein Problem, ich denke ich finde auch einen netten Nachbarn der uns beim aufhängen hilft. Vielen Dank für's nach Hause bringen." Sie steigen beide zügig aus. Ich reiche ihr den Boxsack und verabschiede mich noch von meinem Kumpel. Er guckt mich traurig. "Ich wollte dir doch noch mein Zimmer zeigen." Ich wuschel ihm durchs Haar und verspreche ihm, dass es beim nächsten Mal klappt. Anschließend springe ich ins Auto und fahre zu einer meiner Lagerhallen. Wütend schlage ich aufs Lenkrad. Wer zum Teufel pisst uns ans Bein.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt