Teil 59

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Leonardo

Na das Treffen mit Stella ist irgendwie anders verlaufen als erhofft hatte. Auf der Fahrt zu meinem Haus hänge ich meinen Gedanken nach. Selbst Giovanni ist für seine Verhältnisse ziemlich ruhig. Er tippt auf dem Handy rum. Seine Miene ist nicht mehr so strahlend wie noch vor einer Stunde.

"Was ist los mit dir? Wolken im siebten Himmel?" mache ich mich lustig. Er säuft tief "Lucy hat sich jetzt schon ewig nicht mehr gemeldet. Meine letzten Nachrichten hat sie nicht Mal gelesen." Ein kleines schmunzeln kann ich mir nicht unterdrücken und necke ihn: "Hey Mann, sie hat doch ein eigenes Leben, sie muss doch nicht immer erreichbar sein. So kenn ich dich gar nicht!"

"Ich weiß. Sie hatte vor einer Stunde einen Termin bei ihrer Galeristin und sie wollte sich sofort melden, wie es gelaufen ist. Irgendwie habe ich ein komisches Gefühl!" gibt er in einem besorgten Ton wieder. Ok, wenn Giovanni komische Gefühle hat, ist immer was dran. Darum halte ich meinen Wagen am Straßenrand und schaue ihn an. "Ok, was willst du machen?" frage ich ihn ernst.

Einige Zeit schaut er aus dem Fenster, dann sagt er, "lass uns zur Galerie fahren. Die ist in Brooklyn." Gesagt getan, er tippt die Adresse ins Navi ein und ich fahre los. Es ist schon später Abend bis wir uns durch den Berufsverkehr zurück nach Brooklyn geschlängelt haben. Natürlich ist an der Galerie niemand mehr. Während der Fahrt hat er immer wieder versucht Lucy zu erreichen. Er schlägt mit voller Wucht auf das Armaturenbrett.

Wir überlegen wie wir weiter vorgehen. Dann greift er zum Hörer. "Hey Stella....sag mal ist Lucy bei dir? Ich kann sie nicht erreichen
... ok .... mmmh ... ja... mach ich. Ciao!" sagt er und legt auf. Ich schau ihn fragend an. "Sie hat auch nichts gehört und sie meldet sich wenn sie was hört oder ich melde mich wenn ich war höre!" erklärt er. "Klingt doch gut. Wohin jetzt?" sage ich und starte den Wagen. "Ich brauche erstmal einen Drink," erwidert er.

Also fahren wir in den Club und machen es uns in meinem Büro mit Whisky gemütlich. Giovanni ist wirklich ganz schön angespannt. Das ist kein gutes Zeichen. Als wir dann mitten in der Nacht Feierabend machen, hat er noch immer nichts gehört. Gefühlte 1000 mal hat er versucht Lucy zu erreichen. Aber es geht sofort die Mailbox an.

Wir verabreden uns für den nächsten Tag. Wenn sie sich bis dahin nicht gemeldet hat, zapfe ich meine Kontakte bei den Bullen an. Außerdem weiß ich eh, dass Giovanni nicht schlafen wird. Er wird alle Sicherheitskameras in der Umgebung checken. Aber was soll ich sagen, für Stella würde ich auch alle Hebel in Bewegung setzen.

Am nächsten Tag muss ich einige Unterlagen durchgehen. Das kann ich entspannt von Zuhause machen. Ein Mitarbeiter von Giovannis Team, Dario, kommt in mein Büro. Er ist für die Überwachung von Jackson zuständig. Verunsichert tritt er von einem auf das andere Bein. Kein gutes Zeichen, wenn ein 120 kg Typ nervös wird. Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück und schaue ihn auffordern an. "Also, es ist so, Boss... Ich sollte mich ja um diesen Dr. Avery kümmern...." druckst er rum. Meine Faust knallt so laut auf meinen Schreibtisch, dass ich glaube der gute Kerl vor mir macht sich gleich in die Hose. Aber ich habe einfach keine Geduld, wenn es um diesen Bastard Avery geht.

Dario ringt mit den Worten "Es ist so, nachdem er seine.... äh ihre Freundin Stella abgesetzt hat, ist er zu den Russen ins *black Jack* gefahren. Dort hat er Stunden lang gezockt. Über einen Kumpel, der da arbeitet, habe ich erfahren, dass er in der letzten Woche dort fast 50.000 Dollar schulden angehäuft hat." erzählt er. "Diese Schulden soll er bis Ende des Monats mit Zinsen zurück zahlen. Er meinte er hätte einen Deal in Aussicht und das Geld würde fließen!" fügt er noch hinzu. Er atmet ziemlich heftig, sodass mir der Verdacht kommt, dass da noch mehr ist. "Und?" knurre ich ihn an. "Ich... äh.. ich sollte ihm ja immer folgen aber gestern Abend... Da hat er ja Miss Stella nach Hause gebracht und äh... Ihren Sohn.. naja und danach..." stammelt er und holt tief Luft "Danach ist er irgendwie verschwunden..." Nuschelt er. "Er ist was?" frage ich ungläubig. "Ja also ich war kurz pinkeln und dann war er nicht mehr im *black Jack*" gesteht er ängstlich.

"Verdammte Scheiße!" meine Faust landet wieder auf dem Tisch. Ich bin so wütend, dass ich ihn quasi nur mit meinem Blick aus dem Zimmer jage. Als nächstes wähle ich schon Giovannis Nummer und erzähle ihm, was sein Mitarbeiter verbockt hat.

Mein Securitychef ist natürlich auch wenig begeistert. Aber ich merke, dass er nicht ganz bei der Sache ist. Anscheinend hat er noch immer nichts von Lucy gehört. Trotzdem macht er sich an die Arbeit und versucht anhand der Verkehrskameras den Stronzo zu finden.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt