Teil 53

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Leonardo

Durch helle Sonnenstrahlen werde ich geweckt. Was zum Teufel? Mein Schädel brummt. Keine Ahnung was los ist. Still liege ich im Bett. Plötzlich dämmert es mir wieder... Stella... Das Restaurant... Meine wunderschöne Stella.... Scheiße... Avery.... Stella und der Doc. Nein das kann ich sein. Mit Schwung will ich aus dem Bett springen, aber ich habe das Gefühl mein Kopf zerspringt. "Ahhh, scheiße!" schreie ich laut.

Im nächsten Moment öffnet sich die Tür. Enzo kommt herein. "Ah Schneewittchen ist endlich aufgewacht!" lacht er und guckt mich an. Dann vergeht ihm das Lächeln. "Alter, scheiße, siehst du fertig aus. Wie geht's dir?" fragt er dann vorsichtig. Mehr als ein Knurren gebe ich nicht von mir.

Er setzt sich neben meinem Bett in den Sessel. "An was kannst du dich erinnern?" tastet er sich vorsichtig ran. Ich ziehe laut die Luft ein "Stella, sie hat gesagt, sie ist mit dem Doc zusammen..." verzweifelt sehe ich ihn an: "Stimmt das?" Enzo schaut mich mitleidig an. "Anscheinend ja. Sie hat Giovanni und auch Lucy das gleiche erzählt. Es tut mir leid Bruder!"

Reflexartig fege ich meinen gesamten Nachttisch leer. Die Lampe und das Wasserglas gehen zu bruch. Ich schreie laut auf. Wie aufs Stichwort kommt Giovanni ins Zimmer. In der einen Hand eine Schmerztablette und in der anderen eine Flasche Wasser. "Hier nimm die und dann überlegen wir, wie es weiter geht!" sagt er fürsorglich. Ich werfe mir die Pille ein und verschwinde unter die Dusche. Im Moment will ich einfach nur meine Ruhe haben.

Nach einer langen Dusche gehe ich ins Wohnzimmer. Dort haue ich mich aufs Sofa und zappe durchs Programm. Ich starre vor mich hin und lasse alles Revue passieren. Irgendwas ist da doch faul dran. Das passt doch vorne und hinten nicht.

Giovanni kommt mit einem doppelten Espresso zu mir "Hier, trinken und dann machst du dich fertig. Wir gehen in den Club. Lass mal die Sau raus, dann geht es besser!" Die Sau raus lassen ist das letzte was ich will. Aber was soll ich hier rumsitzen. Das Leben muss weiter gehen.

Nachdem Enzo und Giovanni mich genötigt haben, noch ein bisschen zu essen, haben wir uns auf den Weg in meinen Club gemacht.

Es ist noch früh am Abend. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Der Barkeeper lässt vor Schreck eine Flasche fallen als er meinen finsteren Blick sieht. Enzo schiebt mich erstmal ins Büro "Du vergraulst noch die Gäste!" sagt er zu mir.

Im Büro genehmigen wir uns erstmal ein paar Drinks. Zwischendurch versuche ich noch ein paar Unterlagen durchzuarbeiten, aber ich kann mich nicht konzentrieren. Meine Gedanken kreisen um Stella. Ich hatte wirklich gedacht, sie gibt uns noch eine Chance. Ausgerechnet dieser Arsch. Ich merke, dass mein Blut beginnt zu kochen. Um mich abzulenken springe ich auf und stelle mich vor die große Fensterfront. Diese ist verspiegelt, also kann man in den Club gucken, aber nicht von außen in mein Büro. Ein wenig beobachte ich die Leute, die fröhlich und ausgelassen in den Club stürmen. Heiße Frauen, die ihren Arsch zum Takt bewegen. Aber die lassen mich völlig kalt.

Gerade will ich mich zu meinem Schreibtisch bewegen, da fällt mir was ins Auge. Nein, das kann nicht sein. Stella... In meinem Club mit diesem Stronzo. Wie erstarrt bleibe ich stehen. Enzo kommt zu mir und folgt meinem Blick. "Fuck…!" sagt er leise.

Er dreht sich zum telefonieren weg. Ich bleibe wie angewurzelt stehen und beobachte sie. Sie ist so schön. Ein kurzes schwarzes Kleid, welches sich eng um ihren Körper schlingt. Sie sieht toll aus. Dann schaue ich in ihr Gesicht. Ihre Augen... Ich kann es nicht deuten. Sie sehen leblos aus. Kein Spaß. Was ist bloß los. Doch ehe ich sie mehr studieren kann, greift dieser Bastard ihre Hüften und dreht sie zu sich. Zögerlich schließt sie ihre Arme um seinen Nacken. Er küsst ihren Hals. Eine Sekunde später geht sein Blick zur Glasfront hinter der ich stehe. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, er sieht mich direkt an. Das kann nicht sein. Ich platze vor Wut. Jetzt fängt der Idiot auch noch an zu grinsen und seine rechte Hand wandert Stella's Rücken immer weiter runter und bleibt auf ihrem Arsch liegen.

Mein Glas, welches ich eben noch in der Hand hatte, fliegt gegen die Wand. "Verdammte scheiße. Dieser Arsch!" schreie ich. Kurz darauf betreten Giovanni und Lucy das Büro.

Verdutzt schaue ich sie an. Giovanni reibt sich verlegen den Nacken. "Wir waren gerade eh... Äh... zusammen. Ich hab gedacht, ich bringe sie mal mit!" Lucy läuft direkt zur Scheibe und beobachtet ihre Freundin genau. "Das kann einfach nicht sein. Das ist nicht Stella. Was soll der Scheiß!" kommentiert sie das Geschehen auf der Tanzfläche. Erschüttert lässt sie sich auf meine Couch fallen. Immernoch fassungslos schüttelt sie den Kopf. Giovanni hält ihr einen Whisky hin, diesen trinkt sie auf ex ohne die Miene zu verziehen.

Keiner im Raum sagt was. Ich muss ich hier raus. Schnellen Schrittes verlasse ich das Büro.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt