Teil 55

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Leonardo

Mein Herz zerspringt und mein Kopf platzt vor Wut. Das kann einfach nicht sein. Habe ich mich so in Stella getäuscht? Hatte sie doch nicht so starke Gefühle für mich wie ich für sie? Oder hat sie die ganze Zeit nur mit mir gespielt? Vielleicht wollte sie nur Kohle für ihren Sohn. Nein... So ist sie nicht. Meine Stella ist ein Engel.... Oder? Hat sie mich getäuscht und ich bin auf ihre Show reingefallen. Ich weiß es nicht. Jetzt in dem Moment will ich einfach nur noch vergessen. Gefühle sind vielleicht einfach nichts für mich. Vielleicht sollte ich wieder in meine alten Muster verfallen. Eine Frau aussuchen, ficken und wegschicken.

Voller Zorn bestelle ich mir an der Theke erstmal einen doppelten Whisky. In einem Zug kippe ich ihn runter. Den brennenden Schmerz heiße ich willkommen. Es ist eine gute Ablenkung zu meinen anderen Gefühlen. Ich nicke meinem Barkeeper zu, dass ich noch einen will. Auch diesen trinke ich in einem Zug. Plötzlich spüre ich zarte Hände an meiner Schulter. Stella! Denke ich sofort. Voller Erwartung drehe ich mich um. Aber ich werde enttäuscht. Vor mir steht eine blonde Frau mit zu viel Schminke im Gesicht. Aber die Kurven sind ganz okay. Verführerisch lächelt sie mich an: "Hey, schöner Mann. So schlechte Laune?" haucht sie mir zu.

Wie war das nochmal mit Ablenkung. Ich lege mein charmantestes Grinsen auf und raune ihr zu: "Kannst du meine Laune vielleicht irgendwie verbessern?" Sie befeuchtet mit der Zunge ihre Lippe. "Steht's zu Diensten mein Hübscher." Schnell packe ich ihren Arm und ziehe sie auf die  Mitarbeiter Toilette. Nachdem die Tür zu ist, dränge ich sie auf die Knie. "Los, hol ihn raus und mach mich glücklich!" befehle ich ihr. Sofort sinkt sie auf die Knie und macht sich an meiner Hose zu schaffen. Ihre Hände legen sich um meinen harten Schwanz und fangen an zu pumpen. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und schließe meine Augen.

Das war ein Fehler. Erinnerungen blitzen auf. Die erste Begegnung mit Stella. Unseren wahnsinnigen ersten Sex, genau in diesem Raum. Ein Schmerz geht durch meinen Körper. Ich zucke zurück. "Scheiße...," fluche ich laut. Etwas unsanft schiebe ich die Tussi von mir weg und zische ihr zu  "Es geht nicht. Lass es...." "Aber Baby, ich habe doch noch gar nicht angefangen" sagt sie empört.

Ich muss hier schnellstmöglich raus. Ohne noch irgendwas zu sagen, laufe ich geradewegs in mein Büro. Ich will einfach nur meine Ruhe haben. Aber das kann ich wohl vergessen. In meinem Büro sitzen Enzo, Giovanni und Lucy. Stella's beste Freundin sitzt weinend, wie ein Häufchen Elend, auf dem Sofa. Genervt schaue ich in die Runde. Enzo blickt zu mir und deutet total unauffällig an, dass mein Hosenstall noch offen ist. Scheiße. So wie Lucy mich ansieht, zählt sie eins und eins zusammen. Sie schüttelt den Kopf und weint noch mehr.

Mein Bruder kommt zu mir und erzählt mir leise, dass Stella und Jackson sie weg geschickt haben und Stella ihr quasi die Freundschaft gekündigt hat. Ich falle aus allen Wolken. Das ist doch nicht meine Stella. Völlig baff lasse ich mich in meinen Schreibtischstuhl fallen. Der Durst auf Alkohol ist mir gerade vergangen.

So sitzen wir hier eine Zeit rum. Immerwieder kommt ein schniefen von Lucy. "Selbst wenn sie mich nur verarscht hat, was zum Teufel soll das mit Lucy?" frage ich in die Runde. Lucy sieht zu mir auf. "Sie hat dich nicht verarscht. So glücklich wie mit dir am Anfang habe ich sie noch nie gesehen. Ich...ich kann mir das überhaupt nicht erklären. Wir hatten zwar schon etwas Streit als sie mir von Jackson erzählt hat, aber kein Grund den Kontakt abzubrechen. Zumal ich sie ja vorher zusammenbrochen aus der Dusche gezogen habe," erzählt Lucy. "Wieso zusammengebrochen?" nimmt Enzo mir die Worte aus dem Mund.

"Giovanni hat mir erzählt, wie Stella und Jackson ihn am Krankenhaus weggeschickt hat. Da habe ich mir Sorgen gemacht und sie tausend Mal angerufen. Als sie sich am nächsten Morgen, das war nach eurer Verabredung, immernoch nicht gemeldet hat, bin ich zu ihr in die Wohnung. Dort saß sie Tränen überströmt in der Dusche. Ihre Lippen blau und der Körper eiskalt, so als ob sie da schon Stunden saß. Ich habe sie gefragt was los ist. Anscheinend wollte sie das mit Jackson verheimlichen und hat mir was von wegen *sie vermisst Luca* erzählt und so. Als ich sie dann zur Rede gestellt habe, bezüglich ihres neuen Freundes, hat sie nur mit den Achseln gezuckt. Da bin ich halt sauer geworden."

Das wird ja immer merkwürdiger. Was hat Stella denn bloß auf einmal. Sie ist nicht nur zu mir so kalt. Auch Lucy und Giovanni, mit dem sie sich gut verstanden hat, schickt sie weg.

"Wir müssen was unternehmen," sagt Giovanni. "Wir geben sie nicht auf!" fährt Enzo fort. Lucy ringt sich ein kleines Lächeln durch. "Ja, wir holen uns unsere Stella zurück!"

Gesagt getan. Wir beschließen, dass Stella weiterhin von einem meiner Männer bewacht wird. Ohne dass sie das natürlich mitbekommt. Immer wieder ein anderer Mann, den sie und auch Jackson nicht kennt. Lucy wird nochmals versuchen Kontakt mit ihr aufzunehmen. Erstmal das Thema Jackson ausklammern und sich um Luca kümmern. Dann sehen wir weiter. Ich werde mich, so schwer wie es mir auch fällt, zurückziehen. Da Giovanni noch die Kamera im Treppenhaus hat, werden wir sie diese ebenfalls benutzen um auf Stella aufzupassen.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt