Teil 82

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Leonardo

Ich warte noch kurz bis Stella den Raum verlassen hat und wende mich an Doc. "Wie sieht's aus?" frage ich. Er atmet tief ein und wieder aus. "Was soll ich sagen, schau in den Spiegel, du siehst scheiße aus. Zudem hast du noch zwei angeknackste Rippen und höchst wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung." Erklärt der Doc und lässt währendessen ein Licht vor meinen Augen hin und her fahren. "Du brauchst dringend ein paar Tage Ruhe, aber das wird schon wieder. Zumal du ja eine gute Privatkrankenschwester hast," zwinkert er mir zu. Dieser Lustmolch, was der schon wieder denkt. "Ich habe keine Zeit zum Ausruhen, die Russen haben es auf Stella und Giovannis Freundin abgesehen!" erkläre ich ihm kurz während ich vorsichtig aufstehe. Scheiße tut das weh. "Wie immer unvernünftig, aber sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt." gibt Giovanni mir zurück. "Ich verspreche, wenn das ganze vorbei ist, werde ich mich ausruhen!" beschwöre ich ihn. Kapitulierend säufzt er und hilft mir in frische Kleidung und meine Armschlinge.

Im Wohnzimmer finden wir alle versammelt vor. Luca will natürlich wissen was passiert ist. Ich denke er sollte die Wahrheit erfahren, aber Stella  wirft mir einen warnenden Blick zu. Also erkläre ich ihm, dass ich einen Autounfall hatte. Damit gibt er sich zufrieden. Es ist bereits zehn Uhr, als der Doc sich verabschiedet und Tomaso Luca für den Unterricht abholt. So sind wir nur noch zu fünf. Zeit für die Wahrheit. Also erzähle ich, was Ivan fordert. Lucy und Stella werden kreidebleich. Giovannis Kiefer mahlt vor Wut und Enzo wird nachdenklich.  Mir brummt der Schädel und ich bräuchte dringend eine Mütze Schlaf. Aber daran ist gerade nicht zu denken.

Wir spielen also unsere Optionen durch. Ich für meinen Teil will einfach nur die Russen platt machen. Aber wenn wir sie als erstes angreifen, ruft das deren Verbündete auf den Plan und wir bekommen noch mehr Probleme. Daher gibt es nur eine Lösung "Stella, Luca und Lucy müssen aus der Schusslinie gebracht werden und wir werden hier mit einem großen Empfangskomitee auf die Russen warten!" erkläre ich. Stella springt erschrocken auf "Nein, das ist nicht dein Ernst? Du willst sie hier hin lassen und riskieren, dass ihr verletzt oder sogar getötet werdet? Reicht es nicht, was sie dir angetan haben?" schreit sie schon fast.

Enzo reibt sich über den Nacken. "Ehrlich gesagt ist das die beste Option. Wenn alles gut geht, haben wir für immer Ruhe!" Erklärt er und schaut mitfühlend Stella an. "Was heißt hier für immer Ruhe? fragt sie in die Runde "Ihr wollt diese Leute umbringen, oder?" fährt sie fort und blickt mir direkt in die Augen. "Amore, die Russen werden keine Ruhe geben. Sie sind ein ganz anderes Kaliber. Sie oder wir. Was anderes wird es nicht geben!" erkläre ich ihr nüchtern. Sie muss es einfach verstehen. In unseren Kreisen läuft es nun mal so.

Stella schnaubt ärgerlich auf und stürmt aus dem Wohnzimmer. Lucy deutet an, dass sie ihr folgt und mit ihr redet. Wir drei schauen uns an und wissen alle, dass es keine andere Möglichkeit gibt.

Also besprechen wir den Plan. Alle verfügbaren Männer werden hier zum Anwesen gerufen und die Mädels und Luca werden in ein Safehouse in den Hamptons gebracht. Dies läuft über eine Strohfirma, sodass keine Verbindung zu uns hergestellt werden kann. "Sie sollten am besten unauffällig in einem Lieferwagen dort hin gebracht werden, falls die Russen uns beobachten. Auch die Jungs sollten durch den Geheimgang aufs Grundstück gelangen!" schlägt Enzo vor. Mein Bruder der Stratege, er denkt an alles.

Um kein Risiko einzugehen, findet der Umzug von Stella, Luca und Lucy noch heute statt. Nicht dass die Russen falsch spielen und schon eher angreifen. Also gehe ich auf die Suche nach meinen Engel.

Ich finde sie im Garten mit Lucy in der Lounge Ecke sitzen. Als die beiden mich entdecken, verstummt das Gespräch. "Hört zu, ich weiß es ist vielleicht für euch nicht nachvollziehbar, aber so läuft es in der Mafia. Fressen oder gefressen werden. Wir haben keine andere Chance um lebend aus der Sache raus zu kommen." erkläre ich ihnen mit einem möglichst ruhigen Ton. In Stella's Augen blitzen Tränen auf. Aber sie nickt mir zu. Also erkläre ich weiter: "Ihr müsst noch heute unter tauchen. Wir wissen nicht, wann die Russen angreifen. Ihr werdet durch den Geheimgang raus gehen. Dort wartet ein Lieferwagen, der euch in ein Safehouse bringt. Das kennt außer Enzo, Giovanni und mir niemand. Dort seid ihr sicher! Bitte verhaltet euch ruhig bis wir uns melden. Keinerlei Kontakt um keine Fährte zu euch zu führen." erkläre ich. Lucy nickt mir aufmunternd zu und steht auf "Ich geh dann mal packen!" ruft sie noch.

Stella sitzt wie erstarrt auf dem Sofa und knibbelt an ihren Fingern. Ich setze mich zu ihr und nehme ihre Hände in meine. "Amore, ich verspreche dir, dass es bald vorbei ist. Dann können wir heiraten und es wird ruhiger!" verspreche ich ihr. Sie schaut mich an. "Es wird immer wieder jemanden geben, der Ärger macht." Flüstert sie unter Tränen. "Ich kann dir kein langweiliges Leben versprechen, aber ich verspreche dir, dass ich immer auf dich, Luca und unsere zukünftigen Babys aufpassen werde. Ich beschütze euch mit meinem Leben!" wispere ich ihr zu. Stella grinst mich an: "Zukünftige Babys, mmmh?" "Yep davon will ich noch ganz viele!" Lache ich und ziehe sie in meine Arme. So sitzen wir eine Zeit da. "Und du versprichst mir, dass ihr heile da raus kommt?" Spricht sie in die Stille hinein. "Ich verspreche es. Ich will doch noch Bambinis mit dir machen!" lächel ich an ihr Schläfe während ich kleine Küsse drauf platziere.

Der Mafia Daddy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt