Teil 140

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Leonardo

Während ich im Arbeitszimmer arbeite, vergnügen sich die anderen beim Brautkleid kaufen. Naja, Enzo und Giovanni waren zwar nicht wirklich begeistert, aber mir ist es lieber, wenn sie auf Stella aufpassen.

Zwischendurch hat Stella mir ein Foto geschickt, wie die Jungs gelangweilt auf einem rosa Sofa sitzen. Da musste ich doch herzhaft lachen. So vergeht eine Zeit bis mein Handy eine weitere Nachricht ankündigt. In der Erwartung, dass wieder ein lustiges Foto von Stella kommt, nehme ich mein Handy in die Hand. Aber weit gefehlt. Vor Schreck bleibt mir kurz der Atem weg. Es ist Foto, dass anscheinend durch ein Scharfschützengewehr geschossen wurde...und es zeigt Stella, wie sie in fröhlicher Runde mit den anderen am Tisch eines Restaurants sitzt und lacht. Auf ihren Bauch befindet sich das Fadenkreuz des Gewehrs.

Panisch rufe ich Stella an. Aber sie geht nicht ran. Dann Enzo. Mist, wahrscheinlich ist es zu laut, dass sie das Klingeln nicht hören. Am wahrscheinlichsten ist es, dass Lucy ihr Handy auf dem Tisch liegen hat. Nach zwei Mal Klingeln geht sie ran. "Oh...da ist ja der Bräutigam. Hast du schon Sehnsucht nach deiner Frau?" Lacht sie ins Telefon. Ohne irgendeine Begrüßung schrei ich ins Telefon "Gib mir Giovanni. Sofort!" Nach einem kurzen rascheln höre ich, wie Giovanni sich meldet. "Ihr müsst sofort vom Fenster weg. Los!" Brülle ich. Dann höre ich wieder ein rascheln. Es vergeht einige Zeit, die sich wie Stunden anfühlen. Nervös laufe ich im Büro auf und ab. "Sind jetzt in der Küche. Was ist denn los?" Meldet Giovanni sich wider. Schnell erzähle ich von dem Foto. Wir vereinbaren, dass sie erstmal in der Küche bleiben und ich mit ein paar Jungs die Umgebung sichere.

Auf dem Weg nach draußen, rufe ich noch ein paar Männer zusammen, die eigentlich im Haus verteilt Wache stehen, und rase mit ihnen Richtung Restaurant.

Wir parken eine Querstraße weiter weg, sodass man uns nicht sofort entdecken kann. Vom Winkel des Fotos her, muss es von schräg gegenüber geschossen worden sein. Ich schicke zunächst einen meiner Männer, der sich unauffällig um sieht. Zu gerne würde ich selbst gehen und Domenico direkt den Arsch aufreißen, aber wenn er mich sieht, ist er direkt gewarnt. Das gegenüberliegende Gebäude ist anscheinend ein leerstehendes Wohnhaus, sodass wir uns nun da reinschleichen. Zwei Männer bleiben zur Wache draußen. Ich nehme mir mit meinen Jungs jeden Raum vor. In einem Zimmer finde ich einen Zettel:

*Kind gegen Kind. Letze Warnung!*

Von Domenico keine Spur. Verärgert fahre ich mir durchs Haar "Fuck," brülle ich so laut, dass meine Männer zusammenzucken.

Bis auf zwei meiner Jungs schicke ich alle nach Hause. Die beiden anderen kommen mit mir und wir laufen schnell zum Restaurant. Die Gäste dort sehen uns teils verwirrt, teils verängstigt an. Obwohl wir unsere Waffen weggesteckt haben, sehen wir wohl noch ziemlich bedrohlich aus. Daher setze ich mein schönstes Lächeln auf, Grüße einige Gäste und gehe durchs Restaurant in die Küche. Dort finde ich alle. Schnell stürme ich auf Stella zu "Bist du verletzt? Geht's dir gut?" Ich nehme sie fest in die Arme. Alle sehen mich ziemlich verwirrt an. "Wir sollten erstmal nach Hause, dann erzähle ich euch alles." Erkläre ich.

Zuhause versammeln wir uns im Wohnzimmer. Ich zücke mein Handy und zeige es allen. Ich höre erschrockenes Keuchen und viele Kraftausdrücke. Giovanni und Enzo schauen mich entschuldigend an. Aber sie konnten nicht ahnen, dass sowas passiert. "Zukünftig müssen wir noch vorsichtiger sein, wenn Stella das Haus verlässt. Luigi du nimmst immer noch zwei weitere Männer mit. Du hast dann das Kommando." Ordne ich an. Luigi nickt zustimmend.

Nach und nach verlassen alle das Wohnzimmer. Züruck bleiben Stella und ich. Sie sitzt eingekauert in Decken auf dem Sofa. Die ganze Zeit hat sie nichts gesagt. Ich setze mich zu ihr und ziehe sie auf meinen Schoß. "Amore..." Flüstere ich leise. Als sie mir in die Augen blickt, stockt mir der Atem. Ihre Augen sind mit Tränen gefüllt und der Blick ist so verzweifelt. Behutsam streichel ich über ihren Kopf. "Es wird alles gut. Ich lasse nicht zu, dass er dir oder dem Baby was tut." Versuch ich sie zu beruhigen. Jetzt kullern Tränen "Wie willst du das machen? Wenn der Typ es gewollt hätte, wäre ich jetzt vielleicht schon Tod!" Faucht sie mich an.

Ich kann sie ja verstehen. "Baby, es ist aber nichts passiert. Zukünftig passen wir noch besser auf und bald werden wir ihn schnappen. Dann ist der ganze Spuck vorbei." Rede ich beruhigend auf sie ein. Noch immer wütend nickt sie aber. "Im Moment solltet du Luca nicht zur Schule bringen. Das wäre zu planbar." Sage ich ihr. Ich weiß dass sie damit nicht glücklich sein wird, aber im Moment ist es einfach besser. Wütend steht sie auf und geht. "Ich möchte etwas alleine sein." Verkündet sie und verschwindet im Schlafzimmer.

Genervt und ärgerlich gehe ich ins Arbeitszimmer. Vor Wut räume ich mit einer Hand ein Regal mit Büchern aus. "fuck fuck fuck!" Brülle ich und lasse meiner Wut freien lauf. Zum Glück hört mich hier drin niemand. Es ist wirklich zermürbend. Ich will doch einfach, dass Stella und Luca in Sicherheit sind.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt