Teil 104

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Leonardo

Irgendwas hat Stella. Seit unserem Streit ist sie so komisch. Ich habe mich doch bei ihr entschuldigt und ihr versprochen, dass ich das kläre. Warum glaubt sie mir nicht?

Meine Laune ist heute wirklich unterirdisch. Die zweite Lieferung für die Russen ist gekommen, die muss ich kontrollieren. Dann scheint ein kleiner Dealer uns verarschen zu wollen und zu guter Letzt nervt Marcella noch mit Terminanfragen für Kuchentestessen und so ein scheiß. Ich habe sie schon mehrfach an Stella verwiesen, aber sie versteht es einfach nicht.

Ich sitze gerade im Büro und lese zum fünften Mal die Quartalszahlen für die Stripclubs. Meine Konzentration ist gerade wieder bei Null. Ich weiß nicht, wie ich das mit Marcella hinbekommen soll, ohne sie zu entsorgen. Langsam habe ich das Gefühl, da steckt mehr dahinter. Als es an der Tür klopft, brülle ich dem Besucher entgegen, dass ich nicht gestört werden will. Giovanni steckt den Kopf durch die Tür "Woh, Alter. Was ist denn bei dir los?" Flötet er belustigt. "Nichts" Erwidere ich kurz. Ohne weiter drauf ein zu gehen, lässt er sich in den Stuhl vor meinem Schreibtisch nieder. "Wollte nur kurz Bescheid sagen, ich habe mich um Toni gekümmert. Er wird keine Drogen mehr abgreifen!" Erklärt er nüchtern. Ich nicke ihm zu. "Ein Problem weniger" sage ich genervt. "Hast du was über Marcella rausgefunden?" Frage ich ihn. Ich habe nämlich darum gebeten, dass er die Tussi mal ordentlich durchleuchtet. "Also, im Prinzip nichts ungewöhnliches. Sie arbeitet und feiert viel. Bevor sie euern Auftrag angenommen hat, war sie in Italien. Die Finanzen sind soweit sauber." Berichtet er. Genervt kneife ich in meine Nasenflügel. "Ok, beobachtet sie weiter. Ich will auf der Hochzeit keine Überraschung erleben!" Befehle ich. "Ok, ich setzt ein paar Jungs dran." Antwortet Giovanni und schaut mich dann nachdenklich an. "Sagst du mir jetzt, was mit dir los ist?" Frage er mich. Entnervt lasse ich mich in meinem Stuhl zurück fallen "Irgendwas ist mit Stella. Seit dem Clubbesuch ist sie so komisch. Kühl. Dabei dachte ich, wir hätten uns wieder vertragen. Aber sie geht mir aus dem Weg und abends schläft sie schon. Wir hatten seit 4 Tagen keinen Sex mehr!" Nörgel ich rum. "Na das ist natürlich tragisch mit dem Sex," lacht Giovanni blöd. Ich sehe ihn genervt an. "Nein im Ernst. Vielleicht nagt es an ihrem Selbstbewusstsein, was Marcella gesagt hat. Das geht doch nicht spurlos an einem vorbei. Zeig ihr doch, wie viel sie dir bedeutet!" Schlägt er vor. "Meine rechte Hand ist ja ein richtiger Frauenversteher geworden!" Grinse ich ihn an und er muss auch schmunzeln.

Also versuche ich Giovanni's Ratschlag zu berücksichtigen und bestelle zunächst einmal ein paar Blumen für meinen Engel. Dazu eine Einladung zum Essen. Stella sagt sogar zu für heute Abend. Enzo wird mal wieder auf Luca aufpassen. Ich freue mich riesig auf Zweisamkeit mit meiner Königin. Es ist bereits Abend und ich zähle schon die Minuten, bis wir uns treffen.

Plötzlich klingt mein Telefon. Es ist jemand von meinen Kontakten bei der Polizei. Es soll in allen Stripclubs Razzien durchgeführt werden. Verdacht auf Drogen und illegale Prostitution. Scheiße. Gerade jetzt. Da muss ich hin. Wir haben zwar nichts zu befürchten, aber nicht dass uns was untergejubelt wird. Schnell schreibe ich Stella eine Nachricht und entschuldige mich. Für mehr ist leider keine Zeit.

Am Club angekommen, sind bereits einige Polizisten vor Ort. Sie stellen wirklich alles auf den Kopf und es dauert Stunden, bis sie durch sind. Aber, wie erwartet, haben sie nichts gefunden. Sporadisch finden solche Razzien immer mal wieder statt. Es hat zwar eine Menge Umsatzeinbußen zufolge, aber das Schlimmste ist, dass der Abend mit Stella geplatzt ist.

Zuhause angekommen, schläft Stella natürlich schon. Da es ziemlich spät geworden ist, wache ich alleine im Bett auf. Weitere Tage gehen so vorbei. Kurze zufällige Treffen, bei denen Stella mir beteuert, dass alles in Ordnung ist. Aber ich glaube es nicht. Nur leider fehlt mir im Moment die Zeit in Ruhe mit ihr zu sprechen, oder Stella ist unterwegs.

Am Tag unseres nächsten Termins mit Marcella geht auch wieder einiges drunter und drüber. Die Kühlanlage im Club ist ausgefallen. Daher bin ich schon seit Stunden dort im Büro. Ich habe Stella und Marcella drum gebeten, dass wir die Besprechung im Club abhalten, da noch einiges zu erledigen ist.

Bereits einige Zeit vor dem Termin. stolziert Marcella auf ihren Stilettos und zehn Kilo Schminke im Gesicht in mein Büro. In der Hand hält sie ein Tablet mit drei Kaffeebechern. Sie beugt sich viel zu weit nach vorne um mir meinen Kaffeebecher zu reichen. Mann, da fallen ja fast die falschen Möpse raus. Widerlich! "Hier, einen doppelten Espresso, den kannst du bestimmt gebrauchen. Für deine Süße habe ich einen Cappuccino. Sie achte ja anscheinend nicht so auf Kalorien!" Säuselt sie zuckersüß. Mir platzt fast der Kragen. Aber schnell versuche ich mich zu beruhigen und trinke meinen Espresso direkt aus und versuche ein freundliches Lächeln aufzulegen. Marcella setzt sich mir gegenüber auf den Stuhl und schlägt ihre Beine übereinander. Dabei lässt sie ziemlich tief blicken. Sie trägt doch tatsächlich kein Höschen. "Also, habt ihr schon über die Termine fürs Probeessen geredet?" Höre ich Marcella fragen.... 

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt