Teil 154

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Leonardo

Endlich wieder Zuhause. Während der Fahrt war ich doch ziemlich angespannt, da wir nicht wissen, ob es noch mehr Killer gibt. Roberta und Luigi kommen auf uns zu gestürmt und begrüßen Stella stürmisch. Natürlich wissen sie schon Bescheid, da ich Luigi gebeten habe, die Sicherheitsleute aufzustocken.

Als wir gerade ins Haus wollen, nimmt Roberta mich zur Seite und schaut mich ernst an. "ER ist schon da." Sagt sie besorgt. Mir stellen sich sofort alle Nackenhaare auf. "Wo ist er?" Frage ich knurrend. "In deinem Büro. Ich konnte ihn nicht davon abhalten, er hat sich hier fürstlich bedienen lassen." Erklärt sie weiter. "Es ist schon ok Roberta. Mach dir keinen Kopf!" Beruhige ich sie. Ich weiß ja wie er ist.

Schnell schnappe ich mir Stella, um sie vor zu warnen. Verwirrt schaut sie mich an. "Enzo, bring Luca bitte nach oben und kümmer dich um ihn. Wir haben leider Besuch. Unser Lieblingsonkel ist schon da." Erkläre ich. Enzo's Augen werden groß und er schnappt sich sofort Luca. Ich möchte Luca so lang wie möglich aus dem Theater raus halten.

Stella schaut mich nervös an und um sie zu beruhigen, nehme ich ihre Hand. "Ich liebe dich. Egal was passiert." Flüstere ich ihr zu, bevor ich schließlich die Tür öffne. Da sitzt er. Als ob es sein Haus, sein Büro wäre. Ich drücke Stella's Hand fester, auch um mich selbst zu beruhigen. Als Onkel Andrea uns erblickt, setzt er sein schmieriges Lächeln auf. "Da ist ja mein Lieblingsneffe. Und wer ist die schöne Frau an deiner Seite?" Sagt er gespielt fröhlich. Ich könnte jetzt schon kotzen, aber wir müssen erstmal die Füße still halten, solange wir nicht wissen, was er vor hat. Auch ich setzt nun mein fröhliches Gesicht auf. "Ciao, Onkel Andrea, was machst du denn schon hier?" Frage ich ihn so freundlich wie möglich. Er kommt zu mir und nimmt mich in den Arm. Mein Magen dreht sich um. Dann wendet er sich an Stella, greift nach ihrer Hand und gibt ihr einen Handkuss. Ich balle meine Hände zu Fäusten um ihn nicht direkt von ihr weg zu ziehen.

Stella lächelt ihn verlegen an. "Darf ich dir MEINE FRAU vorstellen. Onkel das ist Stella, Amore, das ist mein *Lieblingsonkel* Andrea." Säusel ich. "Belissima!" Ruft er und klatscht in die Hände. "Da hast du dir ja eine Prachtfrau ausgesucht. Zauberhaft. Wirklich zauberhaft." Tönt er und mir wird übel. Stella fühlt sich auch sichtlich unwohl. "Mein Engel, willst du kurz nach Luca schauen, er war ja doch ziemlich müde von der Fahrt." Richte ich mich an meine Frau. "Ja, das wäre sicher gut." Antwortet sie und sieht mich dankbar an.

Ich warte noch, bis die Tür ins Schloss fällt, dann frage ich meinen Onkel erneut. "Was machst du schon hier? Und vor allem in MEINEM Büro?" Ein gequältes Lachen entweicht ihm. "Es gibt ein paar Probleme mit einigen Geschäftspartnern. Das kann ich besser vor Ort regeln. Nichts was dich interessieren müsste." Erklärt er mir mit einer abwinkenden Handbewegung. Vor Wut über seine überhebliche Art beiße ich so feste auf die Innenwand meiner Wange, das ich Blut schmecke. Um den Frieden zu wahren, bleibe ich jedoch freundlich. "Ich lasse dir das große Gästezimmer herrichten, da hast du dann auch einen Arbeitsplatz. Ich brauche nämlich mein Büro selbst." Erkläre ich ihm.

Kurz mustert er mich und ich könnte schwören Verärgerung in seinem Blick zu sehen, aber so schnell wie es kam, ist es wieder weg. "Natürlich, mein Junge. Das ist nett von dir. Roberta habe ich bereits meine Essenswünsche mitgeteilt, dann sehen wir uns später zum Abendessen." Verkündet er in seiner gewohnt arroganten Art und verlässt das Büro.

Stöhnend lasse ich mich auf meinen Stuhl fallen. Was will er mit der Aktion bezwecken? Schnell schreibe ich Giovanni, informiere ihn über unseren Besuch und bitte ihn darum, mir einige Sachen vorbei zu bringen.

Kurze Zeit später kommt er ins Büro und legt mir wie gewünscht einige Utensilien auf den Tisch. "Hier, wie gewünscht." Sagt er kurz und schaltet direkt den Abhördetektor ein. Dieser schlägt prompt an. Mein lieber Onkel hat doch wirklich mein Büro verwanzt. Ich gebe Giovanni ein Zeichen, dass wir vorerst das Gerät an Ort und Stelle lassen. Dann schalte ich den Störsender ein und erkläre ihm, dass wir meinen Onkel mit falschen Informationen füttern werden. Er soll allen Bescheid geben, dass im Moment keine vertraulichen Gespräche im Büro geführt werden können. Des Weiteren wird Giovanni im Gästezimmer ebenfalls Wanzen anbringen, damit wir meinen Onkel belauschen können. Wäre doch gelacht, wenn wir nicht bald herausfinden, was er im Schilde führt.

Dann deaktiviert er den Störsender und wir legen mit unserer Show los. "Und, gibt es jetzt endlich eine Spur von Marcella?" Erkundige ich mich bei Giovanni. "Nein Boss. Nichts neues. Die letzte Spur führte zum Flughafen, wo sie wahrscheinlich in ein Flugzeug gestiegen ist. Wahrscheinlich hat sie einen falschen Namen benutzt." Antwortet Giovanni mit gespielt ernstem Ton, kann sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. "Ok, bleib weiter dran!" Gebe ich ihm zu verstehen.

Dann unterhalten wir uns noch über belangloses Zeug. Mal gucken ob Onkelchen einen Spitzel zum Flughafen schickt, um unsere Information zu überprüfen. Das kann er ruhig machen, denn die passendem Beweise haben wir dort bereits deponiert.

Als es Zeit wird fürs Abendessen, gehe ich mich noch schnell umziehen. Stella steht vor dem Spiegel und starrt vor sich hin. "Hey, Amore alles okay?" Frage ich sie und nehme sie von hinten in den Arm.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt