Teil 64

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Leonardo

Ohne richtig zu schauen, wer mich anruft, gehe ich dran: "Ja?" Ich höre nur lautes atmen und will schon wieder auflegen, weil ich denke es macht sich jemand einen Spaß. Mein Finger schwebt schon über dem roten Knopf da höre ich ein leises "Daddy....." "Luca, hey was rufst du denn so spät an? Musst du nicht schlafen?" Dann folgt ein schniefen. "Daddy, der blöde Mann tut Mummy weh. Du musst mir helfen sie zu beschützen!" flüstert er.

Sofort bin ich auf den Beinen. Während ich schon fast aus meinem Büro bin, gebe ich Enzo ein Zeichen, dass er mir folgen soll. Auf dem Weg zum Auto schalte ich das Gespräch auf Lautsprecher. "Wo bist du genau?" frage ich Luca. "Ich bin in meinem Zimmer, aber Mummy....sie schreit ganz laut und er haut sie. Ich werde Mummy jetzt beschützen!" sagt er mit fester Stimme. "Luca nein, du bleibst in deinem Zimmer. Ich bin auf dem Weg!" brülle ich ins Telefon. Aber da ist die Leitung schon Tod. Scheiße. Wir brauchen bestimmt 30 Minuten bis zur Wohnung. Alle Verkehrsregeln werden jetzt missachtet. Wenn ich heute morgen noch bei Giovanni geschimpft habe, kann ich es jetzt verstehen. Während der Fahrt informiert Enzo noch Giovanni. Er kommt direkt dort hin.

In Rekordzeit fahren wir an Stella's Haus vor. Ich sprinte die Stufen hoch, verliere keine Zeit und trete die Tür ein. Wie im Tunnelblick laufe ich in Stella's Schlafzimmer. Alles was ich sehe ist der nackte Arsch von diesem Bastard und wie er auf Stella liegt. Mein Engel schreit wie verrückt und schlägt immer wieder zu. Mit voller Wucht reiße ich ihn von ihr runter und schlage wie im Rausch zu.

Der Doc ist schon nicht mehr ansprechbar, aber vor lauter Wut bekomme ich es gar nicht mit. Erst als Enzo mir eine Hand auf die Schulter legt, komme ich wieder zu mir. Ich atme mehrfach tief ein und aus. Bis ich realisiere was hier passiert ist. Ich stürze regelrecht auf Stella zu. "Amore, geht es dir gut. Oh Gott, was hat er dir nur angetan?" Stella steht auch noch komplett neben sich. "Woher?" fragt sie leise. Ich muss schmunzeln "Luca hat mich angerufen." sage ich voller Stolz. Das hat er wirklich gut gemacht. Plötzlich bekommt sie große Augen "Luca... Oh Gott... Luca!" ruft sie. Schnell zieht sie sich ein Oversize T-shirt über und rennt durch die Wohnung. Ich folge ihr sofort. Als sie dann den Wandschrank öffnet, kommt Luca raus gehüpft. Stella schließt ihn in ihre Arme und weint. Unbeholfen, was ich jetzt machen soll, stehe ich noch an gleicher Stelle.

Irgendwann blickt Luca auf und sieht mich. "Daddy, du bist wirklich gekommen. Ich habe versucht ihn mit der Pfanne aufzuhalten, aber der Arsch hat mich eingesperrt." erzählt er, während er in meine Arme hüpft. Enzo muss sich ein Lachen verkneifen "Ganz der Vater" gibt er von sich.

Selbst Stella bekommt ein kleines Lächeln zu stande. "Ich bin so stolz auf dich mein Sohn. Du hast deine Mutter tapfer verteidigt und um Hilfe gerufen. Sehr gut gemacht!" sage ich stolz zu ihm. Auch Enzo gibt ihm ein high five und lacht.

"Was zum Teufel ist hier denn los?" fragt Giovanni verwundert, als er in die Wohnung kommt. Wir erzählen ihm die Kurzfassung, wobei Luca natürlich seine Version auch zum besten gibt. Giovanni geht ins Schlafzimmer wo noch immer der bewusstlose Doc liegt.

"Er gehört mir. Ich will mit ihm sprechen, wenn er wach ist. Ich will wissen wo Lucy steckt!" knurrt er mit zusammen gebissenen Kiefer. Stella schaut mich fragend an. Als sie hört, dass der Doc wahrscheinlich Lucy in seiner Gewalt hat, bricht sie weinend zusammen.

Wir beschließen, dass der Doc in unsere spezielle Suite kommt. Stella und Luca kommen mit zu mir. Ich will sie nie wieder alleine lassen. Während mein Engel noch das Nötigste für die beiden zusammen packt, lasse ich in meiner Villa alles für sie herrichten. Ich will dass es ihnen an nichts fehlt und dass sie für immer bei mir bleiben.

Als wir vor dem Haus vorfahren, staunen meine zwei Liebsten nicht schlecht. Luca kommt aus dem Staunen gar nicht wieder raus und würde am liebsten direkt in den Pool springen. Ein kleiner Blick zu Enzo und er nimmt Luca mit auf eine Besichtigungstour durchs Haus.

Ich nehme Stella vorsichtig an die Hand und führe sie ins Haus. "Willkommen Zuhause!" flüstere ich vorsichtig. Sie schaut mich perplex an. "Amore, es ist so viel passiert. Du warst jetzt schon zwei Mal in Lebensgefahr und ich bin fast gestorben vor Angst. Mir ist klar geworden, dass ihr mein Leben seid und ich nicht mehr ohne euch sein möchte. Zieht bitte bei mir ein." Als sie nicht reagiert, werde ich nervös und rudere etwas zurück: "Du kannst auch gerne im Gästezimmer wohnen, wenn dir das zu sch....." weiter kann ich nicht sprechen. Stella legt ihre Arme um mich und küsst mich. Herrgott im Himmel. Diese Frau. Der absolute Wahnsinn! Mein Herz macht ein riesen Sprung. Endlich habe ich sie wieder und ich schwöre, ich werde sie beschützen. Niemand wird ihnen jemals wieder etwas an tuen.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt