Teil 143

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Stella

Oh Mann im Moment kann ich mich selbst nicht leiden. In einem Moment bin ich fröhlich im nächsten super zickig. Das hält doch keiner aus. Ich fühle mich damit selbst nicht wohl und ich glaube, mein Mann hat auch bald die Nase voll.

Als Leonardo noch friedlich neben mir schläft, schleiche ich mich aus dem Bett und mache Luca für die Schule fertig. Luigi bringt und holt ihn wieder ab, während jetzt sogar zwei Männer vor der Schule im Auto Wache halten.

Nachdem Luca fröhlich in das Auto gehüpft ist, lasse ich mich säufzend an der Küchentheke nieder. Roberta bereitet mal wieder ihr leckeres Rührei zu. Aber ich habe keinen Appetit. "Was ist denn los?" Fragt Roberta besorgt. Ich runzel die Stirn "Ich weiß es nicht. Ich fühl mich einfach so...." Mir fehlen die Worte. Unsere Haushälterin blickt mich wissend an. "Im Moment passiert so viel um dich herum und in deinem Körper, dass du das erstmal verkraften musst." Lächelt sie mich freundlich an und schiebt mir einen Tee rüber. Ich rümpfe die Nase, ich will lieber meinen Kaffee. Roberta sieht meinen Blick. Sie beugt sich zu mir rüber und drückt mir die Hand. Das ist ein altes Hausrezept meiner Mutter. Hat auch mir durch die Schwangerschaften geholfen. Er besteht aus Baldrian, Hopfenblüten, Johanniskraut, Majoran, Melisse, und  Thymian. Probier ihn. Außerdem... hast du schon mal über Yoga nachgedacht?" Ich blicke sie verwundert an und schüttel den Kopf. Nachdem ich einige Schlücke getrunken habe, muss ich sagen, er schmeckt gar nicht mal übel. Dankend lächel ich Roberta an. Sie zwinkert mir zu und widmet sich wieder ihrem Rührei.

Nach kurzer Zeit kommt Lucy noch völlig verschlafen in die Küche und gähnt erstmal herzlich. Dann schaut sie verdutzt in meine Tasse. Doch bevor ich was sagen kann, bekommt meine Freundin ebenfalls eine Tasse des Tees in die Hand gedrückt. "Trinken, los. Es wird auch dich beruhigen. Und wenn ich hier fertig bin, werden wir drei ein wenig Yoga machen." Mit offenen Mündern starren wir unsere etwa 60jährige Haushälterin an. Mit ihrer kräftigen Figur hat sie mir nie den Eindruck vermittelt, dass sie Sport, geschweige denn Yoga betreibt. Aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen. "In meiner letzten Schwangerschaft war ich damals so gestresst, dass ich damit angefangen habe und nie wieder aufgehört habe. Liegt wohl daran, dass Luigi ein sehr quirliges Kind war." Kichert sie. "Moment mal, Luigi ist dein Sohn? Unser Luigi?" Frage ich erstaunt. "Yep" antwortet sie säufzend. Verwundert aber auch amüsiert schauen Lucy und ich uns an. Das erklärt vielleicht, warum Leonardo ihm so vertraut.

Nachdem Lucy sich ein riesen Frühstück, selbst für ihre Verhältnisse, reingeschoben hat, verabreden wir uns für in einer Stunde im Fitnessraum. Also gehe ich nach oben und laufe quasi in Leonardo's Arme. Er kommt frisch geduscht und gestylt aus dem Badezimmer. Mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen, wie er so vor mir steht in seiner schwarzen Anzughose und schwarzem eng anliegendem Hemd. Seine Hemdsärmel krempelt er gerade auf und ich sehe seine muskulösen Unterarme begeistert bei der Arbeit zu. "Amore, du sabberst." Holt er mich amüsiert aus meiner Fantasie. Ich zucke ertappt zusammen und meine Hormone tanzen gerade Samba. Langsam gehe ich auf ihn zu. Direkt vor ihm bleibe ich stehen und streichel ihn zärtlich über die Brust. Ich spüre wie sich seine Brustmuskulatur unter meiner Berührung anspannt. "Baby, so gerne wie ich dir bei deinem Hormon-Chaos helfen möchte, ich habe gleich einen Termin im Club." Grinst er mich an.

Verletzt von der Zurückweisung zucke ich zusammen und versuche mir nichts anmerken zu lassen. Nur die Hormone. Nur die Hormone. Spreche ich mir zu. Ich gehe schnell in das Ankleidezimmer um mich für meine erste Yoga Stunde bei Roberta umzuziehen. Der Gedanke lässt mich schmunzeln. Leonardo lehnt lässig am Türrahmen und beobachtet mich skeptisch. "Was ist denn so lustig, mein Engel?" Fragt er. "Ich gehe jetzt zum Yoga!" Erkläre ich kurz. Seine Augenbrauen schießen vor Irritationen in die Höhe. "Roberta unterrichtet Lucy und mich." Sage ich achselzuckend, als ob sich das nicht total irre anhört. Leonardo stößt sich lässig vom Türrahmen ab, nimmt mich von hinten in den Arm und raunt mir zu "Ich freue mich schon auf die Übungen, die du mir heute Abend vorführen kannst.... Am besten nackt." Mit diesen Worten gibt er mir einen Klaps auf den Hintern und verlässt lachend das Schlafzimmer. Hier steh ich nun. Schon wieder scharf wie sonst was und den Tränen nahe. "Scheiß Hormone!" Fluche ich wohl so laut, dass Leonardo es noch auf dem Flur hört und schallend lacht.

Nachdem ich mir bequeme Kleidung angezogen habe, gehe ich wieder nach unten, um zu schauen ob Lucy und Roberta schon fertig sind. Aber im Moment ist keiner zu sehen. Also setze ich mich etwas in den Garten und genieße die Sonne. Trotz Herbst ist es noch angenehm warm und schließe für einen Augenblick die Augen.

Als ich sie wieder öffne, sehe ich Lucy und Roberta vor mir, die drei Yoga Matten in den Händen halten. "Wir haben beschlossen, wir nutzen das schöne Wetter." Grinst Lucy. Nachdem wir uns eine ruhige Stelle im Garten gesucht haben, wo uns keiner von den Männern beobachten kann, fangen wir mit entspannten Atemübungen an. Ich hätte nie geglaubt, dass es funktioniert. Aber ich kann meinen Kopf ausschalten und all den Stress vergessen. Dann erklärt uns Roberta einige leichte Yoga Posen, die man auch mit wachsender Baby-Kugel noch machen kann. Ich muss sagen, es macht richtig Spaß und ich nehme mir vor, das jetzt öfter zu machen.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt